Der M.Eng. Bauingenieurwesen in Hildesheim baut mit seinen drei Semestern konsekutiv (= unmittelbar nachfolgend) auf dem gleichnamigen Bachelorstudiengang der Fakultät Bauen und Erhalten auf.
Dafür bieten wir Ihnen Vertiefungsmöglichkeiten in den Bereichen des konstruktiven Ingenieurbaus und des Wasser- und Verkehrswesens; daneben haben Sie die Möglichkeit, einen Schwerpunkt in den Themenbereichen von Energie und Umwelt zu setzen. Der Baubetrieb und das Baumanagement sind für alle Bereiche gleichermaßen von herausragender Bedeutung. Denn im späteren Beruf sind Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung von zentraler technischer und zugleich kaufmännischer Bedeutung - hier müssen Sie sattelfest sein.
Führungspositionen in der Bauindustrie, in Ingenieurbüros oder im öffentlichen Dienst setzen eine vertiefte Ausbildung voraus.
Die Ausbildung von hochqualifizierten Führungskräften ist eine der wesentlichen Zielsetzungen des Masterstudiengangs, der mit seiner ausgewogenen Mischung von praxisnahen Studienschwerpunkten und vertiefenden Lernmodulen dafür maßgeschneidert ist.
Je nach der gewählten Vertiefungsrichtung können die Absolvent*innen alle relevanten Leistungsphasen von der Entwurfs- und Ausführungsplanung über die Mitwirkung bei der Vergabe bis hin zur Bauüberwachung verantwortlich durchführen. Sie können auch schwierige Herausforderungen identifizieren und geeignete Problemlösungsstrategien entwickeln. Weiterhin können Sie die Voraussetzungen und Grenzen der eingesetzten Berechnungsverfahren sicher abschätzen, Probleme mit anderen Fachleuten auf wissenschaftlicher Ebene diskutieren und Ergebnisse auch fachlichen Laien verständlich vermitteln. Sie gehen über die rein fachlichen Grenzen hinaus auf soziale und wirtschaftliche Aspekte des eigenen Handelns ein und sind in der Lage zu sondieren, zu vermitteln und auszugleichen.
Der Masterabschluss des Bauingenieurwesens ist durch seine fachliche Breite höchst vielfältig, zukunftsorientiert und prädestiniert für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen technischen und wirtschaftlich ausgerichteten Fachgebieten. Durch politische und gesellschaftliche Entwicklungen eröffnen sich permanent neue Möglichkeiten in immer weiteren Berufsfeldern.
Grundsätzlich können Sie sich die angebotenen Module des Masterprogramms nach Ihren Vorstellungen individuell zusammenstellen – Pflichtmodule sind nicht vorgesehen. Dadurch übernehmen Sie mehr eigene Verantwortung.
In der Regel entscheiden Sie sich aber zu Beginn des Masterstudiums zwischen den Vertiefungsrichtungen "Konstruktiver Ingenieurbau" und "Wasser- und Verkehrswesen" - oder Sie wählen eine individuelle Profilierung. Der Baubetrieb und das Baumanagement spielen in allen Vertiefungsrichtungen eine besondere Rolle. Im Mittelpunkt stehen diese Themenfelder:
- Neu- und Umbau von Gebäuden, Bauwerken und Anlagen
- Anwendung numerischer Verfahren und Methoden
- Sanierung im Bestand / Energetische Instandsetzung
- Baubetriebliche Fragestellungen und Organisation im Projekt- und Baumanagement
mit den Fachgebieten
- Geotechnik/Grundbau/Bodenmechanik
- Baustoffkunde und Betontechnologie
- Bauphysik, Energie, Klima- und Umweltschutz
- Baubetrieb/Baumanagement
- Konstruktiver Ingenieurbau mit Holz- und Stahlbau, Verbundbau, Stahlbeton- und Spannbetonbau, Massivbrückenbau
- Wasser- und Verkehrswesen mit Wasserbau und Wasserwirtschaft, Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, Verkehrsplanung und Verkehrswegebau
In den klassischen Vertiefungsrichtungen des Bauingenieurwesens erhaltenen Sie vertiefte Einblicke in das jeweilige Fachgebiet. Es wird im Rahmen einer der beiden Vertiefungsrichtungen - die dann im Abschlusszeugnis ausgewiesen wird - die Auswahl von 6 zugehörigen Vertiefungsmodulen erwartet sowie die Anfertigung der Masterarbeit in diesem Gebiet. Weitere 4 Module (auf Wunsch auch mehr) wählen Sie nach freiem Ermessen aus dem gesamten Masterkatalog, z. B. aus den Bereichen Energie und Umwelt oder Baubetrieb/Baumanagement.
Alternativ können Sie sich auch für eine individuell maßgeschneiderte Masterausbildung entscheiden, indem Sie sich aus dem gesamten Modulkatalog des Bauingenieurwesens (Master) die Module nach Ihren eigenen Präferenzen zusammenstellen, denn Sie haben möglicherweise schon eine genaue Vorstellung davon, wie Ihre Berufstätigkeit nach Ihrem Examen aussehen soll und was Sie dafür an Rüstzeug benötigen.
Wie im Bachelorstudium wird auch im Master großen Wert auf enge Kooperationen mit Baufirmen, Ingenieurbüros und Fachbehörden gelegt. In vielen Fällen werden daher Themen für Abschlussarbeiten mit Praxispartnern gemeinsam ausgewählt. So werden Sie bereits während des Masterstudiums mit ganz konkreten und schwierigen Ingenieuraufgaben konfrontiert, die Sie weitestgehend selbstständig lösen werden. Das gestaltet den Übergang in die berufliche Praxis fließend.
Theoretischer E-Schein - Erweiterte betontechnologische Ausbildung
Für Studierende des Master-Studiengangs Bauingenieurwesen mit überdurchschnittlichem Interesse an der Betontechnologie bietet die HAWK als Besonderheit eine von der Bau- und Baustoffindustrie sehr geschätzte Zusatzqualifikation an, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Absolvent*innen auf dem Arbeitsmarkt beiträgt. Im Rahmen der Module Betontechnik I und Betontechnik II wird die „Erweiterte betontechnologische Ausbildung“ durchgeführt. Bei durchgängiger Teilnahme und erfolgreichem Abschluss der beiden Module kann der „Theoretische E-Schein“ erlangt werden. Bei Nachweis einer einjährigen praktischen Tätigkeit im Bereich Entwerfen, Herstellen, Verarbeiten und Prüfen von Beton nach Studienabschluss wird die Ausbildung vom Deutschen Beton- und Bautechnikverein e.V. als vollwertig anerkennt und der sog. E-Schein ausgestellt.
Der E-Schein stellt eine Voraussetzung für die Arbeit in bestimmten leitenden Positionen in Baustoffproduktion und -technologie sowie Bauleitung dar. So ist der Nachweis der erweiterten betontechnologischen Kenntnisse und Fertigkeiten die Voraussetzung für:
- die Herstellung von Transportbeton nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2
- die Herstellung und den Einbau von Beton mit höherer Festigkeit und anderen besonderen Eigenschaften der Überwachungsklassen 2 und 3 nach DIN 1045-3
- die Herstellung von vorgefertigten tragenden Bauteilen (Fertigteilen) nach DIN 1045-4 und von Fertigteilen, die Gegenstand einer Produktnorm sind
Die reguläre Ausbildung zum „E-Schein“ findet außerhalb des Hochschulstudiums im Rahmen von kostenpflichtigen vierwöchigen Lehrgängen in hierfür anerkannten Ausbildungszentren statt. Die Ausbildung wird nach den Maßgaben des Ausbildungsbeirats Beton beim Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein e.V. (Beirat) durchgeführt und folgt dem vom Beirat erarbeiteten Stoffplan. Voraussetzung für die Zulassung zu den Lehrgängen ist der Nachweis über praktische Erfahrungen in der Herstellung und der Verarbeitung von Beton.
Die HAWK wurde vom Deutschen Beton- und Bautechnikverein e.V. im Oktober 2020 als Ausbildungsstätte für den theoretischen E-Schein anerkannt. Damit können jährlich zehn Studierende den „Theoretischen E-Schein“ kostenfrei und parallel zum Studium erwerben.
Weitere Informationen:
Deutscher Beton- und Bautechnikverein e.V., www.betonverein.de