Während des Studiums der Orthobionik an der HAWK werden die Studierenden praxisnah mit der nötigen Expertise auf dem Fachgebiet der Technischen Orthopädie ausgestattet. In dem Studiengang mit seinen abwechslungsreichen Schwerpunkten und Projekten und seiner praktischen Ausbildung in Orthetik und Prothetik kommt der Einsatz moderner Technologie, die direkt am Patienten eingesetzt wird, nicht zu kurz. Folgende Schwerpunkte sind im Studium integriert:
• praktisches und theoretisches Wissen aus der Orthopädietechnik
• Medizin
• Biomechanik
• Ingenieurwissenschaften
• Betriebswirtschaften
Die wissenschaftlichen und praktischen Kenntnisse werden während eines Praxissemesters sowie durch diverse Projektarbeiten gefestigt.
Die Räumlichkeiten für die Orthobionik mit Hörsälen sowie modernen Laboren und Werkstätten befinden sich im Universitätsklinikum Göttingen. Dadurch ist der direkte Bezug zur Patientenversorgung und zum klinischen Schwerpunkt Technische Orthopädie sichergestellt.
Angebot für Studieninteressierte
Möchten Sie den Studienalltag in der Orthobionik kennenlernen, einen Blick hinter die Kulissen werfen und mit Studierenden der HAWK sprechen?
Dann besuchen Sie uns im Skills Lab Orthobionik der HAWK. Hierfür erhalten Sie einen individuellen Besuchsplan.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns per Mail an: orthobionik.gcg@hawk.de
Informationen zum Studium
Menschen, die sich für ein Studium in den Bereichen Medizin und Medizintechnik interessieren und Freude am Handwerk mitbringen.
- Abiturienten
- Interessierte mit anderweitiger Hochschulzugangsberechtigung
- Gesellen des Handwerks mit Berufserfahrung
Das Studium endet nach acht Semestern.
Das Studium startet jedes Jahr zum Wintersemester. Bewerbungen nimmt das Immatrikulationsamt jeweils vom 1. Juni bis 15. Juli entgegen.
Das Studium ist modular aufgebaut. In den ersten Semestern steht die Vermittlung von Grundlagen im Vordergrund. Neben Methoden und Techniken für ein erfolgreiches Studium werden Kenntnisse in folgenden Bereichen erworben:
• Orthobionik und medizinische Grundlagen
Hier wird den Studierenden das wissenschaftliche Fundament in Anatomie, Physiologie, Pathologie, Neurologie oder Biomechanik vermittelt. Parallel dazu wird die Basis für das orthopädietechnische Verständnis von Materialien sowie von Einsatz und Funktionsweise verschiedener Prothesen und Orthesen in der Patientenversorgung gelegt. Für jedes Versorgungsniveau wird die biomechanische Wirkweise der verwendeten orthopädietechnischen Hilfsmittel und damit auch auf den Bewegungsablauf des Patienten untersucht. Diese Module tragen zur Entwicklung der wissenschaftlichen Kompetenz der Studierenden bei und werden unter anderem ergänzt durch Module zu modernen Versorgungs- und Fertigungstechnologien oder dem Verständnis der internationalen Fachsprache.
Auch Präparierübungen sind Teil der medizinischen Ausbildung. Durch Laborexperimente in der Biomechanik erlernen die Studierenden, wissenschaftlich nutzbare Daten zu erheben, um die Versorgung der Patient*innen zu optimieren und die Forschung auf dem Gebiet der Orthopädietechnik voranzutreiben.
• Berufspraktische Anwendungen
Im Praxisteil des Orthobionik-Studiums werden Orthesen (Stützapparate), Prothesen, Gehhilfen und Rollstühle manuell angefertigt und an die Patient*innen angepasst. In den ersten sechs Semestern werden alle Versorgungsniveaus in der Orthetik und Prothetik behandelt und die handwerklichen Fähigkeiten aufgebaut und gefestigt. Die Konzentration liegt sowohl auf Hilfsmitteln für die Extremitäten als auch auf denen für Wirbelsäule und Beckenbereich. Die handwerkliche Ausbildung sowie die praktische Versorgung der Patient*innen findet in der Lehrwerkstatt der HAWK in den Räumlichkeiten der Universitätsmedizin Göttingen statt. Bei der Fertigung wird neben der traditionellen handwerklichen Praxis auch der Umgang mit innovativen Materialien und die digitale Fertigung praktisch erlernt. So sind die Absolvent*innen in ihrem späteren Berufsleben in der Lage, den technischen Fortschritt der Branche adäquat zu begleiten.
• Ingenieurwissenschaftliche Disziplinen wie Elektrotechnik, Werkstoffkunde, Konstruktionslehre und CAD sowie Technische Mechanik bilden die Basis für das Verständnis von Materialien und der Arbeitsweise mit modernen Hilfsmitteln und legen das Fundament für das fachwissenschaftliche Arbeiten in der Orthopädietechnik.
• Betriebswirtschaft
Die Studierenden erhalten hier praxisorientiertes Grundlagenwissen, welches sie dazu befähigt, nach dem Studium Führungspositionen in der Branche zu übernehmen.
Teil des Bachelor-Studiums an der HAWK ist auch das Individuelle Profilstudium (IPS). Kurse aus diesem Bereich vermitteln berufsübergreifend relevante Kompetenzen. Studierende könne so ihre persönlichen Interessen und Stärken betonen und einem zukünftigen Arbeitgeber zeigen, was sie ausmacht. Das IPS umfasst sieben Profilbereiche, darunter die Felder
- Sprache
- Führung
- Kommunikation
Für jede mit einer Prüfung abgeschlossenen Lehrveranstaltung gibt es Creditpoints. Es können auch Zertifikate erworben werden.
Um einen hohen Praxisbezug und direkten Kontakt zu potentiellen Arbeitgebern herzustellen, ist im 7. Semester ein Praxissemester mit einem Umfang von 16 Wochen vorgesehen. Dieses wird begleitet durch 2 Semesterwochenstunden (SWS) Reflexion der praktischen Studienzeit.
Die Praxisphase kann in folgenden Betrieben absolviert werden:
- orthopädietechnische Versorgungsbetriebe oder
- klinische Versorgungszentren, die zur berufspraktischen Ausbildung von individuellen Patientenversorgungen in der Orthopädietechnik geeignet sind.
An die Praxisphase schließen sich die berufspraktischen Abschlussprüfungen der Orthobionik an. Die Studierenden fertigen gemäß den Meisterstücken der Branche eigenständig unter Prüfungsbedingungen eine Orthese und eine Prothese für Patient*innen an und präsentieren den Prüfer*innen ihre hergestellten Hilfsmittel.
• Abschlusssemester
Im 8. Semester absolvieren die Studierenden ein Studienprojekt, um die wissenschaftliche Arbeit in der Orthobionik zu vertiefen. Sie fertigen danach über einen Zeitraum von acht Wochen ihre Bachelorarbeit an. Dieses letzte Semester endet mit dem Kolloquium zur Bachelorarbeit.