HAWK-Studentin des Studiengangs Immobilienwirtschaft und -management untersucht Einflussfaktoren auf den Social Value von Immobilien in ihrer Bachelorarbeit.

Zurzeit gibt es in der Immobilienbewertung keine allgemeingültigen Standards für soziale Aspekte
Studentin Lara Klatte

Kriterien zur Bewertung des Social Value

Der Social Value ist ein Nachhaltigkeitsfaktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auf Initiative ihres Arbeitgebers PricewaterhouseCoopers (PwC) nahm sich Lara Klatte des Themas an und stellte zunächst 5 Kategorien auf, abgeleitet aus den 17 Zielen nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen:

  1. Höhe der Miete
  2. Quartiersqualität
  3. Wohnqualität
  4. Gemeinschaft
  5. Sicherheit

Unter diese Oberkategorien folgen verschiedene Kriterien wie: Grünflächen, Betreuungsangebote für Kinder, Barrierefreiheit, Außenbeleuchtung oder Einbruchsicherung.

Einheitliches Konzept für die gesamte Branche

Aktuell befindet sich die Erarbeitung eines allgemeingültigen Kriterienkatalogs in der Entwicklung. „Etwas Einheitliches für die gesamte Branche zu schaffen, das angenommen und umgesetzt wird, benötigt Zeit“, meint Lara Klatte. Dass ihre Bachelorarbeit einen Teil dazu beigetragen hat, macht sie stolz. „Es ist toll, dass wir schon im Studium die Möglichkeit haben, an solchen praxisrelevanten Projekten mitzuwirken.“

Gemeinschaft und Sicherheit als wichtigste Kategorie in Wohnimmobilien

Auf Grundlage der 5 erarbeiteten Kategorien startete Lara eine Umfrage unter den Mitgliedern des GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Das Ergebnis: Den Kategorien Gemeinschaft und Sicherheit wurde die höchste Bedeutung zugesprochen; der Höhe der Miete die Geringste. Die relevantesten Kriterien zu den Kategorien waren:

  • eine ausreichende Anzahl an Fahrradstellplätzen
  • einbruchshemmende Wohnungstüren
  • Barrierefreiheit
  • Grünflächen
  • Naherholungsgebiete

Auswirkungen des Social Value auf Entscheidungen in Unternehmen

Auch ein aktuelles Stimmungsbild hatte Lara Klatte abgefragt, um zu erfassen, ob und wenn ja in welchem Umfang der Social Value bei unternehmerischen Entscheidungen bereits eine Rolle spielt.

Über 70 Prozent der Befragten gaben an, soziale Aspekte bereits zu berücksichtigen. Allerdings zeigte sich auch, dass es bei über 20 Prozent eine gewisse Zurückhaltung gibt, da einheitliche Messinstrumente für den (positiven) Effekt des Social Value fehlen.

„Wenn es ein solches Instrument gibt, dann hat es Einfluss auf den Wert einer Immobilie“, erklärt Lara Klatte. Investitionen in den Social Value werden attraktiver, da sie eine Wertsteigerung mit sich bringen. Das wiederum führt zur Verbesserung der Lebensqualität unserer Endkunden.

Eckdaten zum Projekt

Studiengang
Immobilienwirtschaft und -management

Studienbereich
Management und Wirtschaft

Weitere Projektbeteiligte
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.
PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC) – Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft

Zeitraum
Erstellung des Kriterienkatalogs: Wintersemester 2022/23
Veröffentlichung der Bachelorarbeit: 2023

Ziel
Erarbeitung von Kriterien zur Bewertung des Social Value von Wohnimmobilien

Die Bachelorarbeit entstand in Zusammenarbeit mit PwC und dem GdW und wurde im August 2023 im Rahmen einer Studie veröffentlicht.

Erstprüfer an der HAWK war Prof. Dr. Florian Hackelberg. Wer die gesamte Bachelorarbeit lesen möchte, kann sich mit Lara Klatte per E-Mail in Verbindung setzen: lara.klatte[at]icloud.com

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