Sommer, Preise und der erste Rundgang

An die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Gestaltung richteten sich die Worte von Masterdekanin Prof. Dr. Sabine Foraita. Mit viel Humor fragte sie noch mal die Lieblingsfächer ab und gratulierte noch einmal zu den außergewöhnlichen Leistungen des Semesters. Der studentische Redebeitrag kam von der Absolventin Johanna Wuttke, die ihrer Freude Ausdruck gab, endlich wieder in Präsenz studiert zu haben und unter diesen Umständen den Abschluss zu machen.

Auch Prof. Günter Weber, Studiendekan des Bachelorstudiengangs Gestaltung, lobte ausdrücklich die erbrachten Leistungen und bedankte sich bei der Prüfungsverwaltung der Fakultät und dem Fachschaftsrat. Ebenso bedankte sich Hannes Frey bei allen, die seine Kommilitoninnen und Kommilitonen genau wie ihn auf dem Weg vom ersten Semester bis zum Abschluss unterstützten und begleiteten.

Prof. Dr. Henrik Oehlmann, Dekan der Fakultät Gestaltung, moderierte die Vergabe der Förderpreise der Fakultät Gestaltung und nannte die Namen aller Nominierten aus beiden Studiengängen. Beim Master nominiert wurden Inken Alber, Ildiko Beewen, Kai Dönges, Lena Weisner und Paul Matyschok als Team, Marielle Lexow, Sebastian Voigt, Isabel Plewnia, Robin Kupski, Dorothee Bitter, Lydia Jasmin Hempel und Katharina Geier. Bei den Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen standen Lea Jockel, Pia Spatz, Betül Benan Arslanoglu, Hannes Frey, Sebastian Münch und Lara Köhler auf der Liste der Nominierten.

Als erstes erhielt die Bachelorabsolventin Pia Spatz den der Bertram-Meyer GmbH gestifteten Preis der Fakultät Gestaltung für ihre Entwicklung eines crossmedialen Kulturbegleiters zu Israel und Palästina im Kontext des Nahostkonflikts – denn die Komplexität der Region Israel und Palästina ist oft schwer zu erfassen. So entstand der Kulturbegleiter „Shalom Salam Jerusalem“, der einen differenzierten Einblick in Hintergründe und Leben der Region bietet. Dabei ergänzt sie die Printform um einen digitalen Ansatz. Im Zentrum steht eine visuell gestützte Vermittlung von Informationen auf kulturpolitischer Ebene – gleichzeitig soll die Faszination für die Stadt Jerusalem zum Ausdruck kommen. In ihrer Laudatio betonte Prof. Dominika Hasse, die zusammen mit Roman Bittner die Arbeit prüfte, wie gewagt das Vorhaben von Pia Spatz war: „Es braucht viel Mut, um Geschichte mit einem Umfang von knapp 12.000 Jahren grafisch zu erfassen und auf 316 Seiten in Buchform einzufangen. Die Arbeit zeigt, welche Relevanz die Transformation mit grafischen Mitteln haben kann, wenn sie mit dem nötigen Maß an Konsequenz, Präzision und Anmutung verfolgt wird.“

Der vom Rotary Club Hildesheim-Rosenstock gestiftete Preis der Fakultät Gestaltung geht an Masterabsolventin Lena Weisner und den Masterabsolventen Paul Matyschok. In ihrer Teamarbeit haben sie eine „Vision Hildesheim 2035“ entwickelt. Um angesichts des Klimawandels die Zukunft bewusst zu gestalten, braucht es Visionen, die aufzeigen, wie sich Städte ins Positive wandeln können. Die beiden fragten: „Wie verändern sich der Stadtraum und das Licht in einem Hildesheim, das die Klimakrise bewältigt?“ Ihre Empfehlung lautet: „Es wird grüner und gemeinschaftlicher mit mehr Platz für Menschen. Das Licht der Zukunft wird wärmer und auf Bedarf dort sein, wo wir es brauchen.“ Prof. Dr. Cornelia Moosmann, die die Arbeit zusammen mit Prof. Dr. Sabine Foraita betreute, empfahl in ihrer Laudatio, „die untersuchten Orte und die dort platzierten QR-Codes zu besuchen“, um einen Einblick in eine wundervolle Zukunft zu erhalten. Dr. Margitta Rudolph, Präsidentin des Rotary Clubs Hildesheim-Rosenstock, sicherte ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Vision Hildesheim 2035 zu.

Die Laudatio für den von der Mea proTecc GmbH gestifteten Preis der Fakultät Gestaltung hielt Prof. Patrick Pütz, der mit Joachim Frost die Arbeit von Masterabsolvent Sebastian Voigt betreute. Die Thesis „Out of the Zone - Gestaltung eines Kreativraumes für Studierende außerhalb der Hochschul-Inftrastruktur“ bietet Freiraum für Selbstverwirklichung und Interaktion. Ein Raum, der sich nicht aufdrängt. Die Wandelbarkeit von Out of the Zone ermöglicht Rückzugsraum für Privatheit und Konzentration, aber auch Raum als Treffpunkt für offenen Dialog und Partizipation. Wie eine Forschungsstation kann Out of the Zone mit allen notwendigen Dingen bestückt werden, um auf eine erfolgreiche Expedition in den urbanen oder ruralen Raum aufzubrechen.

Für die illustrative Erzählung der Einwanderungsgeschichte ihrer Großeltern mit dem Titel „mein dede.“ erhält Bachelorabsolventin Betül Benan Arslanoglu eine Auszeichnung der Fakultät Gestaltung. Vor 53 Jahren stieg ihr Großvater im Alter von 27 Jahren in den Zug nach München und ließ seine Familie und seine Heimat zurück. Jahrzehntelang arbeitete er an den Bahngleisen Deutschlands, während seine Frau als Schneiderin aushalf. Heute sind ihre Enkel als Ingenieure, Lehrer*innen und Designer*innen ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Prof. Roman Bittner gab in seiner Laudatio zu, dass er sich neben Prof. Alessio Leonardi als Prüfer die ein oder andere Träne der Rührung aus dem Gesicht wischen musste.

Die musikalische Begleitung der Feierlichkeiten übernahm Joachim Stein am Piano von der Musikschule Hildesheim. Zum Abschluss der Veranstaltung eröffnete Prof. Dr. Henrik Oehlmann die Ausstellungen der Abschlussarbeiten aus den Bachelor- und Masterstudiengängen Gestaltung sowie den Rundgang durch die Fakultät.

Zusätzlich also zur Ausstellung der Abschlussarbeiten aus dem Bachelorstudiengang Gestaltung im Haus E öffneten sich die Studios der Fotografie und des Films. Dort zeigte die Fakultät Arbeiten der letzten beiden Semester im Kontext von Gestaltungstechniken und umfangreicheren Projekten, damit die Gäste in fotografische und filmische Bildwelten eintauchen können. Das Interaction Design Lab stellte den Prototypen eines UX Design Systems für die Hochschule vor, zeigte Arbeiten aus den Bereichen der Generativen Gestaltung, UX Design und Physical Computing und lud ein, virtuelle Welten zu erkunden.

Im Haus C zeigte die Werkstatt Plastisches Gestalten im Kellergeschoss und Werkhof Arbeiten aus der Grundlehre im 2. Semester, Beispiele aus weiterführenden Kursen sowie aus Projekten mit Kooperationspartnern wie dem Frankfurter Zoo und aktuell der Landesgartenschau Bad Gandersheim. Das Kompetenzfeld Metallgestaltung präsentierte Ausstellungen in den Seminarräumen und Werkstätten der Schmiede, Silberschmiede und Goldschmiede aus Bachelor- und Masterprojekten sowie Objekte aus dem 1. und 2. Semester, die in werktechnisch-gestalterischen Seminaren entstanden sind.