HAWK-Fakultät Gestaltung erhält erneut 2 Auszeichnungen der 54. Berliner Type

Erscheinungsdatum: 12.09.2024

Der Wettbewerb „Berliner Type“ sichtet und dokumentiert seit über 50 Jahren den aktuellen Leistungsstand der Druckwerke und Drucksachen in den deutschsprachigen Ländern. Er vergibt in 16 Kategorien Preise in Gold, Silber und Bronze. Jetzt hat der internationale Druckschriften-Wettbewerb erneut 2 Publikationen aus der Fakultät Gestaltung der HAWK am Standort Hildesheim ausgezeichnet.

Das sind die Gruppenarbeit „Sichtbar – Frauen in der Architektur“ sowie „Zeit zum Atmen“ von der Masterabsolventin Clara Happ. Beide Bücher kommen nach dem Red Dot Design Award jetzt in das repräsentative Jahrbuch der Berliner Type.

Sichtbar

Frauen in der Architektur

„Sichtbar – Frauen in der Architektur“ versammelt Portraits von Frauen aus allen Bereichen der Architektur – vom Architekturbüro bis zum Fachjournalismus, von der Planung bis zur Umsetzung, vom Städtebau bis zur Netzwerkbildung und Lehre. In Anlehnung an ikonische Fotografien portraitierte Anke Illing die Frauen mit ausgewählten Accessoires. Eine zentrale Rolle spielen das Chaise Longue LC4 und der Fauteuil Tournant LC7 von Charlotte Perriand (1903–1999). Welche Themen prägen Frauen in der Architektur? Was treibt sie an? Ein Buch über Frauen und von Frauen: Gemeinsam haben Studentinnen des Lehrgebietes Editorial Design unter der Leitung von Prof. Dominika Hasse an der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim die Idee des an Baukörper erinnernden Textblocks entwickelt, um die Individualität der einzelnen dargestellten Protagonistinnen gestalterisch zu übersetzen. Hierfür haben sie bewusst auch die Schrift einer Frau, die Marguerite Grotesk, von Charlotte Rohde ausgewählt. Für den Titel überzeugte schließlich die Idee der Collage – ein Motiv, das den nötigen Raum zur Imagination lässt und dennoch deutliche visuelle Zeichen setzt. Das Buch entstand im Team von der Konzeption, über die Gestaltung bis zur Druckreife.

Zeit zum Atmen

Von Clara Happ

Die Masterarbeit „Zeit zum Atmen“ ist das Ergebnis der künstlerisch-gestalterischen Auseinandersetzung von Clara Happ mit dem Werk des Bergsteigers Reinhard Karl. Seine Fotografien und Texte gaben Impulse für eine Reise, auf der sie mit seiner Lebenswelt in einen gestalterischen Dialog trat. Dabei entstand eine Liebeserklärung an die Kunst des Holz- und Linolschnitts, die analoge Fotografie und an das Buch als umfassendes Kommunikationsmedium. Ein Buch als verlässlicher Gegenstand, der sich mit allen Sinnen erfahren lässt. Die verwendete Satzschrift Ambiant von Laura Csocsan steht analog gesetzten Schreibmaschinentexten gegenüber. So entwickelte Clara Happ über die Auseinandersetzung mit den Texten Reinhard Karls assoziative Gedankenwelten, die das Buch über verschiedene, teils analoge, Gestaltungstechniken vermittelt. Neben dem ausgefeilten Textsatz prägt dieser vielfältige Einsatz unterschiedlicher Materialien den Eindruck der Lesenden: Büttenpapier, Transparentpapier, Risographie und Digitaldruck lassen das fadengeheftete Hardcoverbuch mit Halbleinen-Einband und gelasertem Cover aus Buchbinderkarton für die Betrachtenden zu einem eindrucksvollen Gesamterlebnis werden.