Berichte aus dem Homeoffice: Nicola Hille

Erscheinungsdatum: 30.03.2020

Fast alle Lehrenden und Beschäftigten der HAWK arbeiten zurzeit im Homeoffice. Wir fragen nach, wie das Arbeiten von zu Hause funktioniert und wie die Stimmung im Homeoffice ist.
Nicola Hille ist hauptberufliche Gleichstellungsbeauftragte der HAWK. Sie berät und unterstützt Studentinnen und Frauen, die an der HAWK lehren, forschen und arbeiten. Außerdem ist sie verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung von Projekten rund um die Themen Chancengleichheit, geschlechtersensible Kultur und Familienfreundlichkeit.

Wie geht es Ihnen im Homeoffice?
Die täglichen Nachrichten über die Ausbreitung des Corona-Virus bedrücken mich sehr. Das Arbeiten im Homeoffice würde sich besser anfühlen, wenn ein heiterer Anlass der Beweggrund wäre.
Natürlich ist das derzeitige Arbeiten von zu Hause eine sinnvolle Entscheidung, um in dieser turbulenten und schwierigen Zeit die täglichen Kontakte zu reduzieren und damit zur Eindämmung der Epidemie beizutragen. Ich kann daheim produktiv arbeiten, wäre aber glücklicher, wenn es die aktuelle Krise nicht geben würde.

 

Wo arbeiten Sie zu Hause?
Ich habe ein eigenes Arbeitszimmer, in dem ich mich gerne aufhalte und Ideen entwickeln kann. Hier entstehen Visionen für die Gleichstellungsarbeit in der Zukunft – neue Projekte, die auf Umsetzung warten. Dabei unterstützt mich meine „Orga Privat“ (siehe Foto).

Wie haben Sie sich Ihren Arbeitsplatz eingerichtet?
Zunächst habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt, damit ich eine möglichst große Freifläche habe. Wenn ich meinen Gedanken freien Lauf lassen möchte, brauche ich auch räumlich freie Arbeitsflächen. Aus meinem Büro habe ich den Laptop sowie einige ungelesene Texte und Protokolle mitgenommen.
Auch im Homeoffice kann ich am Schreibtisch auf eine Tasse Tee und einen Notizblock nicht verzichten.

Gab es Anlaufschwierigkeiten beim Arbeiten von zu Hause?
Nein, es gab keine Anlaufschwierigkeiten. Wir haben uns im Team an meinem ersten Tag im Homeoffice direkt über eine Telefonkonferenz untereinander ausgetauscht. Das hat mir sehr geholfen, einen guten Einstieg in die Homeoffice-Phase zu bekommen.

Was machen Sie nun anders?
Mein Arbeitstag beginnt direkt nach dem Frühstück (ohne Anfahrt zum Arbeitsplatz). Ich arbeite in längeren Intervallen an einem Thema.

Welche Vor- und Nachteile hat das Arbeiten zu Hause?
Vorteile: Das Telefon klingelt seltener. Für das strategisch-konzeptionelle Arbeiten und die Entwicklung neuer Projektideen sind das optimale Voraussetzungen. Im Homeoffice kann ich mich nur selbst von der Arbeit abhalten.
Nachteile: Der persönliche, zwischenmenschliche Austausch findet nicht mehr in gewohnter Weise statt. Unsere gemeinsame Mittagspause im Team, die kleinen Tee- und Kaffeepausen zum gegenseitigen Austausch über aktuelle Themen fehlen.
Dafür haben wir jetzt für die Zeit im Homeoffice ein gemeinsames kleines Forschungsprojekt auf den Weg gebracht: Immer, wenn es keine dringlichen anderweitigen Aufgaben zu erledigen gibt, recherchieren wir zum Thema „Reden von Frauen“.

Haben Sie Tipps für Kolleginnen und Kollegen für das Arbeiten im Homeoffice?
Mir hilft es, wenn ich mir Tagesziele setze, die ich erreichen möchte. So komme ich Tag für Tag (Etappe für Etappe) zu einem größeren Ziel. Inspiration für das tägliche Arbeiten finde ich in den Inhalten der Gleichstellungsarbeit, bei guter Lektüre und bei historischen Rückblicken. Ein Rückblick offenbart immer zwei Seiten einer Medaille: was bisher erreicht wurde, und was nach wie vor nicht erreicht ist.

Möchten Sie auf diesem Weg Grüße in die HAWK senden?
Gerne. Ich grüße alle Kolleginnen und Kollegen in ihrem Homeoffice und wünsche ihnen viel Kraft und Energie, sowie Stabilität und Balance, um der aktuellen Krise standzuhalten.
Natürlich grüße ich auch die Studierenden und wünsche ihnen einen guten Start in ein zunächst onlinebasiertes, präsenzfreies Studiensemester. Hierzu wünsche ich ihnen das nötige Durchhaltevermögen sowie ausreichende Resilienz, um mit dieser ungewohnten Situation und ihren Stressfaktoren umzugehen.