HAWK-Absolventin Aleksandra Yemelyanovich gewinnt den Helene-Lange-Preis
„Aleksandra Yemelyanovich hat die Jury mit ihren Forschungen zur Leselernförderung von Kindern mit Downsyndrom und der Lernapp „Elli“ besonders beeindruckt. Denn damit hat sie nicht nur technisch herausragende Ergebnisse im Fachbereich Gestaltung erzielt, sondern sich der wichtigen Frage gewidmet, wie es gelingen kann, Kinder mit Downsyndrom individuell zu fördern und ihr Entwicklungspotential deutlich zu verbessern“, so Rövekamp bei der Preisübergabe. Damit habe Aleksandra Yemelyanovich gleichermaßen einen wichtigen Beitrag zur digitalen Bildung als auch zur besseren Inklusion geleistet. Die App „Elli“ sei außerdem ansprechend gestaltet und ausbaufähig – damit erhielten Kinder mit Downsyndrom ein niedrigschwelliges Angebot zur Leseförderung, das ihre Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ganz entscheidend stärke, so Rövekamp weiter.
Elli – Unterstützung der Lese-Lernprozesse von Kindern mit Downsyndrom from HAWK Digital Environments on Vimeo
„In ihrer Masterarbeit entwickelte Aleksandra Yemelyanovich den Prototypen einer digitalen Applikation zur Unterstützung der Lese-Lernprozesse von Kindern mit Trisomie 21. Um hierzu eine fundierte Grundlage zu schaffen, wurde mit den Methoden der Designforschung und des User Experience Designs gemeinsam mit den Betroffenen und deren Eltern und weiteren Stakeholdern die aktuelle Situation analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse und Insides nutzte Aleksandra Yemelyanovich, um darauf basierend einen Service in Form einer App zu entwickeln, welche zahlreiche Prozesse und Aufgaben im Bereich der Lese-Lernprozesse für alle Beteiligten erleichtert“, erläutert ihr Prüfer Stefan Wölwer, Professor für Interaction Design und Koordinator des Kompetenzfelds Digital Environments der HAWK-Fakultät Gestaltung, der gemeinsam mit Verw.-Prof. Björn Sedlak aus der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit die Master-Thesis betreute.
Die siebenköpfige Jury hatte Aleksandra Yemelyanovich aus insgesamt 15 Bewerbungen aus ganz Niedersachsen ausgewählt. Nominiert waren außerdem Pia Schlechter und Frederike Jung von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Jurymitglied und Informatikprofessorin Susanne Boll ergänzt: „Die Forschungsgebiete der drei Nominierten erstrecken sich von der Leselernförderung für Kinder mit Behinderung über die Untersuchung des Einflusses von Selfies im Kontext von KZ-Gedenkstätten auf die Erinnerungskultur an den Holocaust bis hin zum Einsatz von Robotern in der Pflege. Das zeigt, dass Digitalisierung nicht abgehoben ist, sondern durchaus interdisziplinär vernetzt und anwendungsorientiert sein kann.“
Die Jury zum Helene-Lange-Preis ist rein weiblich besetzt und besteht neben Marion Rövekamp und Susanne Boll aus Christiane Cordes, Leiterin des Amtes für Kultur und Sport der Stadt Oldenburg, Astrid Nieße, Professorin für Energieinformatik an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover, Petra Dekker vom gleichnamigen Dachdeckerunternehmen und Vorstand der Unternehmerfrauen im Handwerk sowie Dr. Stephanie Abke, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der EWE Stiftung und Ulla Bergen, stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende der EWE Stiftung. Bärbel Hische, bildende Künstlerin aus dem Oldenburger Münsterland, hat den physischen Preis gestaltet, die Nominierten bekamen je eine Urkunde überreicht.
Zwei Drittel des Preisgeldes sind zur Unterstützung weiterführender Forschungen gedacht – dazu gehören auch die Finanzierung einer Haushaltshilfe oder eines Babysitters. Denn Zeit ist in der Wissenschaft ein äußerst knappes Gut.
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