Ausgewählte Abschlussarbeiten auf dem Campus Weinberg

Erscheinungsdatum: 16.04.2021

Zwei Mal im Jahr verabschiedet die HAWK-Fakultät Gestaltung ihre Absolventinnen und Absolventen – normalerweise im Rahmen einer Ausstellung mit durchschnittlich 100 Arbeiten. Seit der Coronavirus-Pandemie hat sich diese Präsentation ins Internet verlagert. Doch der Wunsch nach einer analogen Darstellung ist ungebrochen und die Schaufensterausstellungen im Raumlabor und im Bibliotheksgebäude sollen Interessierten einen Einblick in das Studium des Designs verschaffen.

Die Fakultät entwickelte daher zusammen mit dem Dekanat und der Unterstützung von Lehrenden und Werkstattleitenden ein Konzept, wie sich zumindest ein Teil der Arbeiten in physischer Form präsentieren lässt. Hier galt es, geeignete Zeitfenster für die jeweiligen Abgaben der Arbeiten durch die Studierenden einzurichten, um dem Sicherheitskonzept der Hochschule zu entsprechen und eine Ansteckungsgefahr auszuschließen. Wie die Präsentation im Raumlabor aussieht, zeigt das folgende kurze Video.

Konzepte mit gestalterischer Dichte

Im Zusammenschluss der digitalen und analogen Ausstellungsform lässt sich erkennen, dass auch unter den erschwerten Bedingungen in der Pandemie hervorragende Abschlussarbeiten entstanden. In den Werkstätten schuf die Fakultät Gestaltung unter den entsprechenden Sicherheitsbedingungen Räume, in denen die Absolvierenden Ihre Arbeiten realisieren konnten. In digitalen Besprechungen erarbeiteten die Studierenden mit den Betreuenden Konzepte, die eine gestalterische Dichte aufweisen und im aktuellen Designdiskurs einen Beitrag leisten.

 

Um die Abschlussarbeiten in eine Ausstellungsform zu bringen, zogen Ellen Ropeter, Werkstattleitung Goldschmiede, Cord Theinert, Werkstattleitung Schmiede und Silberschmiede, Andreas Kristl, Werkstattleitung Raum- und Modellentwicklung/Oberfläche und Christoph Schwendy, Werkstattleiter Motion Design, mit Prof.Melanie Isverding und Prof. Hartwig Gerbracht an einem Strang: Sie entwarfen und bauten neue Präsentationskästen und Podeste, richteten Projektionen ein und sorgten dafür, dass die Exponate zur richtigen Zeit unbeschadet am richtigen Ort liegen. Prof. Dominika Hasse, Prof. Patrick Pütz und Prof. Stefan Wölwer kümmerten sich mit Hilfe der Studenten Jonas Trippler, Marius Remmert und Timo Strüber um animierte Filme und um das Banner mit dem wahrscheinlich größten QR-Code der Stadt Hildesheim darum, dass das Raumlabor als eine der zwei Ausstellungsflächen schon von den Wallanlagen aus zu sehen ist.

Die Arbeiten im Raumlabor

Im Raumlabor ist die Arbeit von der Masterabsolventin Sujin Kim zu sehen, der es gelungen ist, ihre einsamen Momente als Schmuck darzustellen. Bachelorabsolvent Simon Haueis wirft einen ganzheitlichen Blick auf das Thema Metallgestaltung und zeigt dabei zukünftige Chancen im angewandten Design. Luisa Kuschel, ausgezeichnet mit dem MEA-proTecc Designpreis der Fakultät Gestaltung, offenbart mit ihrer Arbeit „Die Perlenfessel“ einen Einblick in die Geschichte der Glasperlen und deren Einfluss auf die Ausbeutung Afrikas in der Kolonialzeit. Alvaro-Luca Ellwart gewährt mit seiner Masterarbeit „Onismus & Geometrica“ einen Einblick in das nach dem Absolventen benannte Schmucklabel, das den Anspruch verfolgt, authentische Schmuckstücke, Objekte und Accessoires mit einer persönlichen Geschichte zu gestalten. Die mit dem Bertram & Meyer-Designpreis ausgezeichnete Bachelorarbeit einer Büroplanung von Melissa Zoe Waller und Marco Wenzel vereint Innenarchitektur, Farbdesign und Lighting Design. Der Masterabsolvent Laurin Kilbert ging auf die Suche nach empathischen Beziehungen zu anderen Spezies und entwarf dafür Multispezies-Objekte und damit eine experimentelle Antwort auf die Frage, was ein symbiotisches Zusammenleben mit nichtmenschlichen Lebewesen in der Stadt bedeuten könnte.

Die Arbeiten im Showroom (Bibliotheksgebäude)

Der Showroom im Bibliotheksgebäude versammelt Buchprojekte. Zu den Bachelorarbeiten gehören folgende Werke: Anisha Gattnar zeigt in „G43.1“, wie eine Aura in Verbindung mit Migräne aussieht. Carlo Frisch entwirft in seinem Bilderband utopische Szenarien, die seiner Meinung nach in naher Zukunft Realität sein könnten. Adrian Wenzel macht die ersten acht Bücher von Ovids Metamorphosen durch illustrierte Gestaltungselemente der Antike, Zeichnungen und Aquarelle atmosphärisch erlebbar. Liv Siri Janshen visualisiert die für sie relevanten Schlüsselszenen Tagebucheinträge von Robert Falcon Scotts Südpolexpedition. Mit „Wir sind schwanger“ liefert Julie Moser einen Ratgeber für das begleitende Elternteil während der Schwangerschaft mit dem Fokus auf Diversität und neue Wege abseits klassischer Rollenbilder. Im Bildband „auf & ab“ thematisiert Lena Koblitz die Situation der Veranstaltungsbranche in der Coronavirus-Pandemie am Beispiel des „Feuerwerk der Turnkunst“. Bei den Masterarbeiten findet sich die Abhandlung von Leonie Egge über die Notwendigkeit der Verneinung im Designkontext sowie ein von Raissa Oltmanns entwickelte Ratgeber, der sich mit dem Phänomen der Kreativität auseinandersetzt und beispielsweise Hilfestellungen zum Überwinden von Kreativblockaden liefert.

Öffnungszeiten

Die Schaufensterausstellung „Collage“ ist ab dem 19. April rund um die Uhr auf dem Campus Weinberg im Raumlabor und im Bibliotheksgebäude zu besichtigen.