HAWK-Studierende stellen Ideen bei Ausstellung im Niedersächsischen Landtag vor

Erscheinungsdatum: 28.06.2024

Unter dem Titel „Fragen an die Demokratie“ widmet sich die Niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber in dieser Legislaturperiode dem Zustand und der Zukunft des demokratischen Miteinanders. Im Rahmen des aktuellen Jahresthemas unter dem Titel: „Echt jetzt, Demokratie – hörst Du mir eigentlich zu?“ legt Landtagspräsidentin Naber einen Schwerpunkt auf das Verhältnis von Demokratie und Kommunikation.

„Das Reden in der und über die Demokratie ist eines ihrer Wesensmerkmale. Unsere Demokratie lebt von einer lebhaften, durchaus kontroversen, aber immer rationalen Debatte. Das gelingt in der jüngeren Vergangenheit immer weniger. Es gibt das Gefühl, ‚die da oben‘ würden sowieso nicht zuhören; Hass, Hetze und Unwahrheiten werden verbreitet. Das bereitet mir Sorge und das muss eine demokratische Gesellschaft beunruhigen“, so Hanna Naber, Präsidentin des Niedersächsischen Landtages.

Sie eröffnete die Ausstellung „Können wir gemeinsam …?“ der HAWK-Fakultät Gestaltung in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtages zu dem Schwerpunkt „Design und Demokratie“. „Ich bin äußerst gespannt auf die Vorschläge der Studierenden, auf neue Herangehensweisen – und auf mögliche Ideen für den politischen und gesellschaftlichen Alltag“, so Naber vor dem ausgiebigen Rundgang durch die 15 Stelen der Exponate. „Demokratie ist kein Selbstläufer, umso mehr beeindruckt mich, wie unsere jungen Studierenden zukunftsorientiert durch ihre kreativen Ideen den scheinbar unterbrochenen Dialog zwischen der Politik und der Bevölkerung wieder anfachen wollen“, so HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy bei der Ausstellungseröffnung, die er gemeinsam mit Vizepräsidentin Prof. Katja Scholz-Bürig besuchte.

 

„Die Studierenden beleuchteten aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Frage, wie zielführende Kommunikation in unserer und für unsere Demokratie aussehen kann. Auch für uns Lehrende ist diese Aufgabe ein Gewinn, da sie uns wichtige Einblicke in junge Perspektiven und Positionen gibt“, so die HAWK-Lehrenden Prof. Dr. Sabine Foraita, Dekanin der Fakultät Gestaltung und Professorin für Designwissenschaft, und Prof. Stefan Wölwer, Professor für Interaction Design im Kompetenzfeld Digital Environments. In den ersten Wochen des Semesters habe es viele spannende und tiefgründige Gespräche über die vielfältigen Formen demokratischer Entscheidungen in der Familie, im Freundeskreis, im Sportverein, an der Hochschule und natürlich auch in der Politik gegeben.

Die HAWK-Studierenden Thanh-Nhi Vo, Laura Runge und Sandra Holzinger zum Beispiel haben die Idee eines „Demokratischen Wohnzimmers“ entwickelt. Eine Miniaturfassung mit Playmobilfiguren soll bereits im Landtag interaktiv verdeutlichen, dass für jede Art Raum in einer Gruppe ein gemeinsamer Konsens geschaffen werden muss: Welche Möbel gibt es, wie sind sie angeordnet, was gibt es zu essen, welche Musik wird gespielt?  Und es soll erfahrbar machen, welche Abstimmungsprozesse dem vorangehen.

Mithilfe eines humorvollen Wimmelbildes wollen Studierende der Gestaltung, Schüler*innen der Mittelstufe spielerisch zeigen, wie Demokratie ihren Alltag prägt. Das bunte Wimmelbuch voller humorvoller Illustrationen soll diese zum Nachdenken, Entdecken und Diskutieren anregen. „Ziel ist es, ein lebendiges Verständnis von Demokratie zu fördern und die Jugendlichen zu inspirieren, ihre eigenen Ideen und Meinungen aktiv in die Gesellschaft einzubringen“, so die Gestalter*innen.

„Was wäre wenn... Wahlprogramme zu Bildern werden würden?“, war die Ausgangsfrage für ein weiteres Exponat. Die HAWK-Studierenden fragten sich im Rahmen der Kommunalwahlen, Landtagswahlen sowie den Europawahlen, wie weit sich eine Region nach den Wahlen verändere und wie könnte sie danach aussehen, bei entsprechender Stimmvergabe? Spannend fanden sie dabei, in diesem Kontext mit einer KI-Software zu arbeiten und Bilder mit Hilfe von ausgewählten Schlagworten zu erzeugen. Im Vorfeld recherchierten sie parteiübergreifend zu den Themen, wie dem Fachkräftemangel, der Klimapolitik sowie einem möglichen EU-Austritt Deutschlands.

Die präsentierten Fragen und Lösungsansätze sind der erste Teil eines längeren Semesterprojektes, das im Niedersächsischen Landtag zum Dialog vorgestellt wird. Der Austausch im Rahmen der Ausstellung ist Teil der Entwurfsmethodik, des sogenannten Double Diamond-Modells und bietet eine spannende Reflexionsebene.

Die Ausstellung ist bis zum 14. Juli 2024, täglich von 9:00 bis 20:00 Uhr, im Niedersächsischer Landtag, Portikushalle, kostenlos zu besichtigen.

Zu den Exponaten.

 

Kontakt

Prof. Dr. Sabine Foraita
Designwissenschaft, Dekanin Fakultät Gestaltung