Team Blue Flash der HAWK führt den Elektrorennwagen für die Formula Student vor
Schneller, leichter und bessere Fahrbarkeit waren die Grundsätze für die Entwicklung des zweiten Fahrzeugs, das ausschließlich elektrisch angetrieben wird. Exakt 157, 5 Kilogramm bringt der Elektrorennwagen auf die Waage. Trotz der noch jungen Teamgeschichte kann der E_HAWK17 mit vielen technischen Raffinessen überzeugen und ist eine konsequente Weiterentwicklung des 2016er Fahrzeuges.
Der NDR berichtet vom E_HAWK17
So hat das Team 13-Zoll-Reifen verbaut, die mehr Stabilität bieten – und mit etwas weniger Leistung geplant. Man habe letztlich die vollen 50 kW beim letzten Fahrzeug nie vollständig abrufen können, sagt Projektleiter Timo Rusteberg zur Begründung: „Wir haben jetzt nur einen Motor mit einem Schwerdifferential verbaut und haben für dieses Jahr gesagt: 25kW reichen uns aus.“ Und durch die geringe Grundmasse könne man auch mit wenig Leistung gute Zeiten erzielen: „Die Fahrdynamik wird davon maßgeblich beeinflusst – für uns war das ein großes Ziel“, so Rusteberg.
Dem Publikum wurde das Fahrzeug auf dem Außengelände der HAWK in mehreren Platzrunden vorgeführt. Hier konnte gerade auf den kurzen Strecken die hohe Beschleunigung eindrucksvoll demonstriert werden.
Der technische Leiter des Blue-Flash-Teams, Laurent Matthies, war beim Rollout ebenfalls sehr zufrieden mit dem Endergebnis: „Wir haben gezeigt, dass das Fahrzeug gut läuft, unsere Vorstellungen sind genau aufgegangen. Es war eine Herausforderung, das Gesamtkonzept durchzuziehen: ein Fahrzeug mit weniger Leistung und weniger Kosten herzustellen.“
Von dem neuen Rennfahrzeug machten sich beim Rollout neben Dr. Marc Hudy, HAWK-Präsident (m. d. W. d. G. b.), auch zahlreiche Sponsoren und Gäste auf den Zietenterrassen ein Bild. Hudy sagte zum Projekt Formula Student an der HAWK, dass man hier viele Kompetenzen erlernen könne: „Das geht los bei Teammanagement bis hin zu Projektmanagement und Budgetverantwortung – und das Ganze interdisziplinär: Besser kann man nicht aufs Berufsleben vorbereitet werden, und deshalb ist es ein ganz wichtiges Projekt.“
Prof. Dr.-Ing. Peter Reincke, Professor für Fluidtechnik, begleitet das Projekt der Studierenden und hob zwei besondere Punkte hervor: das Gewicht und die Sicherheit. Vor allem auf den Brandschutz sei diesmal viel Wert gelegt worden: „Es wurde ein aktives Feuerlöschsystem im Akkukasten integriert, so dass das Fahrzeug zu jedem Zeitpunkt betriebssicher ist, zum Beispiel wenn es unbeaufsichtigt in der Garage steht.“
Viel Wert legte das Team vor allem auf die Zuverlässigkeit des Systems, denn in der Formula Student gewinnt nicht das schnellste Auto, ein gutes Gesamtpaket und Punkte in allen dynamischen Disziplinen sind der Schlüssel zum Erfolg. Für die Saison 2017 sind die Ziele weiterhin hoch gesteckt und das Team hat sich mit dem Fahrzeugkonzept beim Hockenheimring-Contest Anfang August eine Platzierung in den Top 10 vorgenommen.
„Sagenhaft gut, ein Riesenfortschritt zu dem Auto vom letzten Jahr – und das hatte ja schon mehrere Wettbewerbspreise geholt“, zeigte sich Prof. Dr. Christopher Frey, Dekan der Fakultät Naturwissenschaften und Technik, vom E_HAWK17 beeindruckt: „Dieses Auto ist wirklich absolute Spitzenklasse – vom Gewicht her ist es sensationell leicht - und das sind ganz besondere Leistungen.“
Der Elektrorenner sei ein großer Erfolg für die HAWK, findet Frey: „ Das Projekt ist für mich das so ziemlich Wichtigste, was wir im Bereich der Lehre betreiben“, sagte er. „Es ist deshalb so wichtig, weil die Studierenden von sich aus kommen und das Wissen bei uns erfragen.“