Nach dem Abschluss im Studiengang BA Soziale Arbeit in Hildesheim arbeitet sie im Bereich Teilhabe im Jugendamt.

Mir hat gefallen, dass die Soziale Arbeit auch Fachwissen aus anderen Professionen, wie der Psychologie, der Medizin aber auch den Rechtswissenschaften beinhaltet.
Lea Scholz

Wie bist du zum Studium der Sozialen Arbeit gekommen?

Durch mein FSJ in einem Sportverein habe ich für mich festgestellt, dass ich gerne mit Kindern arbeite. Zu der Zeit habe ich mich sehr für die Psychologie interessiert. Weil ich mir jedoch nicht vorstellen konnte Psychologie zu studieren, habe ich mich weiter umgeschaut und bin auf die Profession der Sozialen Arbeit gestoßen. Mir hat gefallen, dass die Soziale Arbeit auch Fachwissen aus anderen Professionen, wie der Psychologie, der Medizin aber auch den Rechtswissenschaften beinhaltet. Vor allem die Vielfältigkeit und die Chancen etwas zusammen mit den Klienten und Klientinnen zu erarbeiten haben mich besonders angesprochen.

Welche Rolle spielte das Studium an der HAWK für dich?

Die HAWK hat für mich drei Jahre eine sehr große Rolle gespielt. Zum einen habe ich dort viel gelernt und gleichzeitig meine Freunde getroffen. Ich konnte durch das Studium an der HAWK meine eigene professionelle Haltung entwickeln und viele unterschiedliche Bereiche der Sozialen Arbeit kennen lernen.

Wie würdest du deinen (beruflichen-) Weg bis Heute beschreiben? Wie war dein beruflicher Start?

Mein beruflicher-Weg bis heute war sehr durchmischt. Ich denke ich habe viele Eindrücke aus den verschiedenen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit sammeln können. Zum einen habe ich Kinder und Jugendliche beim Freizeitsport angeleitet. Parallel zum Studium habe ich dann in einem Wohnheim für geistig behinderte Menschen gearbeitet, wo ich dann auch pflegerische Praktiken gelernt habe. Nach meinem Bachelor habe ich dann bei einer ambulanten Suchthilfe gearbeitet. In diesem Feld konnte ich dann viele unterschiedlichste Lebenswelten kennen lernen. Und aktuell arbeite ich im Jugendamt im Bereich Teilhabe. Dort bearbeite ich Anträge für verschiedene Hilfen, führe Bedarfsermittlungsgespräche und berate Klienten und Klientinnen.

Was sind herausfordernde Situationen und wie meisterst du diese?

Bei meiner jetzigen Stelle ist es für mich in manchen Fällen schwierig mich abzugrenzen. Gerade wenn es um Kindeswohlgefährdung oder sexuelle Übergriffe geht, aber Reflexionsgespräche mit meinem Chef oder den Mitarbeitenden helfen mir da ganz gut.

Was gibt dir die Arbeit in deinem Bereich zurück?

Ich freue mich über jede positive Rückmeldung, die ich erhalte. Auch wenn es eine E-Mail von Eltern ist, in der drinsteht, dass sie einen passenden Leistungsanbieter gefunden haben und dass das Kind/die Kinder oder Jugendlichen die Hilfen gut annimmt oder annehemen. Aber das Beste ist natürlich, wenn man eine Hilfe erfolgreich beenden kann.

Wie erkenne ich, dass die Soziale Arbeit etwas für mich ist?

Ich denke, dass die Soziale Arbeit für jeden etwas ist, der gerne und verantwortungsbewusst mit Menschen arbeitet. Einfach schon aus dem Grund, dass es so viele verschiedene Arbeitsfelder gibt.

Was sind drei Kernkompetenzen, die ich mitbringen sollte?

Empathie um sich in andere Lebenssituationen hineinfühlen zu können, Abgrenzungsfähigkeit um die schwierigen Situationen und Gefühle nicht zu nah an sich heranzulassen und Distanz halten zu können und Authentizität für die Beziehungsarbeit

Würdest du sagen, dass man von Sozialer Arbeit gut leben kann?

Ja würde ich. Es kommt natürlich immer auf das Arbeitsfeld an und man darf nicht vergessen, dass die Bezahlung im Vergleich zu anderen studierten Professionen gering ist. Aber die Arbeit macht Spaß und man kann davon leben.

Könntest du dir vorstellen den Bereich innerhalb der Sozialen Arbeit noch einmal zu wechseln?

Ja kann ich. Ursprünglich war meine Idee in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie arbeiten zu wollen. Davon bin ich irgendwie abgekommen, aber wenn sich die Möglichkeit irgendwann mal ergeben sollte und ich zu dem Zeitpunkt motiviert bin nochmal etwas Neues auszuprobieren, dann würde ich das tun.

Was ist Soziale Arbeit für dich?

Soziale Arbeit ist für mich Vielfalt. Egal in welchem Aspekt, ob es die vielen Zielgruppen, Arbeitsfelder, Methoden oder auch die Sozialarbeiter*innen an sich sind. Jeder Klient und jede Klientin hat individuelle Bedürfnisse auf die eingegangen werden kann/muss.  Jedes Arbeitsfeld hat unterschiedliche Herausforderungen und Chancen und jede*r Sozialarbeitende verfügt über eine eigene Haltung, Eigenschaften und Herangehensweise.

Lea Scholz

Studiengang: BA Soziale Arbeit Hildesheim

Abschlussjahrgang:

Aktueller Arbeitsbereich: Bereich Teilhabe im Jugendamt

Das Interview entstand im Rahmen des Studierendenprojekts "Berufliche Wege in die Soziale Arbeit" im Wintersemester 2023/24.