Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes AGnEEs am 19. September 2019

„Auf den Tag genau liegen 32 Monate zwischen Auftakt- und Abschlussveranstaltung. In dieser Zeit haben Sie Großartiges geleistet und Unvorstellbares geschaffen.“ Mit diesen Worten eröffnete Frau Prof. Dr. Ruth Jäger-Jürgens, Leiterin des Forschungsprojektes, die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes „Arbeits- und Gesundheitsschutz für pädagogische Fachkräfte in niedersächsischen Kindertageseinrichtungen (0-3 Jahre) - Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines präventiven Konzeptes“. Ziele des Forschungsprojektes waren, arbeitsbedingte und personenbezogene gesundheitshemmenden und -förderlichen Einflussfaktoren bei pädagogischen Fachkräften in niedersächsischen Krippen verschiedener Träger zu erfassen. In einem partizipativen Vorgehen wurde ein Präventionskonzept entwickelt, indem mit den pädagogischen Fachkräften gemeinsam konkrete Maßnahmen entwickelt, durchgeführt und evaluiert wurden.

Verwaltungsprofessor Dr. Sigurdur Rohloff dankte in seinem Grußwort den Kooperationspartner/inne/n für ihre Bereitschaft an dem Projekt mitzuwirken und ihre engagierte Arbeit über drei Jahre hinweg. Er hob die partizipativ entwickelten und passgenau am Arbeitsplatz generierten Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Arbeitssicherheit hervor.

 

25 in das Forschungsprojekt involvierte Personen waren zur Abschlussveranstaltung zusammengekommen, um sich über die Ergebnisse auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Maria Barthel (M.Sc. SLT) und Esther Scholz-Minkwitz (M.Sc. OT) würdigten das Engagement der Kooperationspartner*innen in einer kurzweiligen Rückschau. Ebenso wurde auf die derzeitige Entwicklung der Handreichung hingewiesen.

Die Ergebnisse wurden anhand verschiedener Situationen im Tagesverlauf (z.B. Bringzeit, Frühstück, Freispiel, Wickeln) einer Krippe auf Postern dargestellt. Die pädagogischen Fachkräfte tauschten sich über die erlebten Herausforderungen im Arbeitsalltag aus. Dabei standen insbesondere die Themen Kommunikation im Team, Kommunikation mit Eltern, Umgang mit Krankheit, Umgang mit Stress, Selbstfürsorge, Körperhaltung, Heben und Tragen, Raumgestaltung im Fokus. Über die dazu selbst entwickelten Handlungsstrategien, Kommunikationsmuster und räumliche Veränderungen usw. führten die pädagogischen Fachkräfte intensive Gespräche. Die Posterausstellung wurde von den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen moderiert. Eine pädagogische Fachkraft resümierte für sich: „Die Kinder sind im Fokus, das ist eben so, ich sitze da auf dem Boden, dann wird das so gemacht. Ende. Das ich aber auch das Recht habe, auch auf mich zu gucken, ich kann es mir auch erleichtern und trotzdem den Beruf ausüben, das war für mich neu. Ich sag jetzt mal, das Recht zu haben, an sich zu denken.“

Die Einrichtungsleiter/innen und Vertreterinnen der Trägerschaft reflektierten anhand von Leitfragen die wahrgenommenen Veränderungen, z.B. die Sensibilisierung für das Thema Gesundheit, die Stärkung der Selbstverantwortung bzgl. der eigenen Gesundheit, die Einleitung baulicher Veränderungen im Gruppenraum und gezielte Anschaffungen für die jeweilige Gruppe. Aus ihrer beruflichen Perspektive könnten z.B. Unterstützungssysteme für pädagogische Fachkräfte oder krippenspezifischere Raumkonzepte Anregungen für das weitere einrichtungsinterne Gesundheitsmanagement sein. Die Diskussion bereicherte Frau Iris Hofmann vom niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) mit ihrer Sichtweise. Frau Prof. Dr. Ruth Jäger-Jürgens leitete diesen konstruktiven Austausch. Im Anschluss diskutierten alle Teilnehmenden gemeinsam über die Projektergebnisse und die an dem Abend entstandenen Ideen.

Die positive Resonanz der Teilnehmenden verdeutlichte, dass die Abschlussveranstaltung dazu beigetragen hat, die Ergebnisse „in die Welt“ zu tragen. Die Teilnehmenden wurden mit den Worten verabschiedet, gut beschützt und beschirmt von den Maßnahmen des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit ihre wertvolle pädagogische Arbeit weiterhin durchführen zu können.