Ramian Pfeiffer, Master-Student für Medizintechnik im 2. Semester, absolviert ein dreimonatiges Praktikum beim japanischen Technik-Unternehmen Hitachi in Tokio.
Forschung für Medizintechnik im fortschrittlichen Japan erleben
Warum Japan?
"Für mich stand schon lange fest, dass ich eigentlich Erfahrungen in Ostasien sammeln wollte"
So fiel die Wahl von Ramian schnell auf Japan. Das Land ist kulturell sehr unterschiedlich zu europäischen Ländern und gleichzeitig weit vorne im technischen Fortschritt, insbesondere im Bereich der Medizintechnik.
Hitachi LTD: Technikkonzern in Tokio
Der Konzern K.K. Hitachi Seisakusho hat seinen Hauptsitz in Tokio und verdient sein Geld mit technischen Errungenschaften aus verschiedenen Branchen: Kerntechnik, Infrastruktur, Baumaschinen und Medizintechnik.
Über die Beziehungen einer seiner Professor*innen erhielt Ramian die Gelegenheit, das Praktikum bei Hitachi LTD in Tokio zu absolvieren. Während des Praktikums forschte Ramian an LEDs und führte eigene Experimentierreihen durch, die er seinen Vorgesetzten vorstellte.
„Selbst als Praktikant fühlte ich mich als vollwertiges Teammitglied. Es bestand ein hervorragender Austausch untereinander, und mein Betreuer hat sich sehr gut um mich gekümmert“.
Arbeitsalltag im japanischen Unternehmen
Die Unternehmenssprache bei Hitachi war zwar Japanisch, dennoch verlief die Kommunikation reibungslos. Viele seiner Kolleg*innen sprachen Englisch. Die japanische Bevölkerung verfügt allerdings mehrheitlich über nur geringe Englischkenntnisse.
Die Arbeitszeiten entsprachen in etwa den deutschen – montags bis freitags von 9 bis 17.30 Uhr war die übliche Arbeitszeit, wobei auch gelegentliche Überstunden vorkamen. „Diese Mehrarbeit gehört genauso wie in Deutschland in meinem Fachgebiet dazu. Die entspannte Unternehmensführung sowie der respektvolle Umgang unter den Kolleg*innen haben mir die Arbeit erleichtert“
Anders als in vielen japanischen Unternehmen mussten die Mitarbeitenden bei Hitachi nicht so lange bleiben, bis der Chef Feierabend machte.
Wohnen in Tokio
Ramian rät künftigen Praktikant*innen, die sich für das Land interessieren, vorab ein paar Brocken Japanisch in Sprache und Schrift zu lernen. Ein grobes Verständnis über die japanische Sprache erleichtert das Zurechtfinden im Alltag ungemein, auch wenn viele Verkehrszeichen und Wegweiser in lateinischen Buchstaben "untertitelt" sind.
Wenn man sich mal als Ausländer in der 20-Millionen-Metropole Tokio doch mal verläuft, kann man sich auf die Hilfsbereitschaft der Japaner*innen verlassen. Aber auch eine Übersetzungs-App sollte man immer parat haben.
Kontakte knüpfen
„Ich habe im Studentenwohnheim gewohnt, wo es zwar keine Kochmöglichkeit gab, ich konnte mich aber gut und günstig in der Kantine oder in japanischen Restaurants versorgen – meistens gab es statt Besteck Stäbchen“.
Aber auch der Umgang mit Stäbchen ist mit etwas Übung kein Problem.
Die Kontaktaufnahme zu den japanischen Studierenden gestaltete sich zunächst schwierig. Schließlich fand Ramian über soziale Medien aber Zugang zu Menschen, die Englisch oder Deutsch lernen wollten und mit denen er die faszinierende Kombination von Japans historischen Stätten und seiner modernen Architektur erkunden konnte.
Eckdaten zum Projekt
Studiengang
M.Eng. Medizintechnik
Studienbereiche
Technik
Zeitraum
Wintersemester 2023/24
Ziel
Persönliche Entfaltung in einer fremden Kultur und Einblicke in ein technisch führendes Unternehmen
Das Praktikum hat Ramian zusätzlich zur normalen Studienleistung gemacht. Dadurch verlängert sich zwar das Studium, aber Ramian rät trotzdem:
"Ich kann jedem Studierenden nur raten, die Gelegenheit zu nutzen, während des Studiums ins Ausland zu gehen. Mit diesem Aufenthalt konnte ich meine fachlichen Kompetenzen und meinen kulturellen Horizont erweitern.“