Neue Digitalisierungsstrategie der HAWK
Die Strategie umfasse Prozesse von der Verwaltung über Lehre bis hin zur Forschung und bilde dafür einen Rahmen. Gleichzeitig ermögliche sie einzelnen Fachdisziplinen ausreichend Freiraum. „Das widerspricht sich zwar ein wenig, aber da muss man entsprechend den richtigen Kompromiss finden“, so Viöl weiter.
Messgrößen seien dabei vor allem IT-Sicherheit und digitale Lehre. Eingebettet durch den Hochschulentwicklungsvertrag soll sie auch auf die möglichen Einzelstrategien der Fakultäten, Standorte sowie Service- und Verwaltungseinrichtungen der Hochschule einwirken – und später das Fundament für die operative Umsetzung der Digitalisierungsziele liefern. Aber auch nach außen sei eine solche Strategie ein wichtiges Signal, zum Beispiel können für Drittmittelanträge nur durch einen Bezug zur Strategie Fördergeldgeber überzeugt werden.
Ausgangspunkt der aktuellen Digitalisierungsstrategie, die noch nicht abgeschlossen ist, waren vor rund drei Jahren die Gründung der „AG Digitalisierung“, eine hochschulinterne Experten-Befragung sowie der hybride Workshop „Digitalisierung gestalten“, in dem mithilfe von externem Input zahlreiche Hochschulangehörige Ideen und Konzepte für das Zielbild einer „digitalen Hochschule“ diskutierten. „Dieses erarbeitete Datenmaterial wurde gesammelt und daraus eine Gesamtstrategie erarbeitet“, so Viöl zum Start des Prozesses.
„Im Bereich des Forschungs-Informationssystems sind wir bereits sehr weit“, beschreibt Viöl den Status Quo der Digitalisierung innerhalb der HAWK. Aber auch die neu eingerichteten Digitalisierungsprofessuren, die Transformation von Bewerbungsprozessen mittels des Projektes HisInOne sowie die hybriden BWL-Lehrformate in Holzminden zeugen von einer bereits erfolgreich laufenden Digitalisierung im Hochschulalltag. Beim weiteren Prozess gelte es nicht nur die technischen Prozesse zu berücksichtigen, sondern ebenfalls einen damit zusammenhängenden Kulturwandel: „Das ist durchaus eine sehr soziale Komponente, die hier eine ganz große Rolle spielt“, resümiert Viöl.
Dieses Jahr beginnt nun die erste vierjährige Strategiezeit: In dieser Phase werden erstmalig Maßnahmen umgesetzt und auch – basierend auf den gemachten Erfahrungen und Ergebnissen – Nachjustierungen in der Strategie. Zwar habe die Coronapandemie einen großen Einschnitt für die Hochschule und auch den Strategieprozess bedeutet – sie entpuppte sich aber gerade im Bereich Digitalisierung als großer Katalysator: „Corona hat den Prozess auf jeden Fall beschleunigt, weil wir einfach digital werden mussten“. Davon waren nicht nur Lehrende und Studierende betroffen, sondern auch andere Bereiche wie die Verwaltung, als es zum Beispiel um digitale Unterschriften ging.
„Die Akzeptanz ist größer geworden, und, was wichtig ist, nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Hochschule“, fasst Viöl die bisherigen Erfahrungen der Pandemiezeit zusammen und schaut auf die nächste Phase: „Insgesamt ist aber noch ein großer Schritt zu einer digitalen Hochschule zu leisten.“