Neue Wege an der HAWK-Fakultät Bauwesen: Zum ersten Mal hat Prof. Dr. Axel Stödter im Wintersemester 2005/2006 das Projekt „Rhetorik und Präsentation“ in Zusammenarbeit mit André Markert vom Fachbereich „Grün, Straße und Vermessung“ der Stadt Hildesheim angeboten. Die Aufgabe für Studierende aus den Studiengängen Bauingenieurwesen, Holzingenieurwesen und Architektur war, sich interdisziplinär in ein reales Planungsvorhaben einzuarbeiten, dessen Planfeststellungsverfahren bis zum Erörterungstermin gediehen ist. Dieser Erörterungstermin wurde in Rollenspielen inszeniert.
Zur fachlichen Einstimmung hatte André Markert zunächst einen Vortrag zum Thema „Abläufe eines Genehmigungsverfahrens“ gehalten, der den Studierenden erst ermöglichte, den Verfahrensgang und damit auch die Erwartungen an sie zu erfassen. Markert leitete dann auch die „Erörterungstermine“ für drei Gruppen und brachte mit seiner geschickten Verhandlungsführung Realitätsnähe in die Veranstaltung. Es wurden der Bau einer Windkraftanlage, eines Radweges und einer Ortsumgehungsstraße verhandelt.
Die Konzeptidee von Prof. Dr. Axel Stödter ist im Zuge der Umgestaltung der Studieninhalte von den Diplom- auf die Bachelor- und Master-Studiengänge entstanden. Stödter: „Um den Studierenden auch in sechs Semestern eine qualifizierte Bachelor-Ausbildung anbieten zu können, haben wir dazu das Studium grundlegend umgestaltet und in umfangreichen Maße die Bearbeitung von Projekten als Gruppenarbeit eingeführt. Dabei werden die Studierenden angehalten, ihr in den ersten Semestern erworbenes Wissen am konkreten Projekt zu erweitern, gemeinsam das Projekt erfolgreich abzuschließen und zu verteidigen.“
Um die noch in ihrem Studium befindlichen angehenden Diplom-Ingenieure von diesem Prinzip nicht auszuschließen, bietet Stödter jetzt ein Wahlpflichtfach an, das diese Projektarbeit für den Bereich „Rhetorik und Präsentation“ ermöglicht.
Die Studierenden werden in interdisziplinär besetzte Gruppen von vier Personen eingeteilt und wählen ein Projekt des Bauwesens aus, beschaffen und erfassen Unterlagen und präsentieren beziehungsweise diskutieren sie in Vorträgen. Die begleitende Anfertigung einer kurzen Hausarbeit soll das schriftliche Ausdrucksvermögen schulen. Zuvor stellen die Studierenden in Kurzvorträgen Prinzipien der Rhetorik und Präsentationstechniken vor.