Eigentlich waren so ziemlich alle überrascht. Fast 600 Schülerinnen und Schüler aus der Region Göttingen und aus dem Eichsfeld sind zu den diesjährigen Infotagen der HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik gekommen. Es gab drei Tage lang Vorträge, Vorführungen oder Versuche – und eben die überraschende Erkenntnis, dass Physik doch ganz viel mit dem echten Leben zu tun hat.
Praxisorientiert ist das Ingenieursstudium an der HAWK und der 17-jährige Paul Hoffmann vom Ernst-Moritz-Gymnasium Herzberg weiß jetzt, was damit gemeint ist. Er hat sich den Vortrag von Prof. Dr. Karl-Josef Schalz „Wie entsteht eine Linse? – Vom Rohglas bis zur optischen Linse“ angehört: „Der Vortrag zu den Linsen hat mir gut gefallen, weil er so praxisbezogen war. Außerdem passt das gerade zu dem Thema, was wir in Physik lernen. Ich interessiere mich sehr für Physik.“ Seine Mitschülerin Nadja Schröder ist auch gekommen, weil sie sich für ein technisches Studium „inspirieren lassen“ wollte. Sie fand den Vortrag „Vision systems – Augen aus Sand“ besonders interessant, weil Prof. Dr. Klaus Bobey eben auch die praktische Anwendung so anschaulich gezeigt hat. Auch Dipl.-Ing. Lutz Müller und Dipl.-Ing. Birgit Zwickert-Biniasch gestalten ihre Vorführungen in den Laboren anschaulich – Naturwissenschaften und Technik zum Anfassen eben.
Franziska Busch und Oliver Cwik, beide 18 Jahre alt und vom Göttinger Otto-Hahn-Gymnasium, sind mit ihrem Lehrer und der ganzen Klasse gekommen. Franziska fand die Lasertechnik klasse und Oliver ist zufrieden: „Wir haben viele Infos über das Studium hier bekommen. Was sonst schwer zu verstehen ist, wird dann bei dem Laborrundgang interessant erklärt.“ Mathematik-Lehrer Martin Kulle ist dabei wichtig, dass sich seine Schülerinnen und Schüler früh über Berufsmöglichkeiten, -wege und Finanzierungen informieren: „Ich finde das Studium im Praxisverbund für unsere Schüler besonders interessant, weil sie von den Firmen finanziell unterstützt werden. Die Berufsaussichten nach dem Studium sind ja sehr gut.“ Das bestätigt auch Dekan Prof. Dr. Manfred Bußmann immer wieder gern: „Jeder Absolvent, jede Absolventin hat bisher einen Job bekommen. Manche haben den Arbeitsvertrag schon vor dem Abschlusszeugnis in der Tasche.“