Zukunftstag 2019 an der HAWK in Hildesheim, Holzminden und Göttingen

Erscheinungsdatum: 29.03.2019

Es geht darum, Berufe kennenzulernen – vielleicht sogar solche, die für das eigene Geschlecht noch keine Selbstverständlichkeit sind. Schülerinnen und Schüler konnten an der HAWK in Hildesheim, Holzminden und Göttingen auch beim Zukunftstag 2019 wieder spannende Dinge kennenlernen und ausprobieren. Mit viel Engagement und Liebe hatten HAWKlerinner und HAWKler Aufgaben und Einblicke für sie vorbereitet, die natürlich auch schon mal einen Eindruck von den Studienmöglichkeiten bieten und davon, wie sich eine Hochschule so von innen anfühlt.

Holzminden

In der Holzwerkstatt der Holzmindener Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen haben Mädchen  kleine Holztulpen gebastelt. Das hieß: Sägen, Bohren, Abschleifen und Bemalen. Die Rollstuhlralley für die Jungen führte über den Campus und die Innenstadt von Holzminden.

 

Ziel war nicht nur, am eigenen Leibe zu erfahren, was hinter dem Thema Barrierefreiheit tatsächlich steckt. Sondern es ging in diesem Zusammenhang auch konkret darum, unterschiedliche Untergründe, zum Beispiel Kopfsteinpflaster, oder die Barrierefreiheit von Gebäuden zu testen. Was es heißt, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, das haben die Jungen jetzt eindrucksvoll erfahren. Beim Pixilation-Workshop gab es drei Gruppen. Jede hat einen oder mehrere Filme erstellt und dabei Effekte genutzt, die Personen oder Gegenstände plötzlich verschwinden oder auftauchen ließen. Neben Schauspiel und Regie konnten sich die Schüler auch in der Postproduktion bei Schnitt, Musikauswahl oder den verschiedenen möglichen Effekten versuchen.

Göttingen

"Werde Wirtschaftsingenieurin - konstruiere ein Auto mit alternativem Antriebsmotor!" Das war das Thema beim Zukunftstag an der Göttinger HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement. Neun Plätze waren zu vergeben gewesen, alle schnell ausgebucht. Mit Dipl.- Ing. Kirsten Loewe, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, und Annika Kohrs, Masterstudentin im Studiengang Nachwachsende Rohstoffe/Erneuerbare Energeien und gleichzeitig wissenschaftliche Hilfskraft an der Fakultät hatten zwei HAWK-Expertinnen für erneuerbare Energien den Workshop organisiert und betreut. Die Schülerinnen konstruierten ein Bausatz-Solarfahrzeug, das sie anschließend auch mit nach Hause nahmen.

 

Die Aufgabe war, das eigene Auto individuell durch eigene Ideen zu optimieren. Die Nachwuchsingenieurinnen erstellten Messreihen zu selbstüberlegten Fragestellungen wie zum Beispiel zur Abhängigkeit der Geschwindigkeit vom Gewicht.  Sie entwickelten auch eigene Lösungsmöglichkeiten für den Fall, dass die Sonne mittags beim Abschluss-Wettrennen nicht scheinen könnte und erfuhren dabei gleich so einiges über den Einsatz von Energiespeichern. Beim Abschlussrennen testeten die Fahrzeug-Entwicklerinnen dann ihre Prototypen gleich auch noch auf dem Hof der Fakultät.


Im Labor experimentieren konnten die Schülerinnen und Schüler an der Göttinger Fakultät Naturwissenschaften und Technik. Sie durften hinter die Kulissen blicken und dabei in verschiedenen Laboren selbst experimentieren. Viele Aktionen zum Anfassen und Mitmachen machten den Tag zu einem echten Erlebnis.

 

Hildesheim

An der Fakultät Gestaltung in Hildesheim bauten Marlen Trüe und Henrik Fleige unter der Anleitung von Tobias Rosenberger ein Digitales Environment. Henri Breitenstein und Henrik Martensen tüftelten ebenfalls fleißig an ihrem digitalen Kunstwerk. In diesem Workshop wurde mit einfachen Sensoren und visuellen Programmiermodulen experimentiert. Gemeinsam entwarfen die Schülerinnen und Schüler ein zweckfreies cyber-physisches System, das sie als virtuelle Cyborgs mit ihren Daten füttern konnten.
Ronja Carstensen, Sebastian Kuhr und Kira Winkler nahmen einen Tag lang beim Grundstudium des Bachelorstudiengangs Gestaltung teil.

 

Im Kurs Zeichnen unter Leitung von Prof. Hans-Jürgen Lamb konnten sie neue Techniken erlernen und diese direkt ausprobieren.

In der Werkstatt für gefasste Holzobjekte und Gemälde des Studiengangs Konservierung und Restaurierung an der Hildesheimer Fakultät Bauen und Erhalten wurden die Schüler/innen von Dipl.-Rest. Ina Birkenbeul und Dipl.-Rest. Kerstin Wäcken betreut. Nach einer Besichtigung der Werkstatt und von Kunstobjekten haben die Schülerinnen und Schüler mit Materialien experimentiert, aus denen unsere Kunstobjekte bestehen. Bei den Experimenten ging es darum, welchen Einfluss wechselnde Luftfeuchte und Temperatur auf Materialien wie Holz, Leinwand und Papier haben. Dazu wurde gemeinsam Feuchtigkeit auf Dummies aufgebracht und diese im Anschluss erhitzt. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler Veränderungen beobachten und Messungen durchführen.
So erfuhren sie, wie durch klimatische Einflüsse Schäden an Kunstwerken entstehen können.

In der Werkstatt der Studienrichtung Schriftgut, Buch und Grafik konnte eine gemischte Gruppe von Schülerinnen und Schülern Tinten nach historischen Rezepten zubereiten.                                                                                                                                                           Zu Beginn gab Dipl.-Rest. Barbara Rittmeier eine kleine Einführung in das Thema, in dem sie die lange Geschichte der Tinte und den Bezug zu der heute angewendeten (meist blauen) Schülertinte erklärte. Die Kinder staunten, dass die „alten“ Tinten auch nach Jahrhunderten immer noch ihre Farbe behalten haben – im Gegensatz zu ihren heutigen Tinten, die nach relativ kurzer Zeit immer mehr verblassen.


Nachdem noch auf die verschiedenen (klassischen) Inhaltsstoffe wie Galläpfel und Gummi Arabicum eingegangen wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler sich mit Unterstützung von Studentin Carla Burkard aus einigen Rezepten aussuchen, welche Tinte sie am liebsten herstellen wollten.
Schnell fanden sich Kleingruppen zusammen, die eifrig in der Werkstatt Zutaten abwogen, mischten und kochten  –  und nicht schlecht staunten, als sie nach dem Abkühlen wirklich fertige Tinten vor sich hatten. Diese wurde dann stilgerecht auch noch mit Gänsekielen auf ihre Schreibfähigkeit überprüft- und die allgemeine Ansicht lautete, dass man viel konzentrierter – und dadurch auch schöner – schreibt als mit den heutigen Füllern.