8. Internationaler Wasserbau-Workshop der HAWK mit der Berner Fachhochschule

Erscheinungsdatum: 26.09.2019

Bei ihrer achten Zusammenkunft besuchten die Bachelor-Studiengänge Bauingenieurwesen an der HAWK und der Berner Fachhochschule im Rahmen der Wasserbau-Workshops das Wallis in der Schweiz. Eine Woche lang arbeiteten Schweizer und Hildesheimer Studierende zusammen, um vertiefte Einblicke in die Naturgefahren der Alpen zu gewinnen – und Maßnahmen kennen zu lernen, um die Natur halbwegs im Zaum zu halten. Das war für die gut 20 teilnehmenden Studierenden eine praxisorientierte Bereicherung.

Die gastgebenden Lehrenden Dr. Jolanda Jenzer Althaus und Philipp Heintzmann vom Standort in Burgdorf (Schweiz) der Berner Fachhochschule hatten schon in der Vorbereitung Arbeitsthemen für die Gruppenarbeiten in der Gemeinschaftsunterkunft in Brig inmitten des Wallis definiert. Mehrere thematisch passende Exkursionen in die Umgebung ergänzten die Arbeitstage. HAWK-Dozentin Dipl.-Ing. Sonja Wethkamp und HAWK-Prof. Dr.-Ing. Axel Stödter freuten sich über ein dichtes und hochwertiges Programm.

 

Die mit Studierenden beider Hochschulen gemischten Gruppen lernten während des Workshops etwas über

•    Hochwässer in alpinen Regionen und im norddeutschen Flachland
•    Talsperren und Stauseen in den Alpen
•    Sicherheitssysteme für Sperren im Wasserbau
•    Deformationsmessungen
•    Feststofftransport bei Hochwasser und im Besonderen Murgänge
•    Konfliktfeld Landwirtschaft - Flussbau

Im Wallis entstehen Hochwasser durch erhebliche Niederschlagsmengen und die Schneeschmelze. Von den steilen Hängen laufen sie schnell ab und bewegen dabei sogar große Felsbrocken. Das sind völlig andere Verhältnisse als in Norddeutschland. Dort halten Hochwasserereignisse teils sehr lang an, bis ursprünglich ausreichende Deiche aufweichen und es zu Brüchen kommt. Durch diese Informationen trägt jede Region zu einem wissenschaftlichen Diskurs bei, der nachhaltig die „trockene“ Lehre um wichtiges theoretisches Wissen ergänzt.

Die Sprache im Workshop war Deutsch. Trotzdem unterschieden sich die Schweizer und die deutsche Sichtweise offenbar, sodass sich auch hier die Studierenden aufeinander einlassen mussten. Dies verlief sehr harmonisch. Nach den Präsentationen aller Gruppen am letzten Tag des Workshops vereinbarten die Hochschulen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit für das nächste Jahr. Die Organisation übernimmt dann wieder die HAWK. Zudem ist es eine ständige Aufgabe, Austauschstudierende für beide Standorte zu finden und zu beraten.