„Vier fahren nach Berlin“, hieß es am Schluss der mehrstündigen Jury-Sitzung zum studentischen Wettbewerb „Dachwelten“ an der HAWK in Holzminden. Über mehr als drei Monate hinweg hatten sich 18 Studierende aus dem 5., 6. und 7. Semester des Studiengangs Architektur in zwölf Arbeitsgruppen mit der Frage beschäftigt, wie mit dem geneigten Dach anspruchvolle Architektur entwickelt werden kann.
An selbst gewählten Projekten wurde das Thema „Geneigtes Dach“ unter der Betreuung der Professoren Wolfgang Rettberg und Reinhard Lamers in sehr unterschiedlicher Weise interpretiert: von der Aufstockung eines Hotelgebäudes in Holzminden bis zur Entwicklung einer ganzen Wellnesslandschaft auf Dächern in Hannover reichte das Spektrum. Und so fiel der hochkarätig bestzten Jury die Entscheidung nicht leicht.
Unter der Leitung von Professor Reinhard Lamers, HAWK in Holzminden, wurden die Arbeiten von Meike Regina Weber, Leitende Redakteurin der Zeitschrift „Detail“ aus München, Thorsten Müller, Architekt und Stadtplaner aus Holzminden, Dr. Gisbert Vogt, Honorar-Professor an der HAWK und Geschäftsführender Gesellschafter der Part AG Bad Gandersheim sowie Dr. Rudolf Rauss, Vorstandvorsitzender der Lafarge AG, einem bedeutenden Hersteller von Dachbaustoffen, in fast fünfstündiger Sitzung begutachtet.
Den ersten Preis gewannen die Studentinnen Svea Pelsis und Natalie Dück mit ihrem Vorschlag, Gebäude einer kleinen Reihenhaussiedlung in Amsterdam mit derzeit flachen Dächern aufzustocken. Kleine Module mit geneigten Dächern interpretieren die Siedlung neu und verleihen den einzelnen Wohnhäusern eine neue und recht individuelle Identität.
Den zweiten Preis erhielten die Studenten Matthias Weber und Andrè Epp. Sie verpassten den vorhandenen Verwaltungsgebäuden der Firma Stiebel Eltron in Holzminden ein neues gemeinsames Dachgeschoss. Der Sitz der Firma in der Dr. Stiebel Straße erhielte dadurch ein völlig neues Erscheinungsbild. Über den Dächern Holzmindens könnten sämtliche bislang über das Firmengelände verstreuten Schulungseinrichtungen untergebracht werden.
Platz drei belegte der Student Alexander Schulz, der sich mit dem Umbau und der Aufstockung eines kleinen Einfamilienwohngebäudes in Göttingen beschäftigt hatte und damit die Frage beantwortete, wie kleine Häuser den wachsenden Anforderungen an modernen Wohnraum angepasst werden können.
Die Trägerinnen und Träger des ersten und zweiten Preises wurden vom Deutschen Dachzentrum, dem Auslober des Wettbewerbs, zu einem Workshop nach Berlin eingeladen, um sich dort in einer zweiten Stufe mit Kommilitoninnen und Kommilitonen aus Hochschulen in Kaiserslautern und Dresden zu messen. Der Gewinnerin oder dem Gewinner winkt dann ein Studienaufenthalt in Valencia in Spanien im Sommer dieses Jahres.
„Alle Arbeiten des Projekts liegen auf einen außerordentlich hohen Niveau und belegen erneut sehr eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der Studierenden am Standort in Holzminden“, kommentierte Professor Wolfgang Rettberg die Entwürfe.