In Berlin haben HAWK-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Thren und Gleichstellungsbeauftragte Ingrid Haasper von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum dritten Mal das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ bekommen.
Vor sechs Jahren gehörte die HAWK zu den ersten vier Hochschulen Deutschlands, die an dem audit teilnahmen und denen das so genannte Grundzertifikat verliehen wurde. Als einzige deutsche Hochschule ist die HAWK beim diesjährigen Festakt für zwei erfolgreiche Reauditierungen ausgezeichnet worden. Insgesamt ist sie bundesweit die dritte. Auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten setzen Arbeitgeber in Deutschland weiterhin auf eine familienbewusste Personalpolitik. In den zurückliegenden zwölf Monaten haben 322 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen das audit berufundfamilie der berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – genutzt, um betriebliche Ziele und Mitarbeiterinteressen in eine tragfähige Balance zu bringen. Jetzt erhielten sie hierfür in Berlin die Zertifikate zum audit aus den Händen der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, und der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dagmar Wöhrl, in Vertretung des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Karl-Theodor zu Guttenberg.
Bundesministerin Ursula von der Leyen und Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg tragen gemeinsam die Schirmherrschaft für das audit. Unter den heute ausgezeichneten Zertifikatsträgern sind sieben Bundesministerien – weitere drei werden in Umsetzung des Kabinettsbeschlusses vom August 2008 folgen, so dass bis Jahresende sämtliche Bundesministerien auditiert sein werden. Insgesamt profitieren zurzeit rund 1,2 Mio. Beschäftigte und 940.000 Studierende vom audit berufundfamilie beziehungsweise vom audit familiengerechte hochschule.
„Familienfreundlichkeit bleibt trotz der Krise ein wichtiges Thema für die Unternehmen. Nie zuvor waren es so viele Unternehmen und Institutionen, die wir mit einem Zertifikat auszeichnen konnten“, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. „In der Krise sind kluge Mittelfriststrategien gefragt, die Arbeitgebern Luft verschaffen und zugleich gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen binden. Wenn die Konjunktur erstmal wieder anspringt, sind erfahrene und qualifizierte Beschäftigte Gold wert“, so Ursula von der Leyen weiter.
„Den Unternehmen entstehen durch eine familienbewusste Personalpolitik handfeste betriebswirtschaftliche Vorteile“, so die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dagmar Wöhrl, mit Verweis auf eine im Auftrag der berufundfamilie gGmbH erstellte Studie. „In familienfreundlichen Unternehmen sind Produktivität und Motivation der Mitarbeiter um je 17 Prozent höher als in anderen Unternehmen, die Fehlzeiten sind um 13 Prozent niedriger.“
Von den 322 Arbeitgebern, die heute das Zertifikat entgegennahmen, sind 144 Unternehmen, 145 Institutionen und 33 Hochschulen. 198 wurden zum ersten Mal ausgezeichnet. 124 haben das audit bereits zum wiederholten Mal durchlaufen – damit haben sich mehr als 95 Prozent der bereits zertifizierten Arbeitgeber dafür entschieden, den Weg zu einer familienbewussten Personalpolitik weiterzuverfolgen und im Auditierungsprozess zu verbleiben. Insgesamt zwölf Prozent aller großen Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern tragen zurzeit das Zertifikat zum audit berufundfamilie und nutzen es bei der Anwerbung von Personal. Ebenso ist unterdessen eine große Zahl deutscher Hochschulen Träger des Zertifikats zum audit familiengerechte hochschule.
„Die hohe Attraktivität des audit berufundfamilie unterstreicht aus unserer Sicht, dass sich betriebliche Aufgaben und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch in Zeiten der Krise sehr gut kombinieren lassen und vor allem zu einer wirtschaftlichen Stärkung des Unternehmens beitragen können,“ so Dr. Michael Endres, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Nachdem das Bundeskabinett im August 2008 beschlossen hat, alle obersten Bundesbehörden zertifizieren zu lassen, nahmen jetzt die Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), für Gesundheit (BMG), für Bildung und Forschung (BMBF), für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), für Finanzen (BMF) und der Justiz (BMJ) das Zertifikat erstmals entgegen. Das Auswärtige Amt wurde nach 2006 zum zweiten Mal ausgezeichnet. Bereits im Dezember 2008 hatte das Bundeskanzleramt das Zertifikat zum audit berufundfamilie erhalten. Drei weitere Bundesministerien folgen in den kommenden Monaten, sodass bis Ende 2009 – neben den bereits früher zertifizierten Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie (BMWi), für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie des Innern (BMI) – sämtliche Bundesministerien auditiert sein werden.
Das audit berufundfamilie – u.a. gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds – steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin Ursula von der Leyen und des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – BDA, BDI, DIHK und ZDH – empfehlen das audit.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das audit berufundfamilie 1995 initiiert und 1998 die berufundfamilie gGmbH gegründet, die seitdem für alle Aktivitäten der Stiftung in diesem Themenfeld verantwortlich zeichnet. Die berufundfamilie gGmbH besitzt die europaweiten Markenrechte am audit. Sie entscheidet über die Vergabe der audit-Zertifikate und qualifiziert und lizenziert unabhängige Auditoren. Zertifikate zum audit berufundfamilie wurden erstmals 1999 vergeben. Seit 2002 wird das audit auch Hochschulen unter dem Titel „audit familiengerechte hochschule“ angeboten. Inzwischen haben mehr als 750 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen mit rund zwei Millionen Beschäftigten und Studierenden das audit durchlaufen. Dabei sind mehr als 150 unterschiedliche Maßnahmen zusammengetragen worden. Einsetzbar in allen Branchen und Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie und entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erhalten die Unternehmen und Institutionen das „Zertifikat zum audit berufundfamilie“. Die praktische Umsetzung wird jährlich von der berufundfamilie gGmbH überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende Ziele vereinbart werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung darf das Unternehmen das „Zertifikat zum audit berufundfamilie“ unverändert weiterführen.
Informationen über das audit an der HAWK
Informationen über das audit berufundfamilie