Im Rahmen der Arwed Löseke Hochschul-Stiftungsprofessur ist jetzt ein Kreis von Familienunternehmern ins Leben gerufen worden. Initiator ist Dr. Christoph Kolbeck, der die Stiftungsprofessur an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst innehat. Kolbeck startet in diesem Sommersemester auch das zweite so genannte Realfallseminar, bei dem Studierende unter seiner Leitung Hildesheimer Familienunternehmen Entwicklungsvorschläge machen.
Bei der Firma Löseke haben sich jetzt namhafte Familienunternehmer aus den Regionen Hildesheim, Holzminden und Göttingen getroffen. Dr. Christoph Kolbeck, Initiator des Kreises, freute sich, die „geballte Wirtschaftskraft“ der HAWK-Region begrüßen zu können. Die Idee des Kreises ist, eine vernetzende Plattform zu schaffen, auf der ausgewählte Unternehmer sich weiter kennen lernen, „unter sich sind“, aktuelle Themen diskutieren können und Ergebnisse aus den Arbeiten der Stiftungsprofessur für Familienunternehmen nutzen.
Zudem wird der Kreis als Ideengeber für Forschungsprojekte und „Messsonde“ für interessante Themen der Familienunternehmen gesehen. Als erster Gastgeber dieser Veranstaltung begrüßte Arwed Löseke die Teilnehmer und freute sich über das große Interesse. Seine Tochter Ariane Löseke stellte eindrucksvoll das Unternehmen vor. Löseke ist Europas größter konzernunabhängiger Hersteller von Staubfiltrationsbeuteln. Produziert wird sowohl in Hildesheim als auch in China. Ein zweites wichtiges Geschäftsfeld ist die Lebensmittel-Verpackung. Löseke-Kunden sind unter anderem Schwartau, ALDI Nord und Dallmayr. Im Anschluss präsentierten die anwesenden Unternehmen jeweils ihre Firmen und tauschten erste Erfahrungen hinsichtlich ihrer Auslandaktivitäten (Schwerpunkt China) aus.
Und es gibt auch schon ein neues Treffen: Barbara Wiedemann erklärte sich spontan bereit, das nächste Treffen in Ihrem Unternehmen durchzuführen.
Aufgabe der Löseke-Stiftungsprofessur ist, dass Studierende betriebswirtschaftliche Abläufe kennen und beurteilen lernen sollen. So bietet Dr. Christoph Kolbeck in diesem Sommersemester wieder ein Realfallseminar an. Beraten wird diesmal die Firma des Stifters: Die Firma Löseke Papierverarbeitung und Druckerei GmbH.
Arwed Löseke ließ es sich denn auch nicht nehmen, die Studierenden zur Auftaktveranstaltung zu empfangen und die Betriebsbesichtigung selbst durchzuführen. Zunächst erfuhren sie interessante Details über die Firma Löseke: Das Unternehmen wurde 1883 gegründet und wird nun in der vierten Generation geführt. Insgesamt beliefert die Firma rund hundert Kunden in 21 Ländern mit Staubfiltrationsbeuteln. Kunden sind zum einen der OEM-Markt (Erstausstattung für Staubsaugerhersteller wie Hoover) und zum anderen der Handel (bspw. Carrefour).
Die jungen „Unternehmer“ erfuhren auch, dass die Firma rund 500 verschiedene Beuteltypen für ihre Kunden vorhält. Die Verfügbarkeit der Beutel beträgt 99 Prozent, wie Herr Nolte, Leiter Vertrieb, von der Firma Löseke hinzufügt.
Die Studenten kommen aus den Fakultäten Gestaltung, Bauwesen und Wirtschaft der HAWK. Gerdi Rudolph und Vianney Paschek, Sprecher der Studierenden, stellten das „Unternehmerteam“ vor, das bereits vielfältige Erfahrungen im Rahmen des bisherigen Studiums sammeln konnte. Das Team hat sich den Namen CONTRUST gegeben und wartete bereits mit einem ansprechenden Logo auf. CONTRUST steht für concept und trust, das ist auch die Philosophie des Unternehmens: Konzepte und Vertrauen. Auch der Business-Look der Studierenden zeigte, dass sie nun zumindest zeitweise in die Unternehmerwelt eintauchen werden.
Mit Spannung erwartete das CONTRUST-Team seinen Auftrag: Das Team soll in den nächsten Wochen die internen Lager- und Logistikprozesse von Löseke analysieren und Verbesserungsvorschläge erarbeiten.
Beim Gang durch die Produktionshallen bekamen die Studierenden einen ersten Eindruck: Im Bereich Wareneingang befinden sich riesige Papierrollen, die als Rohstoffe ankommen und im weiteren Prozess über mehrere Produktionsstufen zu Staubsaugerbeutel verarbeitet werden. Dabei durchläuft das Produkt mehrere Hallen, bis es schließlich in den entsprechenden Verpackungen des Kunden landet. Die nächsten Termine mit dem „Unternehmen“ sind bereits fixiert: Künftig werden die Studierenden nun häufiger in der Industriestraße 1 zu finden sein.
Des Weiteren steht für das Team ein Workshop-Wochenende im April mit Christoph Kolbeck auf dem Programm. Dabei werden die ersten Analysen ausgewertet und ein Rhetorik- und Präsentationstraining durchgeführt.
Dr. Christoph Kolbeck freut sich, mit Herrn Löseke einen Vollblutunternehmer für das Projekt gewonnen zu haben, der mit unternehmerischen Geschick und Flexibilität von Hildesheim aus einen europäischen Champion entwickelt hat. Internationale Ausrichtung und regionale Verankerung – wie die Förderung der Hochschulen und der Kulturfabrik – zeichnen, so Kolbeck, diese Firma aus und machen sie zu einem Aushängeschild der Region.
Bildunterschrift
Realfallseminar der Löseke-Stiftungsprofessur: (v.l.n.r.) Martin Karch, R. Nolte, Arwed Löseke, Martina Melching, Katja Nixdorf, Björn Rudnik, Michael Ullrich, Christoph Teeken, Gerdi Rudolph, Elke Hökenschnieder, Michael Pohlmann, Christoph Kolbeck, Mike Reimann, Vianney Paschek
Weitere Informationen:
Stiftungsprofessur
Dr. Christoph Kolbeck
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