Erscheinungsdatum: 15.06.2011

<p>Austausch der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit und der Metropolia University of Applied Sciences in Helsinki</p>

Austausch der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit und der Metropolia University of Applied Sciences in Helsinki

Nachdem im Januar 2011 ein Besuch finnischer Studierender in Hildesheim stattfand, haben vom 23. bis zum 29. Mai 2011 19 Studierende der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit den Gegenbesuch an der finnischen Partnerhochschule Metropolia University of Applied Sciences in Helsinki absolviert.

Organisatorisch ist dieser Austausch an das Projekt “Theorie und Praxis Sozialer Arbeit im Vergleich Deutschland-Finnland“ gebunden, das sich über zwei Semester erstreckt und in Teilen auf englischer Sprache gehalten wird. Im Rahmen des Projekts planen und organisieren die Studierenden eigenständig ein inhaltliches Programm und lernen so neben den Inhalten, Arbeitsprozesse im Team kennen und intensivieren ihre englischen Sprachkenntnisse. In Hildesheim ist Verw. Prof. Dr. Maria Huchthausen Ansprechpartnerin, in Helsinki begleitet die Dozentin Leigh Anne Rauhala den Austausch.

Schwerpunkt des diesjährigen Austausches war der Vergleich des Studiums und der Praxis der Sozialen Arbeit beider Länder. Die Studierenden gingen der Frage nach, inwieweit die im Bologna-Prozess angestrebte Angleichung von Studiengängen und –abschlüssen am Beispiel Deutschland-Finnland erreicht wurden. Diese Frage wurde gemeinsamen Veranstaltungen und Institutionsbesuchen zu beantworten gesucht. So erkundeten die Studierenden zum Beispiel eine Einrichtung der Stadt Helsinki (Helsinki Missio), die ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Senioren und Seniorinnen koordiniert, weiterhin beeindruckte ein Projekt zur Arbeit mit Strafgefangenen (Kriss) die Studierenden durch eine unkonventionelle Idee, die mit großem Erfolg umgesetzt wird: ehemalige Strafgefangene begleiten als „Experten und Expertinnen“ inhaftierte StraftäterInnen und unterstützen sie auch in der Re-Sozialisierung nach der Haftentlassung. Dies sind nur zwei ausgewählte Beispiele von zahlreichen weiteren. Die Einblicke in die Praxis der Sozialen Arbeit in Finnland haben gezeigt, dass beide Länder mit ähnlichen Ausgangssituationen (Alter, Re-Sozialisierung…) operieren, aber teilweise unterschiedliche Lösungen anbieten.


Die inhaltliche Arbeit ist in einem internationalen Projekt jedoch immer nur Teil des Ganzen. Ein Weiterer ist das Eintauchen und Erleben einer anderen Kultur. Dieser Programmteil wurde von den finnischen GastgeberInnen sehr liebevoll gestaltet. In einer Stadt-Rallye entdeckten die deutschen Studierenden die Stadt Helsinki und mussten Aufgaben lösen. Nach den anstrengenden und langen Arbeitstagen waren die Abende mit gemeinsamen Aktivitäten wie Picknicks und gemeinsamen Essen rund um Helsinki gefüllt. Spätestens beim gemeinsamen Durchstreifen der Stadt, dem Besuch der vorgelagerten Insel "Suomenlinna " oder Spielen wurde klar: ein Austausch ist eine besondere Erfahrung, die einen nicht nur inhaltlich, sondern auch immer persönlich bereichert. So ist es nicht verwunderlich, dass der Abschied mit dem Wunsch bald wiederzukommen geschmückt war.


Die Projektgruppe bedankt sich an dieser Stelle für die finanzielle Unterstützung des Projekts durch die HAWK und die Deutsch-Finnische Gesellschaft e.V. Niedersachsen. Im kommenden Semester beginnt das „Finnland-Projekt“ wieder, mit dem Schwerpunkt eines Systemvergleichs in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit. Aufbauend auf den Ergebnissen diesen Jahres wird es darum gehen, einen Eindruck über die Ähnlichkeiten und Unterschiede beider Systeme zu bekommen und vor allem die Frage zu beantworten mit welchen Haltungen SozialarbeiterInnen in beiden Ländern arbeiten, wie sich diese entwickeln und auf welche Konzepte sie zurückgehen.

Verw. Prof. Dr. Maria Huchthausen und Projektgruppe

Gruppenbild Austausch Schweden Gruppenbild Austausch Schweden