Mehr als 50 Studierende aus drei Hochschulen haben sich im Wintersemester 2006/2007 am deutschlandweit ausgeschriebenen Wettbewerb ‚Dachwelten’ des Deutschen Dachzentrums beteiligt. Die Vorentscheidungen fielen im Ja-nuar und Februar an den Hochschulen HTW Dresden, TU Kaiserslautern und an der HAWK in Holzminden. Jeweils vier Studierende hatten sich für die ‚Endaus-scheidung’ in Berlin qualifiziert. Und jetzt galt es nun, in Berlin den Bundessieger zu ermitteln.
Zu Gast im Deutschen Architektur Zentrum Berlin und organisiert von der Re-daktion Projekte und Produkte der Zeitschrift DETAIL (München) stand ein ganztägiger Workshop an, bei dem innerhalb kürzester Zeit Lösungen für eine Baulückenschließung im Berliner Stadtteil Friedrichshain erarbeitet werden mussten. „Eine wirklich anspruchvolle Aufgabe“, so Prof. Wolfgang Rettberg, der mit seinem Kollegen Prof. Reinhard Lamers die Studierenden aus Holzmin-den begleitet hat.
Nach Besichtigung des Grundstücks zur Bauaufgabe und der Klärung der Aufgabenstellung ging es an die Arbeit. Bestens versorgt und betreut von den Redakteuren der Zeitschrift DETAIL kam dann doch richtig Stress auf – acht Stunden für einen anspruchvollen Entwurf waren knapp bemessen, „das war wie im richtigen Architektenleben“, beschreibt Prof. Rettberg. Bestandsfotos wurden ausgewertet, Lagepläne analysiert, Programme entwickelt, unter-schiedliche Lösungen abgewogen. Die gute Bewirtung wurde wenig wahrge-nommen, keine Zeit. Nach einem harten Arbeitstag nahte die Präsentation der Arbeiten. „Entwerfen ist immer ein Kompromiss“, so die Professoren, „leicht gesagt, wenn man’s kann.“ Aber die Studierenden konnten es.
„Bemerkenswerte Ergebnisse“ war das Fazit der Jury, die am Abend die Qual der Wahl hatte. Den ersten Preis erhielt Daniel Groß von der TU Kaiserslautern mit einer interessanten Lösung insbesondere für die Gestaltung der Dachland-schaft. Platz zwei belegte Svea Pelsis aus Holzminden, die die Jury mit einem äußerst anspruchsvollen Gesamtkonzept überzeugt hatte. Platz drei ging an Ireen Gommlich aus Dresden.
„Der Weg ist das Ziel“ versuchte Prof. Wolfgang Rettberg alle anderen aus Holzminden zu trösten, die hart gearbeitet hatten, wo aber das ‚Quäntchen Glück’ gefehlt hat. „Dies war ein erneuter Beweis, auf welch hohem Niveau in Holzminden Architektenausbildung betrieben wird“, so sein Kollege Prof. Rein-hard Lamers.