103 Absolvent*innen aus den Hildesheimer Architektur- und Ingenieurstudiengängen

Erscheinungsdatum: 23.02.2022

Es ist schon fast zur Routine geworden: Zum vierten Mal hat die Fakultät Bauen und Erhalten der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen ihre Absolvent*innen aus den Architektur- und Ingenieurstudiengängen unter Pandemie-Bedingungen verabschiedet. Konnte die Abschlussfeier im vergangenen Sommersemester noch hybrid stattfinden, feierte die Fakultät in diesem Wintersemester ihre Bachelor- und Masterabsolvent*innen wegen der hohen Infektionszahlen wieder mit einer reinen Online-Veranstaltung.

15 Studierende schlossen den Bachelor- und 17 den Masterstudiengang Architektur ab. Im Bachelorstudiengang Holzingenieurwesen gab es 25 Absolvent*innen, im Bereich Bauingenieurwesen erreichten 37 Studierende ihren Bachelor- und neun ihren Masterabschluss.

 

Ob online oder in Präsenz: Der „Final Countdown“, eine Videomontage mit Portraits der Absolvent*innen, eröffnet traditionell die Abschlussfeier der Fakultät. Statt vor Ort an der HAWK in Hildesheim waren die Absolvent*innen mit ihren Familien und Freund*innen per Video zugeschaltet. Trotzdem haben es sich die Dekanin Prof. Dr.-Ing. Iris Marquardt sowie die Studiendekane Prof. Dr.-Ing Martin Klaus und Dipl.-Ing Thomas Kauertz nicht nehmen lassen, die Teilnehmenden live aus der Aula am Hohnsen 2 zu begrüßen, in der die feierliche Abschlussveranstaltung normalerweise stattfinden sollte. Dipl.-Ing. Pia Danner sorgte für den reibungslosen technischen Ablauf, Janne Surma, Musikerin aus Hannover, verlieh der Online-Veranstaltung mit ihren Songs eine feierliche Stimmung.

Zum ersten Mal durfte Marquardt als neue Dekanin der Fakultät „ihre“ Absolvent*innen verabschieden. „Ihr Beruf ist mit einer hohen Verantwortung verbunden“, gab sie ihnen mit auf den Weg. „Bei der Sicherheit von Bauwerken geht es auch immer um die Sicherheit von Menschenleben. Ebenso ist Ihre Zukunft eng mit der Zukunft der Gesellschaft verbunden, denn Sie sind ganz entscheidend an der zukünftigen Gestaltung des menschlichen Lebensraumes beteiligt“

In ihrem Studium hätten die Absolvent*innen auf viel Campusleben und einige Partys verzichten müssen, so Marquardt. Stattdessen habe es Online-Lehre gegeben, die viel Eigenmotivation erfordert. Das unterstreicht auch Jonas Meinecke. Er hat seinen Abschluss im Studiengang Holzingenieurwesen gemacht und berichtete im Rahmen seiner Abschiedsrede auch von Studienerfahrungen in der Pandemie: „Ich denke, wir konnten auch aus dieser Phase etwas mitnehmen: das selbstständige Arbeiten und das Motivieren für die Arbeit in den eigenen vier Wänden. Für den nächsten Lebensabschnitt können wir es bestimmt gut gebrauchen.“

Dass sich das Durchhalten und die Selbstmotivation für die Bachelor- und Masterabsolvierenden gerade heutzutage lohnen, hob Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, hervor. „Wir sind absolut im Umbruch. Wir warten auf eine Bauwende.“ Die Reduktion von CO2 und Abfall werde die gesamte Baubranche in Zukunft beschäftigen und Architekt*innen zu gefragten Expert*innen machen. „Wir haben viel zu tun und haben tolle Aufgaben vor uns.“ „Sie werden unser aller Zukunft mitgestalten“, gab auch Dipl.-Ing. Marlis Bock-Thürnau, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Niedersachsen, den Absolvent*innen mit auf den Weg. „Wie wir in Zukunft leben, wie wir mit den Herausforderungen des Klimawandels, der Energiefragen und des digitalen Zeitalters umgehen, wird im Wesentlichen von Ihnen abhängen. Ihre Kreativität und Ihre Ideen werden Möglichkeiten aufzeigen, an die wir im Moment noch nicht einmal denken.“

Der Berufsverband der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (VSVI) in Niedersachsen vergab den mit 1000 Euro dotierten VSVI-Nachwuchspreis an Absolventin Stefanie Auchter für ihre Bachelor-Thesis zur Entwicklung eines Leitfadens für Fahrradstraßen am Beispiel Hannover. Ein solcher Leitfaden werde dringend benötigt, begründete Hon.-Professor Dipl.-Ing. Markus Brockmann vom VSVI Niedersachsen die Juryentscheidung und lobte die Gründlichkeit von Auchters Arbeit. Und Stefanie Auchter durfte sich gleich im Anschluss über zwei weitere Auszeichnungen freuen: Zusammen mit Philip Reisinger und Mia Nicolai wurde sie von der Ingenieurkammer für ihre Mitarbeit in den Hochschulgremien geehrt. Und auch der Fachschaftsrat zeichnete Philip Reisinger und Stefanie Auchter mit dem Engagementpreis für ihren Einsatz für die Studierendenschaft aus.

Den Preis für den besten Abschluss in den Architekturstudiengängen erhielt Masterabsolventin Julia Brandstäter. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich mit dem Entwurf eines Hochhauses in Bern.

 

„Der Entwurf überzeugt fast auf allen Ebenen“, lobte Erstprüfer Prof. Dr.-Ing. Till Böttger. „Man möchte am liebsten sofort einziehen.“ Im Bereich Möbelbau des Studiengangs Holzingenieurwesen erreichte Rebecca Meyer mit ihrer Bachelorarbeit zur Konstruktion modularer Möbel für Lehrküchen die beste Abschlussnote. Im Bereich Konstruktiver Holzbau durfte sich Sturmi Seemann über den Preis für den besten Bachelorabschluss freuen. Er schrieb seine Abschlussarbeit zum Thema „Optimierung konstruktiver Details in der Denkmalsanierung“. Jasmin Grimpe und Pia Marie Exner erreichten beide die besten Abschlüsse im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen – mit der gleichen Note für ihre Abschlussarbeiten und der gleichen Gesamtnote. Jasmin Grimpe beschäftigte sich für ihre Bachelorarbeit mit der Tragwerksplanung einer Lagerhalle, Pia Marie Exner mit der Tragwerksplanung einer Feuerwache. Alle Ausgezeichneten erhielten einen Büchergutschein, der vom Institut für Prüfung und Forschung im Bauwesen (IPFB e.V.) gestiftet wurde.