Wer etwas erhalten möchte, muss sich mit den Eigenschaften des Objekts auseinandersetzen. Das gilt im Allgemeinen für das tägliche Leben, im Besonderen aber natürlich für Restauratoren oder die, die es einmal werden wollen. So hatten 18 Studierende aus Polen, Mexiko und vom Fachbereich Konservierung und Restaurierung der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen jetzt die Aufgabe, selbst Mosaike herzustellen. Für den internationalen Workshop in Hildesheim hatte Professor Jan Schubert, Dekan am Fachbereich, die beiden Spezialisten Dr. Henryk Stoksik und Piotr Rominski von der Kunstakademie Breslau in die neuen Werkstätten am Brühl geholt. HAWK-Lehrbeauftragter Hartwig Ullrich betreute das einwöchige Projekt.
Praktisch ergründet werden sollten die künstlerischen und die materialwissenschaftlichen Grundlagen von Mosaiken: So waren die Aufgaben für die Studierenden, Mosaike mit kleinen und großen Teilen zu entwerfen, die Glasuren herzustellen, aufzubringen und zu brennen. Schließlich sollte alles auf einen festen Träger geklebt und dann verfugt werden. Parallel dazu wurden Messungen über die Aufnahmefähigkeit des Grundtons und über die Entwicklung der Glasuren durch die weitere Verarbeitung durchgeführt – zum Verständnis der naturwissenschaftlichen Grundlagen.
„Bis heute werden Mosaike hergestellt. Aber ganz besonders in der Antike hatte die Kunst der kleinen Steine ihre Zeit“, erläutert Dekan Schubert. Für Restauratoren sei dies ein ganz wichtiger Arbeitsbereich. Umso wichtiger sei dieser Workshop für die Ausbildung. Das Projekt sei im Rahmen der vor einem Jahr besiegelten Kooperation der HAWK und der Kunstakademie Breslau entstanden. Im Juli werden Hildesheimer Studierende an einem zweiwöchigen Seminar zum Thema „Restaurierung und Rekonstruktion von Keramik“ in Breslau teilnehmen, kündigt Schubert an.
Workshop am Fachbereich Konservierung und Restaurierung: Wer Mosaike herstellen kann, kann sie auch