HAWK-Studentin untersuchte Einflussfaktoren auf den Social Value von Immobilien

Erscheinungsdatum: 15.07.2024

Wie kann man den sozialen Mehrwert von Wohnimmobilien messen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Lara Klatte, Studentin an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Holzminden, in ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Immobilienwirtschaft und -management. Unter dem Titel „Analyse von Einflussfaktoren zur Ableitung des Social Value von Wohnimmobilien“ stellte sie Kategorien und Kriterien zusammen, ließ diese in einer empirischen Studie bewerten und wertete die Ergebnisse aus.

„Zurzeit gibt es in der Immobilienbewertung keine allgemeingültigen Standards oder feste Kriterien für soziale Aspekte“, erläutert Lara Klatte. „Dabei ist der Social Value ein Nachhaltigkeitsfaktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.“ Auf Initiative ihres Arbeitgebers PricewaterhouseCoopers (PwC), bei dem sie zunächst ein Praktikum absolvierte und anschließend als Werkstudentin arbeitete, nahm sich Lara Klatte des Themas an und stellte zunächst fünf Oberkategorien auf, abgeleitet aus den 17 Zielen nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen: Höhe der Miete, Quartiers- und Wohnqualität, Gemeinschaft und Sicherheit. Unter diesen Oberkategorien folgten verschiedene Kriterien wie Grünflächen, Betreuungsangebote für Kinder, Barrierefreiheit, Außenbeleuchtung und Einbruchsicherung.

 

Befragung von GdW-Mitgliedern
Damit startete sie eine Umfrage unter den Mitgliedern des GdW Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Das Ergebnis: Den Oberkategorien Gemeinschaft und Sicherheit wurde die höchste Bedeutung zugesprochen, der Höhe der Miete die Geringste. Von den Kriterien stellten sich eine ausreichende Anzahl an Fahrradstellplätzen, einbruchshemmende Wohnungstüren, Barrierefreiheit und Grünflächen bzw. Naherholungsgebiete als am relevantesten heraus.

Auch ein aktuelles Stimmungsbild hatte Lara Klatte abgefragt, um zu erfassen, ob und wenn ja in welchem Umfang der Social Value bei unternehmerischen Entscheidungen bereits eine Rolle spielt. Über 70 Prozent der Befragten gaben an, soziale Aspekte bereits zu berücksichtigen. Allerdings zeigte sich auch, dass es bei über 20 Prozent eine gewisse Zurückhaltung gibt, da einheitliche Messinstrumente für den (positiven) Effekt des Social Value fehlen. „Wenn es ein solches Instrument gibt, dann hat es Einfluss auf den Wert einer Immobilie“, erklärt Lara Klatte. „Investitionen in den Social Value werden attraktiver, da sie eine Wertsteigerung mit sich bringen. Das wiederum führt zur Verbesserung der Lebensqualität unserer Endkunden.“

Aktuell befindet sich die Erarbeitung eines allgemein gültigen Kriterienkatalogs in der Entwicklung. „Etwas Einheitliches für die gesamte Branche zu schaffen, das angenommen und umgesetzt wird, benötigt Zeit“, meint Lara Klatte. Dass ihre Bachelorarbeit einen Teil dazu beigetragen hat, macht sie stolz. „Es ist toll, dass wir schon im Studium die Möglichkeit haben, an solchen praxisrelevanten Projekten mitzuwirken.“

Breites Tätigkeitsspektrum, starker Praxisbezug und enger Kontakt zu den Lehrenden
Unter anderem dieser Praxisbezug ist es, den sie an ihrem Studium so schätzt. Mittlerweile steht Lara Klatte am Ende ihres Masterstudiums Immobilienmanagement. Die Abschlussarbeit ist abgegeben, im September wird sie als Festangestellte bei PwC im Bereich Immobilienbewertung und -beratung arbeiten. Branchenkontakte wie dieser sind ein positiver Aspekt, den Lara Klatte mit Blick auf ihre Studienzeit hervorhebt: „Der starke Praxisbezug, ob in Projektarbeiten oder in Zusammenarbeit mit immobilienwirtschaftlichen Unternehmen, hat mir sehr gut gefallen. Ebenso der Aufbau des Studiums: Im Bachelor kann man in alle Berufe hineinschnuppern, es werden alle Felder abgedeckt; im Master fand ich die individuelle Profilierung sehr gut.“

Außerdem schätzte Lara Klatte die familiäre Atmosphäre in Holzminden, sowohl im Studium als auch in der Stadt: „Die enge Betreuung der Dozenten war ein großes Plus. Außerdem habe ich hier viele enge Freundschaften geschlossen, die ganz sicher über die Studienzeit hinaus Bestand haben werden. Auch den Kleinstadtcharme fand ich toll. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt.“

Die Bachelorarbeit entstand in Zusammenarbeit mit PwC und dem GdW und wurde im August 2023 im Rahmen einer Studie veröffentlicht. Erstprüfer an der HAWK war Prof. Dr. Florian Hackelberg. Wer die gesamte Bachelorarbeit lesen möchte, kann sich mit Lara Klatte per E-Mail in Verbindung setzen: lara.klatte[at]icloud.com

Bewerbungsportal geöffnet
Wer sich für ein Studium an der HAWK interessiert, kann sich noch bis zum 15. August über das Online-Portal bewerben und zum Wintersemester 2024/25 starten: www.hawk.de/bewerbung