HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten verleiht 130 Abschlussurkunden

Erscheinungsdatum: 27.08.2018

Die HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten hat jetzt einem ihrer größten Abschlussjahrgänge überhaupt die Bachelor- und Masterurkunden übergeben und musste dafür aus Platzgründen extra in das Audimax der Stiftung Universität Hildesheim ausweichen. Zudem gab es besondere Ehrungen für die besten Abschlussarbeiten, den Preis des Fördervereins Holzingenieurwesen, den Semesterpreis der Studierenden sowie Ehrungen für die Mitarbeit in Gremien und im VestA.

Nach einer einleitenden Diashow, die alle 130 Absolvierenden in einem  „Final Countdown“ zeigte, moderierte Dekan Prof. Dr.-Ing. Günther Bahre durch den Nachmittag. In der Begrüßung lobte er die Absolventinnen und Absolventen für ihre Leistungen mit einem Seitenhieb auf die 2018 wenig erfolgreiche deutsche Fußballnationalmannschaft: „Wann man es so macht wie Sie, dann wird man eben nicht Gruppenletzter, sondern landet in den Medaillenrängen!“

 

Architektin Dipl.-Ing. Susanne Witt von der Architektenkammer Niedersachsen stellte in ihrem Grußwort die Chancen für die Bauabsolvierenden auf einem immer vielfältigeren Arbeitsmarkt heraus: „Wenn man hartnäckig dranbleibt und sich durchbeißt, dann kann man auf einem großen Berufsfeld einen guten Platz für sich finden. Offensichtlich befähigt dieses Studium für so allerhand, und wenn der Markt solche Chancen abseits des klassischen Weges bietet, gehen Sie zu Recht auch unkonventionelle Wege.“  Obwohl es inzwischen viele Architektenjobs gebe, die nicht mehr in die Architektenkammer führen, ermunterte sie die Absolvierenden, sich mit ihrer Berufswahl und einem möglichen Engagement in der Kammer klar auseinanderzusetzen: „Wie Sie sehen, haben Sie jetzt nach dem Studium noch Einiges in der Hand, um das Ganze zu lenken. Deswegen sollten Sie sich bereits jetzt mit der Frage auseinandersetzen, wann, ob und wie Kammer für Sie interessant werden könnte.“

Dipl.-Ing. Michael Rohardt von der Ingenieurkammer Niedersachsen betonte in seiner Rede den Stellenwert der Ingenieurinnen und Ingenieure in der heutigen, hochtechnisierten Welt. „Kein Ding ohne Ing! Soll deutlich machen: Es gibt nichts auf der Welt, was Sie sehen, was Sie benutzen, was Sie in die Hand nehmen, was nicht von einem Ingenieur vorweg zumindest mitentwickelt wurde.“ Er riet den angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren, den Schwung aus dem Abschluss in den Berufseinstieg mitzunehmen: „ Sie haben jetzt einen Berg erklommen mit viel Arbeit, sind auf einem Gipfel angekommen und sehen auf der anderen Seite nicht nur eine Talfahrt, sondern da kommen noch mehrere andere Berge. Nutzen Sie die Talfahrt, die geht schnell, die geht kurz und nehmen Sie den Schwung mit, um den nächsten Berg zu erklimmen, sei es das Masterstudium oder sei es die Tätigkeit, die Sie jetzt aufnehmen.“

Nach den Eröffnungsreden leitete der kanadische Austauschstudent Nicholas Cheung vom British Columbia Institute of Technology, kurz BCIT, mit einem Pianosolo in die Verleihungsphase der Veranstaltung über.  Hierbei hob Dekan Bahre die aktuell günstige Lage der Bauabsolvierenden am Markt hervor: „Die kalkulatorische und technische Lebensdauer von vielen Gebäuden und Bauwerken, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet worden sind, ist mittlerweile erreicht oder auch deutlich überschritten. Wir haben demnach einen sehr großen Ersatz und Ergänzungsbedarf, auch weil die Anforderungen mittlerweile ganz anders geworden sind.“

Zudem ist er sicher: „Sie müssen keine Angst vor sich ändernden Randbedingungen haben. Wir Lehrende sind überzeugt, Sie so ausgebildet zu haben, dass Sie nicht nur kurzfristiges Wissen akkumuliert haben. Dieses Wissen ist ergänzt worden durch die Vermittlung und Anwendung von methodischen Kompetenzen, die viel wichtiger sind, weil Sie sich damit auf verändernde Situationen schnell, zielgerichtet und angemessen einstellen können. Das ist Ihre ganz persönliche Resilienz.“

Bei der Übergabe der Zeugnisse wurden die jeweils besten Abschlüsse besonders hervorgehoben. Das beste Bachelorexamen im Studiengang Holzingenieurwesen gelang Jan Dombrowski; im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen konnte sich Erwin Tödter über den besten Abschluss freuen, so wie Marvin Wilkening im Master Bauingenieurwesen. Lara Wiekenberg und Julian Sump sind -beide gleichauf- die besten Absolvierenden im Bachelorstudiengang Architektur; im Masterstudium Architektur erreichte Vivien Bögelsack   eine besonders herausragende Gesamtnote. Die Besten erhielten als zusätzliche Anerkennung ihrer Leistung jeweils einen Buchpreis vom IPFB , dem Institut für Prüfung und Forschung im Bauwesen.

Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo von Nicholas Cheung folgte eine Überraschung beim Preis des Fördervereins Holzingenieurwesen.  Anstelle einer Einzelehrung gab es gleich zwei Preise für die Gemeinschaftsarbeit von Nadine Dalhoff und Mareike Pottratz. Beide haben gemeinsam das dauerhafte Wohnen in einem Tiny House erforscht. Laudator Prof. Dr.-Ing. Volker Krämer stellte dazu fest: „Es ist ein Unikum, dass eine Holzingenieurin und eine Bauingenieurin in Kooperation gearbeitet haben. Wir haben den Preis ausgelobt, 500 Euro wäre der Einzelpreis gewesen. Da er jetzt an beide geht, sind es jeweils 250 Euro.“

Marvin Wilkening wurde aus den eigenen Reihen mit dem Semesterpreis der Studierenden für seinen unermüdlichen und uneigennützigen Einsatz für seine Kommiliton/inn/en ausgezeichnet. Dies blieb nicht die einzige Anerkennung, denn Studiendekan Dipl.-Ing. Thomas Kauertz ehrte ihn sowie Patricia Wisotzki, Shari Steglich, Katja Lamping, Jana Scholz, Erwin Tödter, Sina Lingelbach, Fabian Lange, Julian Sump und Alexander Papenfuß für ihre Mitarbeit in den Hochschulgremien.

Jerome Frohn verlieh schließlich Ehrungen für die Mitarbeit im Verein für studentische Angelegenheiten, kurz VestA, an Kai Dietrich, Patricia Wisotzki, Shari Steglich, Fabian Lange, Elias Molkenthin, Julian Sump, Alexander Papenfuß, Tobias Rosenke und Mario Gellrich.

Mit einem Sektempfang vor dem Audimax und dem traditionellen Sommerfest des VestA im Hof des Fakultätsgebäudes am Hohnsen klang der Abend -bis in den frühen Morgen- aus.