Dr. Michael Schütz zum Honorarprofessor der HAWK ernannt

Erscheinungsdatum: 07.06.2017

Dr. Michael Schütz, Archivdirektor des Stadtarchivs Hildesheim, ist jetzt im Rahmen eines Festaktes zum Honorarprofessor der HAWK ernannt worden. Dr. Marc Hudy, Präsident (m. d. W. d. G. b.) und Hauptamtlicher Vizepräsident der HAWK würdigte damit sein langjähriges Engagement für die Hochschule als Lehrbeauftragter und Kooperationspartner.

Seit dem Sommersemester 2003 lehrt Dr. Michael Schütz an der heutigen Fakultät Bauen und Erhalten in den Studiengängen der Konservierung und Restaurierung. „Dies sind immer besonders schöne Anlässe, die zeigen, wie fundiert, vielfältig und bunt sich unsere Lehraufträge zusammensetzen“, sagte Hudy. Mit der Verleihung des Honorarprofessortitels binde die HAWK profilierte Persönlichkeiten an die HAWK und im Falle von Michael Schütz seien alle formalen Voraussetzungen bestens erfüllt.

 

„Sie bringen nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz mit, sondern Ihre Nahbarkeit und Ihre humorvollen Vorträge finden sehr guten Anklang bei unseren Studierenden“, hob Hudy hervor. Der vom Lions Club Hildesheim unter der Präsidentschaft von Michael Schütz ausgelobte Hildesheimer Lionspreis für herausragende Abschlussarbeiten in den Studiengängen Konservierung und Restaurierung jähre sich in diesem Jahr bereits das zehnte Mal. „Auch das ist etwas ganz Besonderes für unsere Studierenden. Der jeweilige Lionspräsident ehrt sie mit einer Laudatio und die Auszeichnung bereichert ihren Lebenslauf“, so Hudy.

„Die Fakultät Bauen und Erhalten gewinnt durch Sie an Ansehen und Glanz“, wendete sich Dekan Prof. Dr. Günther Bahre an Michael Schütz und übersetzte damit direkt das lateinische Wort „honor“, auf das die Bezeichnung Honorarprofessor zurückgeht. Bahre schloss sich den Dankesworten an das „geschätzte Mitglied des Lehrkörpers“ an.

„Wir schätzen an Michael Schütz seine Freundlichkeit, Geduld und Fachkompetenz. Bemerkenswert ist seine Aussage, ich habe keine Zeit, aber ich nehme sie mir“, so HAWK-Professorin Dr. Ursula Schädler-Saub über den 58-Jährigen. Er bringe das wahre Leben an die Hochschule mit einem hohen Praxisbezug. Mit Objekten aus den Beständen des StadtarchivsundProjekten mit dieser Institution könne „Best Practice“ direkt in Hildesheim gelehrt werden, diese Vielfalt bereichere im Besonderen die praxisbezogene Lehre von Professorin Ulrike Hähner, Leiterin der Studienrichtung Schriftgut, Buch und Graphik und die Arbeit vonWerkstattleiterin Barbara Rittmeier. Gleichzeitig galt ihr Dank - in Form eines Blumenstraußes - seiner Ehefrau Petra, die ihn neben der Vollzeitstelle im Archiv, immer wieder der Hochschule „zur Verfügung“ stelle.

Michael Schütz nahm die Ehrung deutlich gerührt entgegen: „Ich begleite die Studierenden gerne auf dem Weg zum wissenschaftlichen Arbeiten.“ Es mache ihm großen Spaß, als Pädagoge tätig zu sein. Die Zusammenarbeit mit der HAWK habe auch ihm in seinem Berufsalltag sehr geholfen. „Dadurch sind neue Erkenntnisse entstanden, Ausstellungen konnten konzipiert und tolle Projekte durchgeführt werden.“ Basis dafür sei der seit 2010 bestehende Kooperationsvertag zwischen dem Hildesheimer Stadtarchiv und der Fakultät Bauen und Erhalten derHAWK für die Studierenden der Studienrichtung Konservierung und Restaurierung von Schriftgut, Buch und Graphik. Das Betreuen von Bachelor- und Masterarbeiten bezeichnete der Historiker als „win-win-Situation“, weil dadurch unter anderem praktische Restaurierungen an Pergamenturkunden, Grafiken und Ledereinbänden des Archivbestandes realisiert werden konnten.

Zum Abschluss zitierte Schütz den Archivar Georg August Bachmann, der 1801 über seine Zunft sagte, dass sie „Schnellkraft, Unternehmungs- und Ausführungsvermögen, Hurtigkeit und Feuer“ haben müsse – „Dieses Feuer möchte ich für die HAWK einsetzen“, versprach Schütz. Die Feierstunde mit Studierenden und Lehrenden der HAWK sowie Vorstandsmitgliedern des Hildesheimer Heimat- und Geschichtsvereins und Mitgliedern des Lions Clubs Hildesheim bewies, dass ihm dies bereits über mehr als ein Jahrzehnt bestens gelungen ist.

Zum Hintergrund:

Von Oktober 1979 bis Dezember 1985 studierte der gebürtige Stader Michael Schütz an der Universität Hamburg auf das Höhere Lehramt für Gymnasien, mit den Fächern Geschichte und Deutsch, ergänzt durch Kunst- und Rechtsgeschichte und schloss das Studium mit dem ersten Staatsexamen ab. Seine Promotion legte er 1994 an der Universität Hamburg im Fachbereich Geschichtswissenschaft bei Prof. Dr. Hans-Georg Krause zu dem Thema „Das Erzstift Bremen unter der Regierung des Erzbischofs Johann Rode 1497-1511“ ab. 1996 bestand er seine archivarische Staatsprüfung an der Archivschule in Marburg und wurde als Bereichsleiter am Stadtarchiv Hildesheim und als stellvertretender Leiter des Fachbereichs Archiv und Bibliotheken der Stadt Hildesheim eingesetzt.

Seit 2015 obliegt Schütz die Leitung des Fachbereichs Archiv und Bibliotheken der Stadt Hildesheim, 2016 wurde er zum Archivdirektor ernannt. Bereits in seiner Dissertation zeichnete sich sein besonderes Interesse für die regionale Geschichtsforschung mit einem Schwerpunkt auf Norddeutschland ab, das sich durch seine beruflichen Wechsel mehr und mehr auf Hildesheim fokussierte. Schütz ist Herausgeber der vier Schriftenreihen „Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim“, „Schriftenreihe des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Hildesheim“, „Quellen und Dokumentationen zur Stadtgeschichte Hildesheims“ sowie „Ausstellungen des Stadtarchivs Hildesheim“ in Form von Begleitheften.