Online-Frauenvollversammlung der HAWK bringt neue Impulse
„Seien Sie stolz auf das, was Sie leisten, das hat Anerkennung verdient“, sagte Prof. Katja Scholz-Bürig, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, zu den rund 80 Teilnehmerinnen aller Statusgruppen der HAWK. Gerade Frauen in Familienverantwortung würden immer wieder beweisen, wie leistungsfähig sie seien. „Trauen Sie sich auch höherwertige Aufgaben zu“, sprach sie aus eigener Erfahrung. Dabei sollten sich die Frauen aber auch nicht überfordern und Hilfe aus dem Umfeld einfordern.
Aktuell sind 34 Prozent der Professuren an der HAWK weiblich besetzt, und in den Jahren 2014 bis 2022 gab es 28 Prozent Bewerberinnen auf Professuren an der HAWK. Zahlen, die die Gleichstellung der HAWK steigern möchte: „Zu unserem Informationsangebot ‚Professorin werden‘ am 16.März haben sich bereits 150 Personen angemeldet“, so Nicola Hille, „das zeigt das große Interesse an dem Thema.“
Ein weiteres Aufgabengebiet der Gleichstellung an der HAWK sei zum Beispiel auch das Thema „Sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt im Studium und am Arbeitsplatz“. Zum bundesweiten Aktionstag im vergangenen Jahr sei deshalb eine Fahne aus der Fakultät Gestaltung heraus entworfen worden: die Fahne von Tessa Lüdke wird auch dieses Jahr wieder zum 25. November an der Hochschule wehen.
Um die Anzahl der Frauen in Naturwissenschaften und Technik zu erhöhen, sei das Frauennetzwerk der technischen Studiengänge an der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, Female Networking, gegründet worden, das die Studentinnen durch Stammtische, Vorträge und erfolgreiche weibliche Vorbilder auf ihrem Weg bestärken soll. Ferner konnte zum ersten Mal der Preis für Genderforschung anlässlich des 30-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr ausgelobt und das Netzwerk für Genderforschung gegründet werden. Zur Verbesserung der familienfreundlichen Infrastruktur wurde ein neuer Familienraum am Gesundheitscampus Göttingen eröffnet und es konnten für die Fakultäten mobile KidsBoxen angeschafft werden, so Nicola Hille zu den Neuigkeiten aus der HAWK.
HAWK-Mitarbeiterin Cordula Watermann stellte das neue Antidiskriminierungsgremium der HAWK nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vor. Beim Antidiskriminierungsgremium kann Beschwerde eingereicht werden, wenn an der HAWK eine Benachteiligung aufgrund folgender Merkmale stattfand: aus rassistischen Gründen, wegen der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.
Laura Rauschnick, Projektleitung des Projektes „Was verdient die Frau? – Wirtschaftliche Unabhängigkeit“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), ging in ihrem Vortrag auf die verschiedenen Gender Gaps ein: Gender Pay Gap, Gender Care Gap, Gender Time Gap und Gender Pension Gap. Diese „Gaps“ gelte es zu schließen, weil aktuell viele Frauen wirtschaftlich abhängig und von Altersarmut bedroht seien, so die Referentin. „Dazu müssen sich die strukturellen Rahmenbedingungen ändern, sowohl auf betrieblicher als auch auf politischer Ebene. Unbezahlte und bezahlte Arbeit müssen fair verteilt werden.“
„Ein Mann ist keine Altersvorsorge“, so Rauschnick. Es sei wichtig, junge Frauen zu sensibilisieren und zu informieren, welche Hindernisse und Hürden in ihrer Erwerbsbiographie lauern würden und warum es wichtig sei, auf eigenen Beinen zu stehen, erzählt sie aus ihren Coachings für junge Frauen. Nach dem Motto „Bildet Banden“ vernetze das Projekt „Was verdient die Frau?“ junge Frauen, damit sie sich gemeinsam stark machen und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit in die Hand nehmen können.
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