Die 33 deutschen Welterbestätten machen mobil. Mit einer Wanderausstellung durch große Einkaufszentren in der gesamten Republik will die UNESCO Deutschland für einen Besuch des kulturellen Erbes werben. Hildesheim ist natürlich dabei, mit einem Exponat, das an der Fakultät Erhaltung von Kulturgut der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst entstanden ist: einer Kopie der „Adam und Eva-Szene“ aus der Decke der Weltkulturerbestätte St. Michael. Das einmal einen Meter große Werk haben die Bachelor-Studentinnen Stefanie Keinert und Susan Pönitz unter der Leitung von Martin Merkert, Diplom-Restaurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter, an der Fakultät in Hildesheim gefertigt.
Und die beiden Studentinnen waren keine Neulinge beim Kopieren dieses Ausschnitts aus der Holzdecke am Werk. Die beiden hatten im Auftrag des Hornemann Instituts der HAWK dasselbe Motiv bereits einmal für den „Welterbekoffer“, eine Materialsammlung für Kinder, kopiert. So war es auch Dr. Angela Weyer, die Leiterin des Instituts, die die Idee diese Szene für die UNESCO-Ausstellungen auf die Reise zu schicken.
Mehr als 120 Stunden haben die Studentinnen und ihr Betreuer an der Kopie gearbeitet. „Diese Aufgabe hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, besonders weil wir noch nie so eine große Kopie von so einem großartigen Kunstwerk hergestellt haben“, sagen Stefanie Keinert und Susan Pönitz einhellig. Außerdem passe die Arbeit sehr gut zum Fachgebiet „künstlerische Techniken“, das an der Fakultät Erhaltung von Kulturgut angeboten wird.
Als Material für die Kopie wurde Tischlerplatte mit Eichenholzfurnier verwendet, weil eine Tafel aus Eichenholz zu schwer gewesen wäre. Der Hintergrund wurde glasiert, damit er dunkel erscheint, die Platte grundiert, eine Pause erstellt, dann übertragen und anschließend wurden die Farbschichten aufgetragen. Als Farbsystem wurde nicht das historische verwendet, sondern eine widerstandsfähige Acryl-Farbe, damit Besucher die Oberfläche problemlos berühren können. Auf Wunsch von Lothar Meyer-Mertel, dem Geschäftsführer der neuen Hildesheim Marketing GmbH, wurden auch die Fugen der vielen Holzbretter aufgemalt. Das I-Tüpfelchen brachte noch die Applikation der vielen goldenen Halbkugeln, wie sie auf dem Original zu sehen sind. Gekostet hat die Produktion insgesamt rund 1500 Euro.
UNESCO wirbt mit Ausstellungfür einen Besuch des kulturellen Erbes
Nachbildung eines Teils der Michaelisdecke