„Schrumpfende Städte und Dörfer – Wie überleben unsere Baudenkmale?“ ist der Titel der Jahrestagung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege, zu der die Fakultät Bauwesen der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst nach Holzminden einlädt. International renommierte Experten tauschen sich vom 28. bis 30. September 2006 zu Themen der Denkmalpflege aus.
Der Arbeitskreis Theorie und Lehre in der Denkmalpflege ist ein Verband der Hochschullehrer/innen und anderer Fachleute, die auf dem Gebiet der Denkmalpflege an Universitäten und Fachhochschulen lehren und forschen. Dem interdisziplinären Charakter der Aufgaben in der Denkmalpflege folgend, sind darin unterschiedliche berufliche Fachrichtungen vertreten: Architekten und Bauforscher, Kunsthistoriker, Landschaftsarchitekten, Bauingenieure, Stadtplaner und andere.
Der Arbeitskreis mit derzeit etwa 90 Mitgliedern in Deutschland und den benachbarten Ländern widmet sich seit 1973 dem kollegialen Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Er sieht er seine Aufgabe darin, neue Herausforderungen und Gefährdungen der denkmalpflegerischen Anliegen zu erörtern und dazu auch in der Öffentlichkeit Stellung zu nehmen.
In diesem Sinne widmet sich die jährliche Tagung des Arbeitskreises einem aktuellen Thema aus der Theoriediskussion der Denkmalpflege oder einem ausgewählten Denkmälerkomplex. Gleichzeitig dient die Zusammenkunft der Erkundung des Tagungsortes - gemeinsam mit Kollegen aus der örtlichen Praxis - sowie der Vorstellung des dort angebotenen Lehrprogramms. In diesem Jahr hat der Arbeitskreis die Einladung von HAWK-Dekanin Prof. Dr. Birgit Franz nach Holzminden zum 175. Geburtstag der Fakultät Bauwesen angenommen, um die traditionsreichste deutsche Baufakultät kennenzulernen. Interesse, die in Fachkreisen außerordentlich geschätzte Tagung auszurichten, hatten auch Einrichtungen aus Paris, Straßburg und Leipzig angemeldet.
Vergangene Tagungen waren z. B. den Problemen des Wiederaufbaus nach 1945 gewidmet (Danzig), dem Spannungsfeld zwischen Konservieren und Rekonstruieren (Hildesheim), dem Umgang mit Denkmalen und Gedenkstätten (Weimar), schließlich dem Übergang vom Historismus zur Moderne (Wien) und den fünfziger Jahren (Köln), oder genauer ausgedrückt, dem Umgang mit Baudenkmalen bzw. Restaurierungsmaßnahmen aus diesen Epochen. Unter dem Thema "Dokumente und Monumente" befasste sich eine Tagung in Dresden mit dem Spannungsfeld, in dem sich die Gegenstände der Denkmalpflege als Geschichtszeugnisse, als Kunstwerke oder als Erinnerungszeichen bewegen.
Die Tagung 1999 wurde mit britischen Kollegen in York ausgerichtet und behandelte den Außenraum als Kulturdenkmal. Zuletzt diskutierte der Arbeitskreis über "Denkmale als Zeitgenossen. Ihre Rolle in der Baukultur der Gegenwart" (Graz 2001), über "Das öffentliche Denkmal" (Dessau 2002) und über "Archäologisches Kulturerbe in der Stadt" (Trier 2004).
Eine Anmeldung für die kostenpflichtige Tagung ist notwendig.
Weitere Informationen unter:
www.arch.tu-dresden.de/aktld/informationen/info%20aktld%201.htm
oder beim Vorstand: Prof. Dr.-lng. Valentin Hammerschmidt, HTW Dresden, Friedrich-List-Platz 1,01069 Dresden, E-Mail: hammerschmidt@htw-dresden.de
Prof. Dr.-Ing. Birgit Franz, HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Haarmannplatz 3, 37603 Holzminden, E-Mail: birqjt.franz@hawk-hhg.de
Prof. Thomas Will, TU Dresden, Zellescher Weg 17B, 01062 Dresden, thomas.will@tu-dresden.de
Dr. Marion Wohlleben, ETH Zürich, Zentrum SEW B 22, CH-8092 Zürich, wohlleben@arch.ethz.ch
Dr. Oliver Karnau, Westfälisches Amt für Denkmalpflege, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 48133 Münster, E-Mail: o.karnau@lwl.org