Erscheinungsdatum: 23.05.2016

Studierende der HAWK und des BCIT entwerfen Bushaltestelle für Hildesheimer Hohnsen

Studierende der HAWK und des BCIT entwerfen Bushaltestelle für Hildesheimer Hohnsen

„Wir haben den Trend der Regen-Gärten aus Vancouver einfach nach Hildesheim gebracht“, sagt Maggie Tsai. Die Kanadierin gehört zum Gewinnerteam. 24 Studierende der Architektur sollten eine neue Bushaltestelle vor der Hochschule am Hohnsen entwerfen. Das Besondere dabei: Die Hälfte der Gruppe war dafür extra aus Vancouver in Kanada angereist, vom British ColumbiaInstitute of Technology (BCIT), der Partnerhochschule der HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten in Hildesheim.

Mit Kommilitone Justin Liu und dem Hildesheimer Studenten Matthias Köhn hatte Maggie Tsai bereits in Vancouver zusammen gearbeitet, so dass schnell ein gemeinsamer Weg gefunden wurde. Beim ersten Contest in Vancouver hatte das Team einen innovativen, nachhaltigen und interaktiven Pavillon für das japanisch-kanadische Kulturfestival Powell Street Festival etnwickelt. Dort hatte allerdings das Team von Kai Kattge und Sebastian Saure (beide HAWK) sowie Melody Giang, Emily Huser und Steven Schmidt (BCIT) gewonnen. Sie hatten eine japanische Karpfenfahne nachgebildet und überzeugten damit die Jury im März in Kanada. „Nachdem die Straße verkehrsberuhigt ist, haben wir uns gedacht, dass über dieses äußere Zeichen der alte und der neue Campus zusammen wachsen können“, sagt Dipl.-Ing. Thomas Kauertz von der Fakultät Bauen und Erhalten zu der Wettbewerbsausschreibung.

Jetzt in Hildesheim ist der Sprung nach ganz vorne gelungen: „Ich habe ein Schmetterlingsdach entworfen, Justin hat dann mehrere Entwürfe gezeichnet und Matthias sein konstruktives Wissen eingebracht“, sagt Maggie Tsai. Ein Entwurf, der dieses Mal am besten ankommt. Er umfasst zwei Hochbeete und ein sich zu zwei Seiten nach oben hin öffnendes Dach aus Glas, das einem Schmetterling ähnelt. Hier kann das Regenwasser aufgefangen werden und zwischen den Glasplatten zur Bewässerung der Beete hindurchlaufen. Auf beiden Seiten der Glasplatten können Passanten auf den Bus warten. „Es ist ein zukunftsweisender Entwurf, der Mut beweist, da die Bushaltestelle vollständig aus Glas ist“, urteilte die Jury und wählte den Vorschlag aus sieben Gruppen zum Sieger. Besonders gut gefiel den Jurorinnen und Juroren die Begrünung der Außenseiten der Bushaltestelle durch die beiden Hochbeete.

„Für unsere Studierenden bringt die Zusammenarbeit viele neue Erfahrungen“, sagt Ron Kato, der mit seinem Kollegen Michel Labrie die kanadische Gruppe vom BCIT aus begleitet. An der HAWK lernen unsere Studierenden eine andere Art zu arbeiten und zu denken kennen. „Die Hochschulen funktionieren unterschiedlich, jede Hochschule hat ihre eigene Kultur, obwohl das BCIT grundsätzlich auch sehr praxisorientiert ist“, beschreibt er.

„Wir haben mit einem Stadtrundgang mit Prof. (em.) Martin Thumm über die Baugeschichte Hildesheims begonnen, um den kanadischen Gästen die vielseitige Architektur hier nahe zu bringen“, erzählt Dipl.-Ing. Thomas Kauertz, der neben Prof. Dr. Georg Klaus von der Fakultät Bauen und Erhalten und Prof. Günter Weber von der Fakultät Gestaltung für den Austausch verantwortlich zeichnet. „Außerdem waren wir in Wolfsburg im Kulturhaus des finnischen Architekten und Designers Alvar Aalto, das die kanadischen Studierenden nur aus ihren Vorlesungen kannten.“ Das Fagus-Werk in Alfeld (UNESCO Welterbe), die Marienburg Nordstemmen, das Architektur- und Industriedenkmal Zeche Zollverein in Essen (UNESCO Welterbe), die Museum Insel Hombroich und die Raketenstation Hombroich sowie der Kölner Dom standen auf dem Exkursionsprogramm, bevor die Gäste wieder ihren Heimflug antraten.

Weitere Informationen:

Dipl. Ing. Thomas Kauertz
British Columbia Institute of Technology

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