Erscheinungsdatum: 02.11.2010

<P>Große Resonanz bei Kooperationstagung</P>

Große Resonanz bei Kooperationstagung

Dieser interessanten Frage widmete sich jetzt eine Kooperationstagung der Studiengänge Soziale Arbeit der HAWK Holzminden und der GEW Niedersachsen. Und die Resonanz war äußerst groß! 140 Teilnehmende, darunter Vertreter/innen aus über- und regionalen öffentlichen und freien Trägern sowie Berufspraktikanten/innen und Studierende aus Region und Umgebung kamen nach Holzminden, um sich über globale Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Beschäftigungsverhältnisse in der Sozialen Arbeit auszutauschen und sich hinsichtlich fachlicher Standards zu positionieren.

Die Veranstalter/innen, Prof. Dr. Stefanie Debiel und Prof. Dr. Alexandra Engel (HAWK) sowie der Vorsitzende der GEW Niedersachsen, Eberhard Brandt, waren mit dem hohen Zuspruch und der heterogenen Zusammensetzung äußerst zufrieden.
Dass es sich um ein aktuelles und brisantes Tagungsthema handelt, zeigten die Eröffnungsvorträge sehr deutlich auf. So wies Dr. Jens Pothmann (TU Dortmund/Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendhilfestatistik) quantitativ begründet auf die Verschiebung von Vollzeit- zu Teilzeitbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt für „Soziale Berufe“ hin. Positiv vermerkte Dr. Pothmann, dass, trotz erkennbarer Tendenzen von Entstrukturierung und Prekarisierung, ein akademischer Abschluss vor Erwerbslosigkeit und Befristung schütze.

Wie SozialarbeiterInnen/SozialpädagogInnen sich wandelnde Beschäftigungsverhältnisse aktuell erleben und im Spannungsgefüge von "Anpassung und Aussteigen" bewältigen, zeigte Dr. Ulrike Eichinger auf Grundlage einer qualitativen Studie im zweiten Vortrag eindrücklich auf.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen diskutierten die Teilnehmer/innen intensiv in sieben thematisch unterschiedlichen Workshop-Gruppen über Ursachen und Auswirkungen sich wandelnder Beschäftigungsverhältnisse. Ausgehend vom Tagungsmotto: Machtlos? Macht los! trafen sich die Gruppen anschließend mit handlungsstrategischen Vorschlägen im Plenum wieder. Diese umfassten auf gesellschafts- und berufspolitischer Ebene u.a. das Wissen um und das Ausschöpfen von Arbeitnehmer/innenrechten. In die Pflicht genommen wurden die öffentlichen und freien Träger, Tarifverträge einzuhalten. Diskutiert wurde die Einführung von Mindestlöhnen, die Einhaltung professioneller Standards und das Engagement für die Durchsetzung eigener Interessen. In den Blick genommen wurden auch persönliche Handlungsstrategien zur Gesunderhaltung sowie Maßnahmen zur Weiterqualifikation. Abschließend brachte der Tagungsbeobachter Prof. Dr. Carsten Müller von der Hochschule Emden/Leer seine sowie die Eindrücke der Teilnehmer/innen, unterlegt mit einer Fotocollage, "auf den Punkt".

Die Ergebnisse der Tagung werden in einer Publikation dokumentiert. Interessierte aus Holzminden, die sich weiter mit dem Thema befassen bzw. zu dem Thema vernetzen möchten, können sich an Prof. Dr. Engel von der HAWK wenden.

Prekäre Arbeitsverhältnisse in der Sozialen Arbeit? Prekäre Arbeitsverhältnisse in der Sozialen Arbeit?