Unter dem Titel „Die HAWK auf dem Weg zur Barrierefreiheit – Ausgangslage – Ideen – Perspektiven“ hat jetzt an der HAWK eine interdisziplinäre Fachtagung stattgefunden, um die derzeitige Situation für behinderte Studierende zu analysieren und gangbare Perspektiven zu entwickeln. Bereits vor fast zwei Jahren hatte sich die HAWK das Ziel gesetzt, die Hochschule perspektivisch barrierefrei umzugestalten. Dieser Prozess wird durch ein Pilotprojekt unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Gisela Hermes, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, fachlich begleitet. Um Erfolge zu erreichen ist darüber hinaus jedoch die Kooperation und Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen und Hochschulebenen erforderlich.
Wie der Präsident der HAWK, Prof. Dr. Martin Thren, in seinem Grußwort zur Eröffnung der Tagung formulierte, ist Barrierefreiheit ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird barrierefreie Planung, die die Bedürfnisse aller Menschen einbezieht, immer wichtiger. Stufenlos erreichbare Gebäude nutzen nicht nur Rollstuhlfahrer/innen, sondern auch älteren Menschen oder jungen Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind.
Behindertenfreundliche Nahverkehrsmittel bieten auch allen anderen Fahrgästen mehr Komfort. So betonte auch Henning Blum, Bürgermeister der Stadt Hildesheim, die Notwendigkeit, gemeinsam am Thema Barrierefreiheit zu arbeiten und die Stadt Hildesheim so zu einem attraktiven Standort für Studierende, aber auch zu einer lebenswerteren Stadt für alle Bürger zu entwickeln. Die Veranstalterin der Tagung, Prof. Dr. Gisela Hermes, machte deutlich, dass Barrierefreiheit nicht nur die Beseitigung baulicher Hindernisse bedeute, sondern auch den Abbau unüberwindbarer Hürden für sehbehinderte, blinde und chronisch erkrankte Menschen beinhalten müsse.
An der HAWK gibt es mit der Planung eines neuen Campus auf dem ehemaligen Klinikgelände die einmalige Chance, in jedem Abschnitt der Realisierung des Bauvorhabens die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen einzubeziehen. So können wesentliche Punkte, wie die vertikale Erschließung der Gebäude, die Realisierung eines Orientierungssystems, das auch für blinde und sehbehinderte Menschen nutzbar ist, großzügig bemessene Räume und Flure, ausreichend Parkmöglichkeiten usw. von vornherein berücksichtigt werden.
Damit schafft die HAWK gute Studienbedingungen für alle Studierenden, seien sie junge Eltern, Senior-Studierende oder Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.