Fragen an die ersten Absolventinnen am Gesundheitscampus Göttingen

Erscheinungsdatum: 01.07.2020

Ich war 2016 in Elternzeit meiner Tochter (1) und wollte die Zeit nutzen, um mich weiterzubilden. Die bis dahin üblichen Studiengänge haben mich nicht angesprochen, da ich mich nicht von der Pflegepraxis entfernen wollte. Mein Mann hat mich bestärkt, diesen praxisnahen Studiengang zu wählen.

Zurückblickend auf Ihre Studienzeit, wie bewerten Sie eine Akademisierung des Berufs?

Akademisierung in der Pflege ist unerlässlich, da dies ein Element ist, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten.

 

Was waren für Sie positive Erfahrungen, Themen, Inhalte?

Besonders inspiriert haben mich die Dozierenden (interne/externe) und deren Vita.  

Der Gesundheitscampus hat einen interprofessionellen Schwerpunkt. Welche Kompetenzen nehmen Sie hier mit?    

Die Mischung aus interprofessionellen und berufsgruppenbezogenen Modulen finde ich spannend und sie ermöglicht Einblicke in die anderen Berufe. Meine Kompetenzen in Kommunikation, wissenschaftlichem Arbeiten und prozessorientiertem Denken wurden aufgebaut bzw. erweitert.

Sie haben Ihr Studium zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie abgeschlossen. Mit welchen Hürden hatten Sie zu kämpfen?

Ich habe zwei Kinder (5+8 J.) und wir konnten zum Glück oft die Kinderbetreuung nutzen. Es gab allerdings Zeiten, da habe ich morgens von 6:00 – 8:00 Uhr und abends, wenn die Kinder im Bett waren, Aufgaben fürs Studium bearbeitet.
Der persönliche Austausch mit meinen Kommiliton/inn/en hat mir gefehlt.

Was sind hierbei rückblickend positive Effekte gewesen?

Ich konnte meine Zeit selbst einteilen, da die Bearbeitungszeiträume angepasst wurden und ich konnte meine Medienkompetenz erweitern.

Welche beruflichen Ziele/ Herausforderungen sehen Sie für sich zukünftig?

Beruflich möchte ich gern die Theorie und die Praxis verknüpfen.
In der nächsten Zeit wird es herausfordernd sein, die Akademisierung zu „beweisen“, indem Vorteile in der Versorgung erkennbar werden. Das wird zukünftig wahrscheinlich einfacher, wenn in den nächsten Jahren mehr hochschulisch Ausgebildete in der direkten Patient/inn/en-Versorgung tätig sind.


Was war Ihre wichtigste Erfahrung, die Sie während des Studiums machen konnten?

Die Teilnahme und der Sieg am Junge Pflegepreis 2019 in Bochum. Den Prozess einer solchen Ausschreibung begleitet zu durchlaufen und die daraus resultierenden Ereignisse und Möglichkeiten, waren sehr spannend und lehrreich.


Welchen Rat würden Sie jetzt in der Rückschau den Studienanfänger/inne/n mit auf den Weg geben?

Im Studium geholfen hat mir: Neugier, Flexibilität, Zielstrebigkeit und gute Organisation.
Außerdem ist der Austausch mit Gleichgesinnten, bspw. in Form von Lerngruppen, sehr hilfreich.