Erscheinungsdatum: 08.02.2007

HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit hat Prof. Uta Granitzka mit einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet

HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit hat Prof. Uta Granitzka mit einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet

Ein Satz, so schlicht wie programmatisch: „Kindeswohl ist Elternwohl“. Geprägt hat ihn schon vor vielen Jahren Uta Granitzka, Professorin für Jugend- und Familienrecht an der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, die jetzt im Rahmen einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet wurde. „An diesen Satz muss ich immer denken, wenn ich von den zahlreichen Kindesmisshandlungen höre, die zur Zeit immer wieder aufgedeckt werden und die nicht nur die Menschen selbst, sondern gegenwärtig das ganze Land erschüttern“, sagte Laudator Prof. Heinz-Dieter Gottlieb in seiner Festrede. Dieser Satz stelle heute fast ein politisches Programm dar und wäre eine gute politische Leitidee für ein zukünftiges, das Sozialgesetzbuch VIII ersetzendes Familiengesetzbuch, wie es im politischen Raum diskutiert werde.

Und noch ein Satz seiner Kollegin habe ihre Lehre begleitet: „Mündiger Bürger zu sein heißt, den Mund aufzumachen!“ Sie selbst habe diesen Satz immer beherzigt und sich aktiv am demokratischen Gemeinwesen beteiligt. So arbeite Uta Granitzka am 1. Jugendhilfeplan der Stadt Hildesheim mit und habe an zahlreichen grundlegenden Veröffentlichungen zur Reform des Jugendhilferechts, des Jugendarbeitsschutzes oder zu Problemen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Herkunftsfamilie, Pflegefamilie und Jugendamt mitgewirkt. Für das Fachlexikon der Sozialen Arbeit, das Standardlexikon für Sozialarbeiter und Sozialpädagogen schlechthin, hat sie mehrere Artikel zum Thema Familie verfasst.

Granitzka hat in Frankfurt und Berlin Jura studiert – unterbrochen von einem einjährigen Studienaufenthalt in den USA. Seit 1975 arbeitete sie als Referentin beim Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge in Frankfurt zunächst im Referat für Jugend und Familie, später im Bereich zur „Förderung und Hilfen von Menschen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten“. 1986 folgte die Juristin dem Ruf an die heutige Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK und betreut neben vielen anderen Aktivitäten das Austauschprogramm mit der finnischen Partnerhochschule Helsinki Poytechnic Stadia – auch über ihre Pensionierung hinaus. Prof. Dr. Maria Busche-Baumann, Geschäftsführende Dekanin der Fakultät, bedankte sich im Namen der Professorenschaft für die engagierte und lebendige Zusammenarbeit.

(v.l.nr.) Prof. Dr. Maria Busche-Baumann, Prof. Uta Granitzka, Amelie Norokerpi (Finnland) und Prof. (v.l.nr.) Prof. Dr. Maria Busche-Baumann, Prof. Uta Granitzka, Amelie Norokerpi (Finnland) und Prof.