Für Drittklässler sind die Sterne am Himmel vor allem eines: ganz weit weg. Um ihnen wenigstens im übertragenen Sinne etwas näher zu kommen haben jetzt 75 Jungforscher der Heinrich-Christian-Burckhardt-Schule in Adelebsen die Fakultät Naturwissenschaften und Technik der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen besucht.
Als Einstimmung war natürlich ein Abstecher zum Göttinger Planetenweg obligatorisch, wo die achtjährige Jil ihr erstes Aha-Erlebnis in Sachen Größen- und Entfernungsverhältnis gleich auf den Punkt brachte: „Uuups, so klein ist die Erde?“ fragte sie überrascht. Anton, ebenfalls acht Jahre alt, wollte es vor Ort im HAWK-Hörsaal dann ganz genau wissen: „Wie lange würde man denn brauchen, wenn man zum Pluto reiten wollte?“ fragte er und brachte einen erfahrenen Hochschullehrer gehörig ins Rechnen: Professor Dr. Wolfgang Müller, Dekan der Fakultät Naturwissenschaften und Technik, hatte den Kindern gerade erläutert, wie lange eine Autofahrt zum Pluto dauern würde. Als Einheit hatte er angenommen, dass jemand ein Jahr lang ohne Pause hundert Kilometer pro Stunde fahren würde. Das ergäbe dann 876000 Kilometer pro „Autojahr“, mithin wäre man bei durchschnittlich sechs Milliarden Kilometern Abstand des Pluto von der Sonne ungefähr 6850 Jahre unterwegs.
Anton aber wollte sich das Ganze lieber auf der Basis einer Pferdestärke vorstellen. Professor Müller warf den Kopfrechner an, sinnierte, dass ein Pferd rund zehn Kilometer pro Stunde schaffen könnte und entschied geistesgegenwärtig: „Noch viel viel länger als mit dem Auto.“ Angesichts der weiteren spannenden Lernstationen im Hochschulgebäude an der Von-Ossietzky-Straße gab sich Anton mit der Antwort zufrieden und wandte sich mit seinen Schulkameradinnen und –kameraden der Herstellung von Sternkarten, der Suche von Sternbildern und dem Erzählen von Sternbildergeschichten zu.
Professor Dr. Thomas Hirschberg ließ die Kinder Weltraummusik hören, simulierte akustisch einen Raketenstart und den Schall im Weltall. Wie ein Teleskop funktioniert, erklärte Professor Dr. Axel Bangert. Mit Professor Müller durften die Schüler dann noch einen Blick durch das Teleskop auf den Mond werfen, bevor zum Abschluss das Weltraumquiz auf sie wartete.
Die vier Lehrerinnen Annette Rummenhohl, Birgit Nowak, Dagmar Kleinschmidt-Marpmann und Julia Bangert freuten sich über das riesige Interesse ihrer Zöglinge und die HAWK-Professoren konnten lauter angehende Weltraumforscher verabschieden. Die gingen nicht nur mit rauchenden Köpfen, sondern auch noch mit einem Gastgeschenk in der Hand. Jedes Kind hatte eine Lupe geschenkt bekommen, die der HAWK-Kooperationspartner, die Firma Wahl Optoparts aus Triptis (Thüringen) eigens für diese Aktion zur Verfügung gestellt hatte.
75 Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Christian-Burckhardt-Schule in Adelebsen besuchen die HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik in Göttingen Finn (8 Jahre) und Dennis (9 Jahre) bestaunen das Mini-Planetarium.