Hochschulpreis 2021: Alistair Adam Hernández und Ines Lüder ausgezeichnet

Erscheinungsdatum: 04.05.2022

Der 1. und 2.Platz des Hochschulpreises 2021 der Niedersächsischen Akademie Ländlicher Räume ging bei der jüngsten Preisverleihung an Forschende der HAWK. Aus den Händen der niedersächsischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Birgit Honé konnte HAWK-Absolvent Dr. Alistair Adam Hernández den ersten Preis entgegennehmen, direkt gefolgt von Prof. Dr. Ines Lüder. Sie teilt sich den 2.Platz mit Julian Gick von der Leibniz Universität Hannover für seine Masterarbeit „Qualitäten ländlicher Räume. Bindefaktoren in der Migrationsentscheidung junger Familien“.

Die Dissertation von Alistair Adam Hernández mit dem Titel „Resiliente Dörfer gestalten. Analyse von Akteur*innen, Lernprozessen, Wirklichkeitskonstruktionen und Entwicklungen in drei ländlichen Gemeinden der europäischen Peripherie“ hatten HAWK-Prof. Dr. Ulrich Harteisen und Prof. Dr. Karl Martin Born von der Universität Vechta betreut und die herausragende Qualität bereits mit der Bestnote „summa cum laude“ benotet. Aktuell ist Adam Hernández als Wissenschaftler bei der Akademie für Raumentwicklung der Leibniz Gemeinschaft in Hannover beschäftigt und forscht dort zum Thema „Innovative Ansätze der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen – Lernen von Erfahrungen anderer europäischer Länder für Deutschland“. Die Dissertation ist als Buch im oekom-Verlag mit dem Titel „Das resiliente Dorf“ erschienen.

 

Dr. Sylvia Herrmann von der Leibniz Universität Hannover und Vorsitzende der Jury des ALR-Hochschulpreises hob hervor, dass die Dissertation von Alistair Adam Hernández eine eindrucksvolle intellektuelle Lei¬stung darstellt, wobei sowohl die Ausführungen zur Theorie als auch die empirische Forschung in ei¬ner bemer¬kenswerten inhaltli¬chen Tiefe er¬folgen. Die aufwendige und ressour-cenintensive empirische Forschung, die im Rahmen von langen und sehr produktiven Forschungsauf-enthalten durchgeführt wurde, liefere einen enorm umfangreichen Bestand an empirischen Material. „Es gelingt Alistair Adam Hernández in beeindruckender Weise das empirische Material zu analysieren und die gewonnenen Erkenntnisse in die Diskussion zur Optimierung des von ihm entwickelten Resi-lienz-Models zu integrieren. In idealer Weise trägt hier die empirische Forschung zur Weiterentwick-lung eines theoretischen Modells bei. Darüber hinaus stellen die aus der Diskussion abgeleiteten Handlungsempfehlungen ein überaus wertvolles Ergebnis der Forschungsarbeit dar und bilden eine hervorragende Grundlage für eine resilienzorientierte Weiterentwicklung der Dorf- und Regionalent-wicklung und sind damit auch die Planungspraxis von hohem Wert“.
„Die beindruckende Forschungsleistung von Alistair Adam Hernández und die nun erfolgte Auszeichnung mit dem ALR-Hochschulpreis unterstreichen eindrucksvoll, dass an der HAWK exzellente Forschung erfolgt“, so Prof. Dr. Ulrich Harteisen.


Diese wird auch Dr. Ines Lüder voranbringen, die inzwischen die Professur für Städtebau, Regionales Bauen und Entwerfen an der HAWK ausfüllt und mit ihrer Promotion „Widerständige Ressource - Fachhallen und Barghäuser in den Steinburger Elbmarschen“ die Jury überzeugte. Die Arbeit entstand im Rahmen des Promotionsprogramms „Dörfer in Verantwortung - Chancengerechtigkeit in ländlichen Räumen sichern“ und wurde von HAWK-Prof. Dr.-Ing. Birgit Franz und von Prof. Dr. Rainer Danielzyk von der Leibniz Universität Hannover betreut. In der Dissertation, die im Sommer im Transcript Verlag veröffentlicht wird, untersuchte Ines Lüder die historischen Bauernhäuser, die heute mehr sind als reine Funktionsbauten, hinsichtlich ihrer aktuellen Rolle und Bedeutung als Ressource in ihrem regionalen Bezugsystem.
„In methodischer Hinsicht besticht die Arbeit durch eine Kombination von akteursorientierten sozialwissenschaftlichen Perspektiven und humangeographisch-regionalwissenschaftlichen Betrachtungsweisen einerseits und entwurfsorientierten Zugängen andererseits. Dennoch ist sie auch für Fachfremde gut zugänglich und verständlich. Uns als Jury überzeugte besonders die planerische Relevanz der Fragestellung in Bezug auf Denkmalschutz sowie die starken Bezüge zwischen Gebäuden und Landschaft“, so Laudatorin Dr. Sylvia Herrmann von der Leibniz Universität Hannover und Vorsitzende der Jury des ALR-Hochschulpreises.