Die Bundesregierung hat jetzt die 79 Hochschulen aus 15 Bundesländern bekannt gegeben, die sich erfolgreich mit ihren Gleichstellungskonzepten auf die erste Ausschreibung des von der Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern aufgelegten Professorinnenprogramms beworben. Das Konzept der HAWK ist nicht nur dabei, sondern es wurde mit nur sechs anderen ausdrücklich durch eine Spitzenbewertung ausgezeichnet. Mit dem Professorinnenprogramm sollen in der ersten Runde nun bis zu 140 Stellen für hochqualifizierte Spitzenforscherinnen gefördert werden.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte und von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Programm unterstützt deutsche Hochschulen dabei, langfristige Perspektiven für hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen zu schaffen. Die Förderung der Berufung von Professorinnen an den erfolgreichen Hochschulen bewirkt eine nachhaltige Erhöhung der Anzahl von Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen. „Mit dem Professorinnenprogramm bringen wir mehr exzellente Forscherinnen an die Spitze. Junge Frauen erhalten so Vorbilder und Motivation für ihre Wissenschaftskarrieren – weibliche Talente in Gestaltungspositionen geben Forschung und Entwicklung neue Impulse!“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan.
Insgesamt 113 Hochschulen, das sind rund ein Drittel aller deutschen Hochschulen, haben sich mit ihren Gleichstellungskonzepten beworben. Eine beachtliche Anzahl davon kam aus den neuen Ländern.
Von den 79 erfolgreichen Einreichungen, die alle Förderanträge stellen können, haben die Spitzenbewertung die Universität Bremen (Bremen), die Hochschule für angewandte Wissenschaften (Hamburg), die Universität Hamburg (Hamburg), die Universität Kassel (Hessen), die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (Niedersachsen), die Technische Universität Braunschweig (Niedersachsen) und die Universität Trier (Rheinland-Pfalz) erzielt und sind damit herausragende Vorbilder für chancengerechte Hochschulen.
Zunächst beurteilten die externen Gutachterinnen und Gutachter die eingereichten Gleichstellungskonzepte, heißt es in der Presseinformation des Bundesforschungsministeriums. Nur Hochschulen mit durchgängigen und verbindlichen, chancengerechten Strukturen seien erfolgreich begutachtet worden. Hierin liege die beabsichtigte, nachhaltige Verbesserung der Karriereaussichten für Wissenschaftlerinnen. Im nächsten Schritt erhalten diese positiv bewerteten Hochschulen nach erfolgter Berufung eine Förderung von bis zu drei Professorinnenstellen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Länder stellen zusammen für das Programm 150 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert wird damit die Anschubfinanzierung für fünf Jahre für – vornehmlich vorgezogene – Berufungen von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Professuren. Aber auch die Finanzierung von Berufungen auf eine freie Professur ist möglich. Je Berufung und Jahr liegt die Fördersumme bei bis zu 150.000 Euro, die zur Hälfte vom BMBF und vom jeweiligen Sitzland der Antrag stellenden Hochschule getragen werden. Das Besondere an dem Professorinnenprogramm ist, dass die Förderung die positive Begutachtung eines Gleichstellungskonzeptes der sich bewerbenden Hochschule voraussetzt. Die Begutachtung erfolgt durch ein unabhängiges Expertengremium, das sich aus herausragenden Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung und Hochschulmanagement zusammensetzt.
Weitere Informationen zum Professorinnenprogramm finden sich im Internet unter http://www.bmbf.de/de/494.php
Das Konzept der HAWK
Das Gleichstellungskonzept, das die HAWK seit vielen Jahren verfolgt, zielt sehr erfolgreich unter anderem auf die Erhöhung des Frauenanteils in wissenschaftlichen Spitzenpositionen, betreibt Karriere- und Personalentwicklung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und intensiviert die Werbung von Studentinnen für Fächer, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Außerdem werden aktiv die Ergebnisse und Inhalte der Frauen- und Geschlechterforschung in Studium und Lehre integriert.
Die HAWK hat das Thema Chancengleichheit zum Profilmerkmal der Hochschule gemacht, was nicht zuletzt die Auditierung als Familiengerechte Hochschule mit einer bundesweit beachteten Modellkrippe beweist. Im Rahmen des neuen Professorinnenprogramms von Bund und Ländern ist unter anderem vorgesehen, eine W2-Professur „Gender- und Diversity-Management am Institut für Interdisziplinäre Wissenschaften (in Gründung) einzurichten, geplant sind außerdem Summer-School und Mentoring-Projekte für Schülerinnen an den drei HAWK-Standorten. „Frauen in die Master“ ist der Titel eines weiteren Vorhabens. Zudem sind Notfallstipendien geplant. Ingrid Haasper, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der HAWK, hat das Konzept vorgelegt.