Erscheinungsdatum: 18.12.2017

Die Promovendin Reingard Schusser stellt sich vor

Die Promovendin Reingard Schusser stellt sich vor

Gender-Forscherin Reingard Schusser stellt sich vor: Sie ist in Wien geboren und aufgewachsen und hat dort auch das Diplomstudium der Psychologie absolviert, innerhalb dessen sie sich auf kulturwissenschaftliche Schwerpunkte und qualitative Methodik spezialisiert hat.

Mitte Oktober zog sie von Wien nach Hildesheim, um hier im Rahmen einer Qualifizierungsstelle, angesiedelt an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit und dem Gleichstellungsbüro, „Gesundheits- und Professionskonzepte von Akteur/inn/en im Sozial- und Gesundheitsbereich unter besonderer Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht“ zu erforschen. So stand es in der Ausschreibung, die ihr gerade auch wegen dieser Schwerpunktsetzung stärker auffiel und gefiel als vergleichbare Annoncen.

Zur Forschungsarbeit: Als praktisches Feld bot sich Reingard Schusser an, über die wissenschaftliche Erforschbarkeit ihrer Wander-Leidenschaft nachzudenken. Seit Jahrzehnten profitiere sie stark davon, sich ausdauernd in der Natur zu bewegen. Diese Tätigkeit lasse sie körperlich fit bleiben und auch die psychische oder seelische Balanciertheit scheint ihr davon zu profitieren. Auf Grundlage dieser Selbsterfahrung habe sie ein partizipatives, qualitatives Forschungsdesign entworfen und möchte nun der Frage nachgehen (im wahrsten Sinne des Wortes), ob auch andere Menschen, die in sozialen, psychologischen oder therapeutischen Feldern mit Menschen arbeiten, von ausgedehnten Aufenthalten im „Grünen“ in allen Aspekten ihres Gesundheitsempfindens profitieren. Bei körperlicher Dauerbelastung gebe es nach Ansicht Reingard Schussers natürlich auch Aspekte, bei denen das Geschlecht und individuelle Faktoren eine starke Auswirkung haben und es sei notwendig, darauf in allen Etappen der Forschung Rücksicht zu nehmen.

Für die Theorie ihres Projekts sind zahlreiche Felder interessant: etwa das des Raums, der Natur, des Körpers, der Bewegung, der zwischenmenschlichen Interaktion, sowie der Neuropsychologie, um nur einige zu nennen. Schussers Zugang ist u.a. von phänomenologischen (und anderen philosophischen), wahrnehmungspsychologischen und körpertherapeutischen Sichtweisen geprägt. Der Modus der Erhebungsphase wird partizipativer Natur sein: Sie werde also mehrtägige Wandersettings für Kleingruppen begleiten, dabei Gespräche aufzeichnen, aber auch individuelles Bildmaterial erheben. In der Auswertung möchte die Gender-Forscherin unter anderem mit tradierten Methoden (etwa der Dokumentarischen Methode oder der Metaphernanalyse) arbeiten, diese aber auch mit linguistischem, philosophischem und medizinischem Wissen, sowie solchem über die Bewegungsmodalitäten des Körpers ergänzen.

Seit Reingard Schusser in Hildesheim ist, nehme sie vermehrt Stränge der „Genderstudies“ auf und profitiere davon, dass in dieses Forschungsfeld so zahlreiche wissenschaftliche Teilgebiete eingehen. Mittlerweile habe sie verstanden, dass es für das, was sie tue, viele Möglichkeiten der Einordnung gibt, und so habe sie begonnen, sich in den letzten Wochen nicht nur als Psychologin oder (Er)Forschende zu fühlen und sich ausschließlich mit diesen Worten vorzustellen. Sie sei jetzt auch eine Gender-Forscherin, sagt sie.

Kontakt im Gleichstellungsbüro
Anna Schreiner
Referentin für Gleichstellung
Goschentor 1 (Raum 310)
31134 Hildesheim
Tel.: 05121/881-187 E-Mail

GS GS