Erscheinungsdatum: 14.11.2017

Immobilienmanager/innen lernen den italienischen Immobilienmarkt kennen

Der Master Immobilienmanagement bereitet auf Führungsaufgaben in der Immobilienwirtschaft vor und hat dabei besonders internationale Tätigkeiten und Märkte im Visier. Das Modul "International Real Estate Management" zum Beispiel thematisiert explizit ausländische Immobilienmärkte. Dabei wird der Markt eines wechselnden Ziellandes (wie USA, Frankreich, Großbritannien, Polen, Türkei) analysiert und anschließend im Rahmen einer Fachexkursion bereist.

In diesem Semester beschäftigen sich 18 Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Weppler mit dem italienischen Immobilienmarkt. Die Lehre in Holzminden ist dabei geprägt durch Präsentationen in englischer Sprache, die die Studierenden zu verschiedenen Themen vorbereiten und anschließend diskutieren. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse folgte jetzt die gemeinsame Fachexkursion nach Rom. In sechs Tagen hat die Gruppe Institutionen und Unternehmen besucht und einen Einblick in Strukturen, Besonderheiten und Probleme des italienischen Marktes für Wohn- und Gewerbeimmobilien bekommen.

Finanziert wurde die Exkursion überwiegend aus internen Studienqualitätsmitteln der Hochschule. So blieb für die Studierenden nur ein geringer Eigenanteil.

Den Auftakt des Fachprogramms bildete ein Vortrag von Prof. Arch. Maria Prezioso, Professorin für Wirtschaftsgeografie und Raumplanung an der Fakultät Wirtschaft und Recht der Universität "Tor Vergata" in Rom. Die Studierenden bekamen hier einen Einblick in die Stadt- und Raumplanung für die Hauptstadt Italiens und die angrenzenden Regionen. Deutlich wurden die Schwierigkeiten, die sich zum einen aus dem kulturellen bzw. archäologischen Erbe der Sadt ergeben, zum anderen aus den ständig wechselnde Verantwortlichkeiten in der Verwaltung.

Später wurden die Studierenden von dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen PriceWaterhouseCoopers empfangen. Renditen, Miethöhen, Leerstandsraten, Standorte und wichtige Transaktionen waren die Kernthemen der ersten Präsentation von Dr. Carlo Romano und Dr. Christopher Haug. In steuerliche Aspekte von Immobilientransaktionen in Italien führte der Vortrag von Dr. Antonio Cutini ein. Abgerundet wurde der Tag mit einem Besuch des PwC Experience Center, einer Neuentwicklung des Beratungsunternehmens, in dem Unternehmen und Konsument/inn/en bzw. Nutzer/innen zusammengeführt werden, um gemeinsam an Verbesserungen von Produkten zu arbeiten.

Direkt gegenüber der Engelsburg empfing Dr. Alfredo Ibba von IMC Consulting die Gruppe am zweiten Exkursionstag zum Thema "Religiöse Immobilien". Hintergrund ist, dass der Vatikan und insbesondere die vielen Kongregationen und Diözesen über zahlreiche Immobilien verfügen. Damit sind nicht nur Kirchen gemeint, sondern auch Krankenhäuser, Schulen und Wohngebäude.

Anschließend besichtigten die Studierenden einen ehemaligen Palast an der Piazza Venezia, der als Bürogebäude fungiert und aktuell einer Modernisierung unterzogen wird. Ole Sommer vom Beratungsunternehmen Cushman & Walkfield sowie ein Vertreter des Eigentümers, der Generali Versicherungsgruppe, erläuterten die Strategien und Schwierigkeiten bei der Vermarktung eines historischen Palazzos in zentraler Lage vom Rom. Beleuchtung, Immissionen, Klimatisierung und Grundrisse in einem historischen Gebäude bringen andere Herausforderungen mit sich als beispielsweise ein modernes Bürogebäude aus Glas und Stahl.

Der letzte Tag stand im Zeichen der Projektentwicklung und des Facility Managements. Saverio Potito von BNP Paribas führte durch das neue Bürogebäude der Bank BNP Paribas an der Metrostation Tiburtina. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Stand-Alone-Lösung auf einem ehemaligen Bahngelände. Das Gebäude, das in seiner Form wie der Rumpf eines Containerschiffes anmutet, wurde bewusst auf der “grünen Wiese” entwickelt. Es soll in den kommenden Jahren als Magnet für weitere Ansiedelungen fungieren und einer gewissen Dezentralisierung aus stadtplanerischen Sicht entsprechen. Deutlich wurde, wie weit Unternehmen mittlerweile bei der Berücksichtigung von Aspekten des Facility Managements in der Phase der Projektentwicklung sind.

Neben den vielen Fachgesprächen und -besichtigungen kamen auch kulturelle Aspekte nicht zu kurz. "Eine Stadt muss man sich erlaufen", nach diesem Motto erkundeten die Studierenden gemeinsam mit ihrem Studiengangsleiter die historische Stadt und besuchten das Kolloseum, das Forum Romanum, das Monumento Vittorio Emanuelle II, den Petersdoms, die Engelsburg, die Spanische Treppe und die Fontana die Trevi.

Grazie Roma, grazie mille für diese interessante Exkursion!

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