Erscheinungsdatum: 14.09.2005

Daniel Melle und Sven Thomas von der HAWK vernetzen Anbieter und Kunden in einem regionalen Online-Branchenbuch

Wer mit Holz plant oder arbeitet, baut oder heizt und den Rat von Fachleuten braucht, muss jetzt nicht mehr lange suchen. Seit Juni dieses Jahres ist ein virtueller Marktplatz Holz im Internet am Start, der bezogen auf die Region Südniedersachsen vielen Vieles erheblich leichter machen kann. Entstanden ist der Marktplatz Holz als junges Unternehmen – eine so genannte Hochschul-Ausgründung – aus dem Niedersächsischen Kompetenznetz für Nachhaltige Holznutzung, das von der Universität Göttingen und der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen koordiniert wird. Der Marktplatz Holz ist eine Entwicklung der Abteilung Information und Marketing des Kompetenznetzes. Während die Forschungs- und Koordinationsaktivitäten des Kompetenznetzes in Verwaltung der Uni Göttingen laufen, ist die Abteilung Information an die Fakultät Ressourcenmanagement der HAWK angegliedert.


Was der Marktplatz Holz für Mitgliedsfirmen und für Kunden bietet

Mitglieder dürfen sich in den internen Bereich des Markplatzes einloggen. Dort gibt es das „Schwarze Brett“, auf dem Anzeigen gepostet werden oder Maschinenauslastung koordiniert werden können. Öffentliche Ausschreibungen finden ihren Weg dorthin genauso wie Angebote aus dem Handel. Kunden oder Ratsuchende bekommen einen ganz besonderen Service: Ein Auftragsgenerator wandelt Kundenwünsche, die im öffentlichen Teil des Markplatzes auflaufen, in formulierte Aufträge um. Diese erscheinen dann auf dem schwarzen Brett oder das Team des Marktplatzes Holz setzt sich telefonisch mit den Mitgliedern in Verbindung. Die Mitglieder im Marktplatz Holz erhalten dann vom Marktplatz Holz Team per Telefon oder Newsletter Nachricht über die Anfrage und werden aufgefordert ein Angebot abzugeben.

Marketingunterstützung für kleine Betriebe im Raum Göttingen

Die Unternehmensidee von Daniel Melle und Sven Thomas ist die Vernetzung in einem Wirtschaftssektor, der sich laut einer Clusteranalyse des Institutes für Landschaftsökologie am Fachbereich Waldökologie, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu 80 Prozent aus Klein- und Mikrounternehmen zusammensetzt. Es handelt sich dabei vornehmlich um Unternehmen, die sich eigene Marketing-Aktivitäten finanziell und personell nicht leisten können. Melle und Thomas wollen die Kompetenzen der Betriebe sichtbar machen und sie mit einem ganz neuen Kundenservice kombinieren.

Der Göttinger Obermeister der Tischler-Innung, Tischlermeister Karl Luce, unterstützt die an der HAWK geborene Initiative: „Im Marktplatz Holz sehe ich ein großes Potenzial für das Handwerk in Südniedersachsen. Die einzelnen Betriebe sind auf Kooperationen angewiesen, um künftig im Wettbewerb bestehen zu können. Der Umgang mit neuen Technologien und Medien ermöglicht den Handwerksbetrieben, zeitgemäß mit Kunden und Partnern in Verbindung zu treten, sowie das tägliche Geschäft erheblich zu vereinfachen.“

Die Prozesskette des Rohstoffes Holz abbilden

Das neue regionale Online-Branchenbuch existiert seit Juni dieses Jahres: Der Markplatz Holz ist unter der Adresse <http://www.marktplatz-holz.com/> zu finden. Anspruch dieses Internet-Portals ist, die gesamte Prozesskette des Rohstoffes Holz abzubilden. Inhaltlich heißt das: vom Forstamt über das Sägewerk als Produzenten bis hin zu Architekten und dem Holzhandwerk als Verwender sind alle vertreten, die mit dem Werkstoff Holz zu tun haben.
Fast jeder aus der Branche im Postleitzahlgebiet 3 ist bereits ins Branchenbuch aufgenommen und steht dort mit einem kostenfreien Grundeintrag. Alle werden in den kommenden Wochen angeschrieben und über den Service informiert. Wer nicht dabei sein möchte, kann seine aus öffentlichen Quellen stammenden Angaben selbstverständlich wieder streichen lassen. Wer sein Unternehmen aber umfangreicher als mit Adresse, Telefonnummer und Kurztext vorstellen möchte, muss dann bezahlen. Hier bietet sich die Möglichkeit, Texte, Bilder und Produktpalette abzubilden.
Anbietern, die ihre Präsenz im Internet noch erweitern möchten, bietet der Marktplatz Holz einen zusätzlichen Service an. Mit so genannten FlexWebSites wird es möglich, kostengünstig mit einer ansprechenden eigenen Homepage ans Netz zu gehen.
Durch zahlreiche Links und ein breit gefächertes Angebot ist der Markplatz ein interessanter Ort für Internet-Suchmaschinen. Kunden können so über gebündelte Online-Anzeigen leicht und per direkter Ansprache an ihr gewünschtes Produkt oder die gesuchte Dienstleistung herangeführt werden.

Der Marktplatz Holz geht jedoch nicht nur den Weg vom Kunden zum Anbieter. Als Business-to-Business Plattform soll das Portal unter Anderem in einem geschlossenen Bereich verschiedene Formen von Kommunikations- und Akquisemöglichkeiten bieten.
In temporären Foren besteht die Möglichkeit, mit Entscheidern oder Koryphäen aus der Forschung zu relevanten Themen zu chatten.

Für seine Mitglieder bietet der Marktplatz Holz jedoch noch mehr als reine Internet-Dienstleistung. Bei verschiedenen seriösen Partnern können Services in Anspruch genommen werden, die das tägliche Geschäft erleichtern sollen. Dies umfasst Unternehmens- und außergerichtliche Rechtsberatung, Faktoring und Inkasso bis hin zur Buchhaltung.

Eine Holz-Geschichte aus dem Göttinger Stadtforst

Forstdirektor Martin Levin, Leiter des Göttinger Stadtforstamtes, war einer der ersten in Deutschland, der seinen Wald mit dem „Naturland“-Label versehen hat. Durch diesen Weitblick entstand ein regionales Produkt: Holz aus ökologisch unbedenklich bewirtschafteten Wäldern, das beispielgebend für eine ganze Produktionskette stehen soll.
Zusammen mit dem Marktplatz Holz möchte Levin nun Partner aus den weiterverarbeitenden Betrieben finden, die die Idee vom ökologisch einwandfreien regionalen Produkt aufgreifen und weiter entwickeln. Levins Idee ist der „Gauss-Stuhl“, gefertigt aus Holzsortimenten des Göttinger Waldes, der als südniedersächsische Spezialität einen Kundenkreis bedienen kann, der an der Mischung aus Qualität und Verantwortung interessiert ist.
Der Marktplatz Holz sieht seine Aufgabe auch darin, Beispiele wie das Göttinger Forstamt mit der gesamten Wertschöpfungskette zu verknüpfen, damit Produkte in so genannten Kleinclustern hergestellt werden können. Der positive Effekt, wenn sich mehrere Betriebe für diese Vorgehensweise entscheiden ist, dass regionale Produkte zu erschwinglichen Preisen regional erhältlich sind.


Das Projektteam

Die Jung-Unternehmer Daniel Melle (33) und Sven Thomas (38) arbeiten beide seit 2002 in der Abteilung Information und Marketing des Niedersächsischen Kompetenznetzes für Nachhaltige Holznutzung an der Göttinger Fakultät Ressourcenmangement der HAWK. Sven Thomas ist Diplom-Geologe und war zuvor als Online-Redakteur, Webmaster und Programmierer bei PC-Go in München tätig, später wechselte er nach Hamburg zu AOL (Amerika Online).
Daniel Melle ist Diplom-Ingenieur (FH) für Forstwirtschaft. Schon in seiner Abschlussarbeit an der HAWK behandelte er das Thema „Internetmarketing für Holz- und Forstwirtschaft“. Bevor er zum Kompetenznetz an die HAWK kam, arbeitete er als Webdesigner und als Online-Entwickler bei verschiedenen Werbeagenturen.
Die beiden Fachleute besitzen langjährige Erfahrung in der Abwicklung von Internetprojekten zum Beispiel für Forstverwaltungen des Bundes und der Länder (http://www.treffpunktwald.de/) oder die Göttinger Arbeitsgemeinschaft Weiterbildung und Berufsqualifizierung (http://www.anstoesse.de/).


Der Markt

Laut einer Statistik der Holzberufsgenossenschaft aus Mai dieses Jahres umfasst die Wertschöpfungskette der deutschen Holzwirtschaft rund 55.000 Betriebe mit 514.000 Mitarbeitern. Allein die holzverarbeitenden Betriebe erwirtschafteten im Jahr 2003 einen Umsatz von 35,9 Mrd. Euro, woran die Möbelindustrie mit 56 Prozent den größten Anteil hat.
Nachdem das Marktvolumen seit 1995 leicht rückläufig war und auch die Zahl der Betriebe und der Beschäftigten leicht gesunken ist, wuchs die Branche im Jahr 2004 wieder um mehr als fünf Prozent. Verschiedene Aspekte versprechen ein großes Entwicklungspotential für den Werkstoff Holz:

- Verändertes Verbraucherverhalten. Zum Beispiel beträgt der Anteil von Holzfertighäusern am gesamten Hausbaumarkt in einigen Regionen bereits 20 Prozent und ist weiter steigend.

- Technische Innovationen: Unter anderem in den Bereichen Heiztechnik, Wärmedämmung und nachwachsende Treibstoffe wurden in den letzten Jahren neue Einsatzbereiche für Holz entwickelt.

-Auf Initiative der Bundesregierung wurde zudem im Jahr 2004 die Charta für Holz entwickelt, nach der der Holzverbrauch pro Kopf in Deutschland bis zum Jahr 2014 um 20 Prozent gesteigert werden soll.


Weitere Informationen bekommen Sie unter Tel.: 0551/ 50 32 288

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