Erscheinungsdatum: 11.06.2014

HAWK und Universität bieten Informationen über Pflege

HAWK und Universität bieten Informationen über Pflege

Altern im Sekundentakt: Beim Tag der Pflege an der HAWK wagten sich im Foyer des Goschentors jetzt 13 Menschen in den Alterssimulationsanzug der Wolfsburg AG. „Das ist der absolute Rekord“, freuten sich Mareike Maasberg und Sabine Hohenhövel. Verwaltungsprofessorin Stefanie Hüner hatte am eigenen Leib ausprobieren wollen, wie sich die hohe Einschränkungsquote des Anzuges von 60 Prozent im Bereich Augen, Ohren und Bewegung im Allgemeinen tatsächlich anfühlt. „Die körperlichen Einschränkungen beim Sehen und Hören sind am schlimmsten, man fühlt sich völlig isoliert“, berichtet auch Claudia Fahrbrodt aus dem Master-Studiengang Gestaltung. Aktuell sitzt die 26-Jährige gerade an ihrer Masterthesis zum Thema „Welchen Mehrwert haben digital vernetzte Technologien im Alltag von Senioren?“ Dabei hilft ihr die neue Erkenntnis: „Jetzt weiß ich, wie sich das anfühlt, vorher konnte ich mir unter den Antworten der Senioren nicht so viel vorstellen, weil ich es selbst nicht erlebt habe.“

An der HAWK ging es an diesem Tag ebenso wie an der Uni Hildesheim um verschiedene Aspekte von Älterwerden, der Pflege oder des Wohnens. So hatte Antje Rose von der Wohnberatung des Landkreises Hildesheim unter dem Titel „Treppauf….Treppab“ über barrierefreies Wohnen im Alter gesprochen. „Leider werden unsere kostenlosen Wohnberatungen erst in Anspruch genommen, wenn es gar nicht mehr anders geht und die Frage ansteht, wo kann ich hinziehen“, so Rose. Das Hauptproblem in der eigenen Wohnung von Senioren, beziehungsweise eingeschränkten Personen, sei meist das Bad. „Wenn Sie neu bauen, wählen Sie eine ebenerdige Dusche, die meisten Duschwannen haben einen viel zu hohen Einstieg“, riet sie, vorausschauend zu planen. „In Hildesheim gibt es in jedem Fall zu wenig barrierefreie Wohnungen und auch die Stadt ist nicht Barriere arm“, erzählt sie über den Status Quo und rief zum Selbsttest mit einem Kinderwagen auf.


Am Nachmittag schloss sich ein Vortrag von Holger Meyer von der Betreuungsstelle des Landkreises unter dem Titel „Wer könnte und wer sollte mich denn einmal pflegen? – Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügung rechtzeitig erstellen“ auf dem Universitätsgelände an. Abschließend beleuchtete das Forschungscluster Care@work die Pflegeversorgung aus transnationaler Perspektive.
„Der Bereich Pflege ist ein Tabuthema, denn dabei schwingen die Themenbereiche Abschied und Zusatzbelastungen mit“, fasste die HAWK-Gleichstellungsbeauftragte Ingrid Haasper zusammen. Für die HAWK hatte Projektkoordinatorin Tanja Petersen den Tag der Pflege organisiert. Das Thema Pflege ist für die HAWK auch nicht neu. Im Jahr zuvor hatte die HAWK die erste Pflegebörse in Hildesheim angeboten.
Umfassende Informationen zum Thema „Pflege“, unter: http://www.hawk-hhg.de/gleichstellung/147586.php

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