Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit begrüßte rund 80 Teilnehmende
In technische Studiengänge hineinschnuppern
So konnte der Nachwuchs am Campus Ingenieurwissenschaften in den jeweiligen Gruppen rotierend insgesamt sechs Angebote wahrnehmen. Eines davon war die CAD-Konstruktion. Hier konstruierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Computer eine Plexiglas-Halterung für schwebende 3D-Videos. Und auch der Fahrsimulator des Formula Student-Teams „Blue Flash“ der HAWK gehörte wieder zu den Angeboten, die besonders begeisterten. Die Jugendlichen testeten hier aus, wie es sich anfühlt, einen Rennwagen über eine Rennstrecke zu lenken. Fionn (13): „Es ist wie im richtigen Leben, ich konnte über das Lenkrad sogar einen Widerstand beim Fahren spüren, wenn ich in die Kurven gegangen bin. Das hat richtigen Spaß gemacht!“.
Aber es gab noch vieles mehr auf dem Campus für die rund 50 Teilnehmenden zu entdecken: etwa die Funktionsweise von Schreitrobotern und kollaborierenden Roboterarmen. Letztere helfen, Produktionsprozesse zu verbessern - oder welche Möglichkeiten Laser in der Produktion bieten.
Eine der Stationen war die Produktion von eigenen kleinen Stop-Motion-Videos. Hier konnten die Kinder mittels Lego Szenen nachstellen und einzeln mit einer Kamera aufnehmen. Diese wurden danach zu einem Video verarbeitet. Nuora, Cleo und Sonya, alle 10 Jahre alt, erzählen: „Wir haben unserer Phantasie einfach freien Lauf gelassen.“ Das Ergebnis sicherten sie sich dann auf einen Datenstick für den „Filmabend“ Zuhause mit den Eltern.
Gesundheitscampus live - ein spannender Tag in den Gesundheitsberufen
Den Gesundheitscampus Göttingen im Sartorius-Quartier erkundeten rund 30 Teilnehmer. Hier wurde ein reiner Boys‘ Day veranstaltet. Hintergrund: An diesem Aktionstag sollen Jungen Berufe kennenlernen, in denen überwiegend Frauen arbeiten. Sie konnten so in die Studiengänge Soziale Arbeit im Gesundheitswesen, Therapiewissenschaften/Logopädie, Pflege und Orthobionik hineinschnuppern.
Die Jungen gingen den Fragen auf den Grund: Was ist eigentlich Logopädie? Wie sieht der Pflegealltag aus oder wie viel neue Lebensqualität bringen Orthesen zurück und in welchen Arbeitsfeldern engagieren sich Sozialarbeiter?
Die Schüler nahmen viele praktische Eindrücke mit und konnten sich unter Anleitung auch selbst in den sogenannten Skills Labs, den Trainingslaboren, in denen wichtige praktische Fertigkeiten für den jeweiligen Beruf ausgetestet werden, versuchen.
Auch hier konnten die Schüler mit Lego arbeiten. Mit Lego Serious Play, einer Methode, die entwickelt wurde, um etwa im Bereich der Sozialen Arbeit Coachings durchzuführen, wurden die Jungen in verschiedenen Settings an das Thema herangeführt. Hierüber lassen sich subjektive Emotionen und Ideen für die Teilnehmenden anschaulich in 3D visualisieren und „zum Anfassen“ gestalten. Die Jugendlichen spielten diese Methode für Bereiche wie Schulsozialarbeit, Kinder- und Jugendhilfe und Altenhilfe durch. Mark, 14 Jahre, lobte das passende Angebot: „Ich hätte gar nicht erwartet, dass wir hier so viel Praktisches machen.“ Und Mika, 15, bestätigt: „Das macht super viel Spaß.“
Für den Bereich Pflege konnten die Teilnehmer auf Entdeckungstour durch die Skills Labs gehen. Anhand von Simulationspuppen erklärten Prof. Dr. Shiney Franz und Studiengangskoordinator Eric Steigmeier wie den Studierenden das fachliche Wissen vermittelt wird und worin eigentlich der Unterschied zwischen Ausbildung und Studium liegt. Anhand von Simulationssituationen an den menschenähnlichen Puppen bekamen die Jugendlichen ein Gefühl dafür, wie und ob die Puppen reagieren, wie es sein soll. Eric Steigmeier zeigte sich zufrieden mit dem Tag und dem Interesse der Schüler: „Unser Angebot kam sehr gut an!“.
Ganz besonders war für die Teilnehmer auch der Einblick in den Bereich Orthobionik. Hier gaben Prof. Malte Bellmann und Markus Hildebrandt-Ahlborn viele spannende Einblicke in ihre Arbeitswelt mit Prothesen und Orthesen. „Am Gesundheitscampus werden die Fachkräfte von morgen dafür ausgebildet, Patientinnen und Patienten mit modernen Hilfsmitteln auszustatten, um diesen trotz Einschränkungen einen möglichst normalen Alltag zu ermöglichen“, so Bellmann. Die Schüler machten dazu eine kleine Exkursion in das nahe gelegene Biomechaniklabor der Firma Ottobock. Mittels praktischer Beispiele wurde ihnen hier das Feld der biomechanischen Forschung und der Bewegungsanalyse nähergebracht. Die Schüler beteiligten sich rege an den Experimenten. Niklas, 13 Jahre, resümiert: „Ich fand es echt gut hier.“
Der Gesundheitscampus Göttingen (GCG) ist eine Kooperation der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).