Wegweisende Initialzündung für die interaktive Vernetzung zwischen Hochschulen und Hildesheimer Wirtschaft: Die Arwed Löseke Papierverarbeitung und Druckerei GmbH spendet in diesem Jahr 400 000 Euro zur Errichtung von je einer Stiftungsprofessur an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Stiftung Universität Hildesheim. Darüber hinaus errichtet Geschäftsführer Dipl.-Kaufmann Arwed Löseke privat die seinen Namen tragende Hochschulstiftung Hildesheim mit 100 000 Euro Gründungskapital. Mit ihrer Großspende wollen Ariane und Arwed Löseke wirtschaftswissenschaftliche Lehre und Forschung für mittelständische Betriebe stärken und für Unternehmen der Region nutzbar machen.
Die HAWK richtet eine Stiftungsprofessur für Familienunternehmen ein, die im Rahmen eines Interdisziplinären Wirtschaftszentrums Lehr- und Weiterbildungsprogramme vorsieht, Existenzgründungen fördert und betreut sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu Fragestellungen aus dem Bereich von Familienunternehmen vorantreibt. Das Interdisziplinäre Wirtschaftszentrum verknüpft die HAWK-Kompetenzen aller drei Standorte, wie zum Beispiel die Bereiche Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung, Regional- und Stadtmarketing, Wissens- und Technologietransfer sowie die wirtschaftswissenschaftlichen Lehrgebiete aller Fakultäten. Zunächst wird jährlich ein Semester mit einer Gastprofessur aus dem In- und Ausland besetzt.
Die Stiftung Universität Hildesheim sieht eine Stiftungsprofessur für Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsinformatik an der Schnittstelle Betriebswirtschaft und Informationstechnologie vor.
Mit großem Dank nahmen die Hochschulpräsidenten die Spende entgegen. „Ihre Initiative wird keine Einbahnstraße sein“, sagte HAWK-Präsident Professor Dr. Martin Thren, „sie unterstützt die HAWK dabei, als wissenschaftlicher Dienstleister in die Region Hildesheim zu wirken.“
Die nachhaltige Stärkung wirtschaftswissenschaftlicher Fächer an beiden Hochschulen sei Ausgangspunkt für die Geschäftsleitung des in vierter Generation geführten Familienunternehmens in Hildesheim-Bavenstedt. „Wir kennen die Anforderungsprofile für das erfolgreiche Auftreten eines mittelständischen Unternehmens im europäischen Wettbewerb“, sagt Mitgeschäftsführerin Dipl.-Kauffrau Ariane Löseke. Technische Kompetenz und kaufmännische Verlässlichkeit seien die Pfeiler des Erfolges.
Das in Hildesheim verwurzelte Familienunternehmen bleibe auch bei seinem internationalen Auftritt berechenbarer Wirtschaftsfaktor der Region, betonten die Lösekes. „In wachsenden Märkten müssen die Anforderungen der Kunden im Mittelpunkt stehen. Dazu gehört gegenseitiges Verständnis und Vertrauen auf der Grundlage persönlicher Kontakte. Dafür ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit geringer Fluktuation im Management prädestiniert“, stellt Arwed Löseke fest. Um international dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben, bedürfe es jedoch der ständigen Innovation in Technik und Betriebswirtschaft, aber auch der sensiblen Kommunikation auf den wichtigen europäischen Märkten. Führungsnachwuchs in Mittelstandsunternehmen müsse sich an diesen Kriterien messen lassen. „Insoweit bestehen an den beiden Hochschulen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten“, hob Löseke hervor.
Eine Mahnung in zweierlei Richtung verband Ariane Löseke noch mit der großzügigen Zuwendung: „Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe, keinen ewigen Tropf.“ Diese Spende dürfe auch nicht zur Kürzung öffentlicher Gelder an die Hochschulen führen. Private public partnership solle im Hochschulbereich eine Stärkung zur Folge haben, keinen Stillstand mit verteilten Rollen. Arwed Löseke hofft, dass seine Initiative in Hildesheim Nachahmer findet, zum Wohle der gesamten Region.
Erfolgreiches Hildesheimer Unternehmen spendet Hochschulen 400 000 Euro als Initialzündung und gründet Stiftung (v.r.n.l.) Burkardt Suden, Achim Wolfram, Ariane Löseke, Prof. Dr. Martin Thren, Arwed Löseke, Prof.