Mit dem den deutschen Hochschulen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zur Verfügung gestellten Preis soll das über gute Studienleistungen hinausgehende soziale, gesellschaftliche oder hochschulinterne Engagement einer oder eines ausländischen Studierenden gewürdigt werden. Preisberechtigt sind an einer deutschen Hochschule eingeschriebene Bildungsausländer in fortgeschrittenen Diplom-, Bachelor- oder Master-Studiengängen, eingeschriebene Jung-Examinierte oder Promovenden.
Die HAWK vergibt den DAAD-Preis in Höhe von 1.000 Euro zum fünften Mal. Preisträgerin 2008 ist Liqing WANG aus der Volksrepublik China.
Der Vorschlag zu ihrer Nominierung kam von Frau Prof. Dr. Gisela Ohms, Studiendekanin der Fakultät Naturwissenschaften und Technik in Göttingen. Liqing WANG wurde 1986 in Hefei in China geboren. Nach dreisemestrigem Studium der Biotechnologie und einem weiteren Semester intensivem Deutschkurs an unserer Partnerhochschule, der Hefei University in der Provinz Anhui, wurde sie zum Wintersemester 2006/20077 an der HAWK im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen in Göttingen zugelassen.
Ihr großes naturwissenschaftliches und technisches Interesse bewog sie, zum Sommersemester 2007 in den Göttinger Bachelor-Studiengang Physikalische Technologien zu wechseln, in dem sie heute im 4. Semester studiert.
Trotz dieses Wechsels hat Liqing WANG nach nur drei Semestern bereits 80 credit points erreicht – bei einem Gesamt-Notendurchschnitt von 1,5. Diese herausragenden Studienleistungen dokumentieren auf eindrucksvolle Weise Frau WANG’s Fleiß und Ehrgeiz. „Wenn man bedenkt, unter welchen erschwerten Bedingungen ein ausländischer Studierender oder eine ausländische Studierende zurechtzukommen hat, seien sie sprachlicher Natur oder bezogen auf die Eingewöhnung in einem gänzlich andersartigen Kulturkreis, so können die sehr guten akademischen Leistungen nicht hoch genug gewürdigt werden“, sagte HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren bei der Preisvergabe im Rahmen des HAWK-Hochschulsommers in Hildesheim.
Darüber hinaus werde seitens der Fakultät die Hilfsbereitschaft und Kameradschaftlichkeit von Frau WANG hervorgehoben. Prof. Dr. Ohms: „Schon im 1. Semester hat sie mit ihren deutschen und den anderen ausländischen Studierenden gut zusammen gearbeitet und ihr sehr gutes Fachwissen in Mathematik und Physik an ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen weiter gegeben, ihnen Aufgaben erläutert und sie auf diese Weise beim Selbststudium unterstützt. Dies hat sie sehr engagiert und mit einer großen inneren Freude getan. Bei uns im Haus hat sie sich schnell in die neue Gruppe eingelebt und durch ihre offene und freundliche Art rasch guten Kontakt gefunden. Für die Lehrenden stellt sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Fakultät und der „chinesischen community“ dar.“ Frau Wang bringt sich zudem aktiv z.B. in die Vorbereitung des „Tags der offenen Tür“ der Fakultät Naturwissenschaften und Technik ein oder bereichert interne Veranstaltungen wie beispielsweise die Weihnachtsfeier durch eigene kulturelle Beiträge.“
Auf die Frage nach Aktivitäten außerhalb ihres Studiums verriet uns Frau WANG: „ Ich muss viel lernen und habe wenig Zeit für Freizeitgestaltung. Die deutsche Sprache ist ein besonderes Problem für mich: langsam und deutlich sprechen, das wünsche ich mir, um gut verstehen zu können!“ Aus diesem Grund verbringt sie auch gern viel Zeit mit deutschen Kommilitonen/innen ihrer Fakultät. Wenn sie einmal nicht lernt, spielt sie gern Geige, hört klassische Musik oder geht Joggen.
Ihre beruflichen Ziele liegen für Frau WANG am ehesten im Bereich der Forschung: nach Abschluss des Bachelor möchte sie einen Master und die Promotion in der Fachrichtung Biophysik oder Biotechnologie anschließen.
„Für ihre Zukunft wünsche ich Frau WANG viel Glück und Erfolg und ich hoffe, dass das mit dieser Würdigung verbundene Preisgeld die Erreichung ihrer ehrgeizigen Ziele ein wenig erleichtert“, betonte Thren.