Austausch und Inspiration beim „Wintercafé“ der HAWK
Das wünschen sich auch 9 HAWK-Studierende aus dem Studiengang Soziale Arbeit, die sich in einem Projektseminar mit der Entwicklung der Neustadt und mit der Beteiligung der Menschen vor Ort auseinandergesetzt haben. Anlass ist das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt - und Ortskerne“ durch das die Hildesheimer Neustadt innerhalb von 15 Jahren insgesamt 19,4 Millionen Euro in die Umgestaltung und Modernisierung von Straßen, Plätzen und Gebäuden investieren kann. Dabei sollen die Menschen vor Ort mitentscheiden, wie sich ihr Stadtquartier entwickeln soll.
Unter der Leitung von Juliane Steinmann, Dozentin für Kultur und Theater in der Sozialen Arbeit, sind die Studierenden in den vergangenen Monaten mit verschiedensten Menschen aus dem Stadtteil ins Gespräch gekommen: Vom Stadtteilmanagement, Politik und Verwaltung über ein Sozialcafé und ein Altenpflegeheim bis zur Kirche vor Ort haben sie unterschiedliche Perspektiven auf die Neustadt kennengelernt. Und sie wollen auch ihre eigene Perspektive mit einbringen.
Einen Startschuss dafür haben sie nun mit dem „Wintercafé“ gesetzt. Bei heißen Getränken und selbstgebackenen Plätzchen und Kuchen luden sie auf den Pausenhof der ehemaligen Hohnsenschule ein. Dieser ist als „kleiner Stadtplatz“ Teil des Sanierungskonzeptes der Neustadt. Studierende waren ebenso willkommen wie Bewohner*innen des Stadtteils und Verantwortliche aus Politik und Verwaltung. Neben der Möglichkeit zum Austausch hatten die Studierenden auch Anregungen für die partizipative Gestaltung des Stadtteils vorbereitet.
So hat Lukas Asendorf Informationen und Inspirationen rund um das Thema Urban Gardening zusammengestellt. Gartenprojekte im öffentlichen Raum könnten nicht nur zu einem besseren Stadtklima beitragen, sondern auch Nachbarschaften zusammenbringen und Gemeinschaft herstellen, findet der Student. Für ihn sei das Projektseminar interessant, gerade weil er selbst ursprünglich nicht aus Hildesheim komme. „Mir hat es sehr geholfen, mich der Stadt näher zu fühlen.“
Nebenan hat seine Kommilitonin Lara Böcker ein Tauschregal aufgebaut. Die Idee hat sie von einem Besuch in der Vinzenzpforte mitgenommen: Auf einem Regal können Menschen Dinge ablegen, die sie nicht mehr benötigen oder etwas anderes mitnehmen. „Ich finde partizipative Projekte besonders spannend und schön“, sagt sie über das Projektseminar. Vor allem den Besuch im Pflegeheim habe sie in guter Erinnerung behalten.
Ein wichtiges Thema für viele der Studierenden und Besucher*innen ist das Areal um die alte Hohnsenschule, die in Zukunft von der HAWK für Seminar- und Büroräume genutzt werden soll. Mehr Grün und mehr Sitzgelegenheiten sind zwei von vielen Wünschen, die Studierende beim „Wintercafé“ äußern. „Ein studentisches Café würde viel ausmachen“, findet Luca Arens, der ebenfalls Soziale Arbeit an der HAWK studiert. Seine Kommilitonin Hannah Schrader wünscht sich dagegen eine Gelegenheit, Dinge zu tauschen und zu verkaufen. „Ein Tauschregal oder ein Flohmarkt wären toll.“
Mit dieser Art von Ideenaustausch hat Dozentin Juliane Steinmann ein erstes Ziel ihres Seminars erreicht: „Die Studierenden sind als Teil der Neustadt mit ihren Ideen gefragt. Das kommt an.“ „Die Studierenden sind für die Stadt ein großes Potenzial. Wir wollen sie auf jeden Fall in die Prozesse miteinbinden“, betont auch Tobias Eckardt. Steinmann plant dafür bereits das nächste Partizipationsprojekt der HAWK, das zum Sommersemester starten soll. „Dann wollen wir mitten in der Neustadt präsent sein“, gibt sie einen ersten Ausblick.