Was können wir für die Zukunft unserer Eichenwälder lernen?
Schwerpunkte des Projektes sind daher die Analyse und Übertragbarkeit von Wald – Klima - Zusammenhängen aus Westrumänien auf Wälder in Mitteldeutschland. Die westrumänischen Untersuchungsgebiete erstrecken sich vom Südabfall des Apuseni-Gebirges in Maroschtal bis zum Südabfall des Banater Gebirges ins Donautal (Eisernes Tor).
Am Verbundprojekt mit dem Namen „NEMKLIM“ (Nemorale Wälder unter Klimaextremen) beteiligen sich neben der HAWK und der Uni Göttingen auch die zwei rumänischen Partnerinstitute Nationales Institut “Marin Drăcea” für Forschung und Waldentwicklung (INCDS) und die Transsilvanische Universität Brașov. Die Forscher/innen untersuchen unter anderem, ob die Buchen ihre Dominanz und Konkurrenzkraft durch erhöhte Temperaturen und längere Trockenzeiten im Sommer verlieren und ob sie durch besser angepasste Eichenarten ersetzt werden.
Die Göttinger Projektleiter Prof. Helge Walentowski und Prof. Henning Wildhagen von der Göttinger HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement und Prof. Christoph Leuschner und Prof. Erwin Bergmeier vom Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften der Uni Göttingen erforschen dazu mit ihren rumänischen Kollegen und Doktoranden die Vegetationsabfolgen und Anpassungsmuster entlang von Klimagradienten der rumänischen Wälder im Vergleich mit Gradienten in Mitteldeutschland. So stellt sich bereits heute die Frage, unter welchen Klimaszenarien die einheimischen Buchenwälder, für deren Naturerbe Deutschland weltweit eine besondere Verantwortung trägt, von ökologischen Faktoren verändert werden und welche Konsequenzen für die Biodiversität und Holznutzung einhergehen werden.
Die ökologischen Fragen, Chancen und Risiken werden einem weiten gesellschaftlichen Kontext eröffnet und in einem öffentlichen Diskurs diskutiert. So sind neben forstlichen Fachtagungen gerade auch frei zugängliche Veranstaltungen in Deutschland geplant, um Strategien für die Zukunft der deutschen Wälder abzuwägen. Koordiniert wird das NEMKLIM-Projekt von Dr. Stefan Hohnwald (Uni Göttingen) in Göttingen und Dr. Marius Teodosiu in Câmpulung Moldovenesc. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördern gemeinsam das Vorhaben mit rund 500.000 Euro.