Universität Göttingen und HAWK werben elf Digitalisierungsprofessuren ein

Erscheinungsdatum: 11.11.2019

Elf der insgesamt vierzig vom Land Niedersachsen bereitgestellten Digitalisierungsprofessuren gehen an die Universität Göttingen und die HAWK. Damit wird der gemeinsame Antrag „Data Science Region Südniedersachsen“ gefördert.

Im Wettbewerb um die Professuren haben die Universität Göttingen und die HAWK ihren thematischen Schwerpunkt auf das Themenfeld Data Science gesetzt. In der Anwendungsforschung stehen die Bildgebung und Bilddiagnostik in Medizin und Gesundheit sowie Sensor- und Messverfahren in Physik und den Ingenieurwissenschaften im Mittelpunkt. Es geht um die Produktion, Vernetzung und Analyse von Daten für diese Bereiche.


„Wir freuen uns über den Erfolg unseres gemeinsamen Antrags“, so Dr. Valérie Schüller, kommissarische Präsidentin der Universität Göttingen. Prof. Dr. Norbert Lossau, hauptberuflicher Vizepräsident für Infrastrukturen ergänzt: „Die Data Science-Strategie der Universität und das kürzlich gegründete Campus-Institut Data Science werden mit dieser Bewilligung eine großartige und nachhaltige Unterstützung für Forschung, Lehre sowie Kooperation mit den Unternehmen erfahren. Zusammen mit der HAWK in Göttingen und Holzminden wird die langjährige Kooperation nun auch im Bereich der Digitalisierung intensiviert. Zugleich ergänzt sie die Kooperation auf Landesebene in den Zukunftslaboren für Digitalisierung.“


HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy bestätigt, dass die gemeinsamen Vorhaben nicht nur wissenschaftlich innovative Wirkung entfalten, sondern auch in die Region strahlen werden: „Unsere anwendungsorientierte Forschung zeichnet sich ohnehin durch eine enge Vernetzung in die Region aus. Wir können dieses spezifische Profil einer Hochschule jetzt auch in die Zusammenarbeit mit der Uni einbringen und gemeinsam die Zusammenarbeit mit Göttinger und regional angesiedelten Unternehmen wie Sartorius, Otto Bock, PHYWE sowie zahlreichen weiteren Unternehmen intensivieren.“

 


Universität Göttingen und HAWK erhalten nun dauerhaft fast zwei Millionen Euro pro Jahr. Hinzu kommt eine Anschubfinanzierung für sechs Jahre von über neun Millionen Euro. Begutachtet wurden die Anträge der Hochschulen von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN). Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Viöl, auf Seiten der HAWK federführend für die Forschungsprojekte zuständig, zeigt die Besonderheit der Kooperation an einem Beispiel: „Es wird unter anderem sowohl an der Universitätsmedizin Göttingen als auch an der HAWK je eine Professur im Bereich Medizintechnik geben, die mit ihren jeweiligen Denominationen eng zusammenarbeiten und Innovationen entwickeln werden.“ So sei auch die Universitätsmedizin Göttingen eingebunden, die gemeinsam mit der HAWK den Gesundheitscampus Göttingen vorantreibe.
Komplementär wird in anderen Bereichen die Erforschung der gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung verstärkt. Zudem ist eine umfassende Datenkompetenzausbildung und gleichzeitig die Methoden-, Anwendungs- und Digitalisierungsforschung in ausgewählten Bereichen ins Auge gefasst.

Die beiden Hochschulen profitieren von ihrer langjährigen Erfahrung in der Digitalisierung ebenso wie von der etablierten Kooperation. Die HAWK bringt insbesondere die an der Universität fehlenden technischen Disziplinen und die Universität ihre Grundlagenforschung auf internationalem Niveau in die Kooperation ein. Zur Sicherung einer zukunftsfähigen und langfristigen Etablierung des Schwerpunktes Data Science wurde das Campus-Institut Data Science (CIDAS) gegründet, das die Vielzahl der Akteure strukturell zusammenführt. Angedacht ist im Rahmen des gemeinsamen Konzepts auch die Entwicklung eines Masterstudiengangs „Data Science“ an der Universität Göttingen.


Von der Einrichtung der Professur für Entrepreneurship und regionale Innovationssysteme in der digitalen Ökonomie an der HAWK in Holzminden wird auch der Bereich Entrepreneurship der HAWK in Hildesheim durch fakultätsübergreifendes Know-how, insbesondere bei den Themen Entwicklung, Bedingungen und Erfolgsfaktoren digitaler Gründungen, profitieren.
Die Professuren sollen die folgenden Themengebiete abdecken: Softwaretechnik für Data Science, Datensicherheit, Analyse wissenschaftlicher Informationsressourcen, raumbezogene Datenanalyse und statistische Lernverfahren, technische Informatik mit Schwerpunkt Sensorik, computergestützte Photonik, biologische Data Science, Datenanalyse und -fusion für neue bilddiagnostische Verfahren, Entwicklung datengetriebenes Imaging in der Medizin, Soziologie mit dem Schwerpunkt Digitalisierung in der Arbeitswelt, Entrepreneurship und regionale Innovationssysteme in der Digitalen Ökonomie, Data Science und Bildanalysen zur Infrastrukturentwicklung in der Region.

Foto oben:

Sowohl an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) als auch an der HAWK  wird es je eine Professur im Bereich Medizintechnik  geben. Dr. Georg Stamm, Medizinphysik-Experte an der UMG, erklärt hier den Studierenden (v.l.) Nathalie Hilmer, Vivienne Heise und Nicolas Bertram die Funktionen eines CT. Alle drei studieren Mediziningenieurwesen am Gesundheitscampus Göttingen.

 

 

Kontakt

Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl
Vizepräsident für Forschung und Transfer, Leiter des Forschungsschwerpunktes Laser- und Plasmatechnologie
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