Die Erziehungsfamilien der ev.-luth. Jugendhilfe Bockenem e.V. bieten Kindern und Jugendlichen einen geeigneten, förderlichen Rahmen.
Eine ausgesprochen intensive Arbeit! HAWK-Dozent Uwe Heckmann geht mit den Erziehungsfamilien seines Bereichs in Klausur.
In einer Klausurtagung mit den Erziehungsfamilien erarbeitete Uwe Heckmann, Bereichsleiter der ev.-luth. Jugendhilfe Bockenem e.V. und Lehrender an der Fakultät Soziale Arbeit, den Stellenwert der Erziehungsfamilienarbeit in den Hilfen zur Erziehung.
Zielrichtung war die Auseinandersetzung mit dem Selbstbild der Erziehungsfamilienarbeit, Fragen zur Identifikation mit der Aufgabe, die Integration der Arbeit in der Einrichtung und Ideen zur Darstellung und Gestaltung der einrichtungsinternen und einrichtungsexternen Öffentlichkeitsarbeit.
Dabei wurde deutlich, dass diese Arbeitsform in den Hilfen zur Erziehung in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Zunehmend gefragt ist die Verbindung professioneller Fachlichkeit mit familiären Strukturen so einzusetzen, dass eine optimale und nachhaltig wirksame Hilfe bei den Kindern, Jugendlichen und Familien ankommt. Von allen Erziehungsfamilien wurde die Intensität und Nachhaltigkeit der Arbeit als zentraler Bestandteil bewertet. Die Konzentration auf die aufgenommenen Kinder und Jugendlichen, die im Mittelpunkt der Betrachtung stehen und so optimale Hilfe bekommen, wurde ebenso hervorgehoben.
Obwohl die Erziehungsfamilie als eigenständiges Angebot in der Jugendhilfe eine lange Tradition hat, scheinen die besonderen Belastungen viele Kollegen und Kolleginnen bislang daran zu hindern, ihre fachliche Professionalität in dieser Form der Hilfe einrichtungsintern einzubringen.
In der Fachdiskussion wurden die Schwierigkeiten herausgestellt, wie z.B. die Gradwanderung ein öffentliches Jugendhilfeangebot zu sein und gleichzeitig die Integrität und auch den privaten Charakter der Familie zu erhalten. Auch das „Rund um die Uhr da sein „ oder der Umgang mit den Problemen der Kinder und Jugendlichen im familiären Rahmen, können dauerhaft zu enormen Problemen führen.
Dem stehen jedoch auch ein hoher Grad von Selbstbestimmtheit in der Arbeit, eine große Identifikation mit deren Inhalten, die Möglichkeit die Arbeit selbst und eigenverantwortlich erfolgreich zu gestalten, gegenüber. Und nicht zuletzt die Freude darüber, Kinder und Jugendliche sehr intensiv fördern zu können und dies selbst auch unmittelbar zu spüren.
So war man sich schließlich einig für diese sinnvolle und besondere Hilfeform zukünftig mehr Menschen gewinnen zu wollen, die sich dieser Herausforderung stellen.
Text: Uwe Heckmann
Foto: Petra Wächter